Hochwasserkatastrophe 2024: Black Hawk sichert Damm in ...

2 Tage vor

Evakuierungen und Dammsicherung: Die Situation am Kamp erfordert sogar Katastrophenhilfsdienstzüge aus anderen Regionen.

Hadersdorf am Kamp - Figure 1
Foto meinbezirk.at

HADERSDORF. In Hadersdorf am Kamp sind am Sonntag, 15.09.2024, erste Feuerwehrleute aus einem anderen Bundesland in den Hochwassereinsatz gegangen. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge (KHD-Züge) aus Oberösterreich unterstützen die lokalen Einsatzkräfte, einen Damm zu sichern. Dieser ist seit Sonntagnachmittag nicht mehr intakt. Auf beiden Seiten strömt Wasser aus dem Gschinzbach auf umliegende Felder. Die Gemeinde hat 85 Häuser und 60 Wohnungen evakuiert.

Hadersdorf, Kammern und Straß bedroht

„Im Falle eines Dammbruchs sind Siedlungsgebiete in Hadersdorf sowie Kammern und Straß im Straßertale bedroht“

, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer. Demnächst werden in Hadersdorf zwei Black Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres eintreffen, die Bigpacks auf den beschädigten Damm legen werden und diesen sichern sollen.

Sandsäcke und mobile Elemente

„Zugleich errichten wir unmittelbar vor einer Siedlung in Hadersdorf auf einer Länge von mehreren Hundert Metern eine zweite Verteidigungslinie mit Sandsäcken und mobilen Hochwasserschutzelementen“

, erklärt Boyer. Die Bevölkerung im Raum Hadersdorf wird darauf aufmerksam gemacht, dass in den nächsten Stunden mit vermehrtem Fluglärm zu rechnen sein wird. Einer der beiden Black Hawk-Hubschrauber kann auch bei Dunkelheit fliegen. Unterstützt werden die Bundesheerpiloten vom Flugdienst der Feuerwehr.

Hadersdorf am Kamp - Figure 2
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Damm dichten

„Nach dem ohnehin anstrengenden Einsatz in den vergangenen Tagen entlang des Kamps beginnen wir nun, die undichten Stellen des betroffenen Damms abzudichten und hoffen so, die Bevölkerung schützen zu können“

, sagt der Bezirksfeuerwehrkommandant.

Züge aus anderen Bezirken

Zusätzlich zu den zwei KHD-Zügen aus Oberösterreich sind bereits seit Sonntagfrüh drei Züge aus den Bezirken Gänserndorf, Scheibbs und Wiener Neustadt in Hadersdorf im Einsatz. Sie haben am zweiten „Hotspot“ mobile Flutsperren errichtet, um ein weiteres Ausbreiten des Kamps zu verhindern. Eine Kleingartensiedlung beim Uferweg steht bereits seit Freitag unter Wasser. Zur Feuerwehr Krems: www.feuerwehr-krems.at

Sonntagnacht: Der Einsatz hält an

Sonntagnacht erreichte der Pegel auf der Donau seinen Höhepunkt. Die Lage auf dem Krems-Fluss entspannte sich. Keine Entwarnung gab es hingegen in Hadersdorf, wo am Nachmittag der Naturdamm des Gschinzbaches undicht geworden ist. Mehrere Tausend Sandsäcke werden in den Abendstunden noch ins Einsatzgebiet gebracht. In Hadersdorf sind seit dem späten Sonntagnachmittag zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge (KHD-Züge) aus Oberösterreich im Einsatz, um beim Errichten einer Verteidigungslinie zu helfen. Der Naturdamm des Gschinzbaches ist seit dem Nachmittag an der Belastungsgrenze. Wasser strömt auf beiden Seiten auf umliegende Felder.

Hadersdorf am Kamp - Figure 3
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In Hadersdorf wurden 85 Häuser und 60 Wohnungen evakuiert. „Sollte der Damm brechen, sind auch die Gemeinden Kammern und Straß im Straßertale bedroht“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer. Um das zu verhindern, war bis zum Einbruch der Dunkelheit ein Black Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres im Einsatz. Er platzierte Bigpacks auf dem Damm, um die undichten Stellen zu schließen.

„Wegen der Dunkelheit sind uns hier über die Nacht jedoch die Hände gebunden“

, so Boyer.

Zusätzlich wurde in unmittelbarer Nähe einer Siedlung in Hadersdorf eine Verteidigungslinie mit mehreren Tausend Sandsäcken und mobilen Hochwasserschutzelementen hochgezogen. Dafür werden u.a. in Krems nach wie vor Sandsäcke gefüllt und ins Einsatzgebiet gebracht.

Bereits seit den Morgenstunden waren in Hadersdorf drei KHD-Züge aus den Bezirken Gänserndorf und Wiener Neustadt im Einsatz. Sie haben auf einer Länge von 1.300 Metern mobile Flutsperren errichtet, um ein weiteres Ausbreiten des Kamps zu verhindern. Dieselbe Maßnahme wurde auf einer Länge von 500 Metern in Langenlois gesetzt. Dort waren zwei KHD-Züge aus Scheibbs im Einsatz.

Kremsfluss und Donau

Am Nachmittag hat sich die Lage auf der Krems noch einmal zugespitzt. Mehrere Einsatzfahrzeuge waren im betroffenen Stadtgebiet unterwegs, um zu kontrollieren und die Bevölkerung zu informieren. Inzwischen geht der Pegel, wenn auch langsam, zurück. Die regelmäßigen Kontrollfahrten werden aufrechterhalten. Die händischen Pegelmessungen wurden mit 20.00 Uhr eingestellt.

Die Donau hat bei Stein Sonntagnacht einen Pegel von 8,05 Metern erreicht, in Kienstock einen Pegel von 9,51 Meter. Den Scheitelpunkt sollte die Donau Sonntagnacht erreichen. Für die Feuerwehr sind vorerst keine weiteren Maßnahmen notwendig. Die Berechnungen ergeben, dass der Spielraum zur Oberkante des mobilen Hochwasserschutzes ausreicht.

Feuerwehrleute geben alles

Im Bezirk Krems waren am Sonntag zirka 80 Feuerwehren aus dem eigenen Bezirk mit 1.500 Feuerwehrleuten und 200 Fahrzeugen im Einsatz. Aus den Bezirken Gänserndorf, Scheibbs und Wiener Neustadt waren 240 Einsatzkräfte mit 45 Fahrzeugen unterwegs. Auch morgen, Montag, werden externe Kräfte im Bezirk Krems im Einsatz sein: 35 Soldaten des Bundesheeres sowie drei KHD-Züge aus Oberösterreich und Salzburg. Zum Weiterlesen:

Die Situation am Kremsfluss

15.9. Liveticker – Das ist heute passiert – ein Überblick

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