2,27 Mio. Schulden: Habibi & Hawara insolvent

Wirtschaft

Die Wiener Restaurantkette Habibi & Hawara ist insolvent. Das Unternehmen kann Passiva in Höhe von 2,27 Millionen Euro nicht mehr bedienen. Vier Standorte müssen schließen. Von den Insolvenzen sind 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.

Das Unternehmen war bereits 2016, im Jahr nach der Flüchtlingskrise, ins Leben gerufen worden. Beschäftigt seien in erster Linie Kriegsflüchtlinge und Personen in schwierigen persönlichen Situationen gewesen. Auf der Website heißt es jetzt: „Herausforderungen wie Corona, Inflation und die damit verbundenen Umsatzrückgänge, steigende Energiekosten und nicht zu vergessen die Lebensmittel-Preissteigerungen, machen auch vor sozialen Unternehmen, wie dem Habibi & Hawara, nicht Halt.“

Der Gastronomiebetrieb soll gerettet werden. Am Handelsgericht Wien wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Für drei Tochtergesellschaften wurde hingegen ein Konkursantrag gestellt. Auch der Hauptstandort im ersten Bezirk soll nicht weitergeführt werden. Schließen müssen die Standorte in der Wipplingerstraße, im Nordbahnviertel, in der Siebensterngasse und in der Seestadt.

Der Standort in Wien-Landstraße soll weitergeführt werden. Das Restaurant wirtschaftet laut „Kurier“ seit Jahresbeginn positiv. Insgesamt hat das Unternehmen jedoch bereits Schulden in Millionenhöhe angehäuft. Insgesamt belaufen sich die Passiva laut Creditreform auf 2,27 Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. Es sollen nach eigenen Angaben Lohn- und Gehaltsrückstände seit Dezember 2022 bestehen.

An dem Unternehmen hält auch die Beteiligungsgesellschaft „Stolz auf Wien“ einen Anteil. Die Gesellschaft ist 2020 als Antwort auf die Pandemie gegründet worden und soll Unternehmen helfen, die durch die Pandemie ins Straucheln geraten sind. Aktuell ist die Stadt über die Gesellschaft an 40 Unternehmen beteiligt. Drei davon befinden sich in finanziellen Problemen: neben Habibi & Hawara sind das Restaurant Berger & Lohn sowie die Bäckerei Gragger & Cie betroffen.