Wirtschaft: Trachtenfirma Gössl „vor dem Aus“
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Das Salzburger Trachtenunternehmen Gössl steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten. Geschäftsführer Maximilian Gössl lud für Montag zu einer Pressekonferenz mit dem Titel „Gössl vor dem Aus“. Laut „Salzburger Nachrichten“ („SN“) dürften millionenschwere Überbrückungskredite fällig werden.
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Wie dramatisch die Situation momentan tatsächlich ist, steht allerdings noch nicht fest. Nach dem Bericht der „SN“ dürften Überbrückungskredite an den Trachtenhändler in Millionenhöhe aus der Covid-Zeit jetzt fällig werden. Gössl selbst verlangt für die Kredite offenbar eine Lockerung der Rückzahlungskonditionen. Der Unternehmer wollte sich allerdings vor dem Pressetermin am Montag nicht weiter über die finanzielle Situation seines Unternehmens äußern.
5,5 Millionen für Spezialist für hochwertige TrachtenmodeGössl agiert im qualitativ und preislich oberen Bereich. Der Spezialist für Trachtenmoden hat mit eigenen Filialen und Franchisenehmern rund 80 Standorte in Europa. Die Schnitte der Trachten werden in Salzburg gefertigt. Laut Firmenbuch beschäftigt Gössl (Stand 2022) rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die zuletzt veröffentlichte Bilanz – ebenfalls aus 2022 – weist einen Bilanzverlust von drei Mio. Euro aus. Zudem sind Verbindlichkeiten in der Höhe von 8,2 Mio. Euro verbucht.
Während der Corona-Pandemie erhielten die Gössl-Gesellschaften laut Transparenzportal des Bundes 5,5 Mio. Euro. Darüber hinaus sprang die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws), die Förder- und Finanzierungsbank der Republik Österreich, für Überbrückungskredite mit Garantien ein.
Sitz der Gössl-Zentrale im Gwandhaus seit 2018 verkauftZuletzt sorgte das 1947 von Grete und Leopold Gössl als Wäscheerzeugung gegründete Unternehmen im Oktober für Schlagzeilen, nachdem bekanntwurde, dass das Immobilienimperium von Red-Bull-Erben Mark Mateschitz das Gwandhaus gekauft hat. In der prestigeträchtigen Immobilie aus dem Jahr 1650 sind seit 2000 die Zentrale des Salzburger Trachtenunternehmens sowie ein Gourmetlokal und eine Greißlerei untergebracht. Schon seit 2018 ist Gössl nicht mehr Eigentümer des Gebäudes – das erwarb damals um 24 Millionen Euro eine Gruppe um den Immobilienentwickler Planquadrat. Der bestehende Mietvertrag soll 2029 auslaufen.
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