Signa: Nach Gusenbauer weitere prominente Abgänge

23 Feb 2024

Nach dem Abgang von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) aus dem Signa-Aufsichtsrat sollen nun weitere prominente Namen die Gremien verlassen. Einem Bericht des "profil" zufolge wollen sie damit wohl einem Rauswurf vorbeugen.

Gusenbauer - Figure 1
Foto PULS 24

Am Donnerstag kündigte Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) an, das sinkende Schiff bei der Signa zu verlassen. Er werde sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG zurücklegen. 

Geschehen soll das ehestmöglich, aber erst nach der geplanten Gläubigerversammlung am 18. März. In einer Stellungnahme spricht Gusenbauer davon, dass die Signa einen Neuanfang benötige, um so mit "Vertrauen in die Zukunft gehen zu können". 

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Ganz freiwillig dürfte der Rücktritt aber nicht sein, berichtete das Nachrichtenmagazin "profil". Denn der Aufsichtsrat der insolventen Signa Prime soll wohl gröber umgebaut werden. 

Gusenbauers Beispiel sollen nun auch weitere prominente Namen folgen, erfuhr das "profil". Auch Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess-Hahn und Ex-RBI-Chef Karl Sevelda sollen demnach schon bald ihren Abschied bekannt geben. 

APA/ROLAND SCHLAGER

Susanne Riess-Hahn im Jahr 2023 als Vorstandsvorsitzende der Bausparkasse Wüstenrot AG.

Gusenbauer - Figure 2
Foto PULS 24

Ein weiterer Kandidat soll auf der Abschussliste bei der Signa stehen: Ex-Bank-Austria-Generaldirektor Karl Samstag. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es von Seiten der Signa bislang aber nicht. 

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Bei der Signa Prime soll der Aufsichtsrat grundsätzlich neu aufgestellt werden. Bleiben sollen nur jene, die auch Aktionärsvertreter bei der Signa sind - konkret bei den wichtigsten Töchtern der Holding: Prime und Development. 

APA/HERBERT NEUBAUER

Karl Sevelda bei einer NEOS-Pressekonferenz im Jahr 2019. Für die Nationalratswahl 2019 saß Sevelda im Unterstützerkomitee für die NEOS. 

Riess-Hahn, Sevelda und Samstag saßen nicht nur in Aufsichtsräten, sondern waren auch Mitglieder im Signa-Beirat. Bis kurz vor der Insolvenz hatte dort René Benko den Vorsitz inne, nachdem er 2013 alle operativen Posten bei der Signa geräumt hatte. 

Das Organ wurde von Insolvenzverwalter Christof Stapf aber aufgelöst - es hatte im Grunde keine Funktion und war schlicht zu teuer. 

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Diese Personal-Rochaden sind ein weiteres Indiz dafür, dass im Signa-Dschungel nun langsam die Investoren und Masseverwalter die Kontrolle übernehmen und der Einfluss von Gründer René Benko langsam zurückgeht. 

Aus dem Umfeld ist auch zu hören, dass das Verhältnis zwischen Gusenbauer und Sanierungs-Manager Erhard Grossnigg zerrüttet sein soll. Grossnigg gilt als Vertrauter von Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner, der zuletzt auch in der Öffentlichkeit seinen Ton gegen Benko verschärft hat. 

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