Gössl meldet Insolvenzen an: Traditionsunternehmen mit fast 10 ...

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Salzburger Trachtenhersteller

Gössl - Figure 1
Foto SALZBURG24
Keine November-Gehälter für 127 Mitarbeitende APA/BARBARA GINDL Das Trachtenunternehmen Gössl mit Sitz im Salzburger Gwandhaus hat die Insolvenz angemeldet. 

Veröffentlicht: 11. Dezember 2024 11:29  Uhr

Der Salzburger Trachtenhersteller Gössl hat heute die Insolvenz angemeldet. Die Schulden der beiden betroffenen Unternehmen beträgt mehr als 13,6 Millionen Euro. Der Betrieb soll jedenfalls saniert und fortgeführt werden. Betroffenen sind 127 Beschäftigte, die einem Medienbericht zufolge auf ihre Gehälter und Löhne sowie das Weihnachtsgeld warten.

Was sich angekündigt hat, ist nun fix: Das Salzburger Trachtenunternehmen Gössl mit Sitz im Gwandhaus in der Landeshauptstadt ist in die Pleite gerutscht. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 informierte, belaufen sich die Verbindlichkeiten der Produktionsgesellschaft Gössl GmbH und der Handelsgesellschaft Gössl Gwand GmbH insgesamt auf mehr als 13,6 Mio. Euro. Löhne und Gehälter für den November seien bislang noch ausständig, genauso wie das Weihnachtsgeld, berichteten die Salzburger Nachrichten (SN) am Mittwoch unter Berufung auf die Arbeiterkammer.

Es wurde jeweils ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Salzburg beantragt. Beide Unternehmen sollen fortgeführt und saniert werden, was auch von der Eigentümerfamilie angestrebt und im SALZBURG24-Interview angekündigt wurde.

So begründet Gössl die Insolvenzen

Mit einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist zeitnah zu rechnen, so der KSV 1870 in einer Aussendung. Die Aktiva der beiden Gesellschaften bezifferte das Unternehmen heute mit knapp 3 Mio. Euro. Den 265 unbesicherten Gläubigern wird die gesetzliche Mindestquote von jeweils 20 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanantrages angeboten. Bei beiden Unternehmen arbeiten insgesamt 127 Beschäftigte. Die Angemessenheit und Erfüllbarkeit der angebotenen Quoten werde vom KSV 1870 geprüft. Fällig werdende Covid-Überbrückungskredite in Höhe von 2,5 Millionen Euro hätten auch zur Zahlungsunfähigkeit geführt, sagte der von Gössl beauftragte Finanzdienstleiter Gerald Zmuegg. "Verhandlungen mit der Bank über eine Laufzeitverlängerung oder eine Umschuldung sind gescheitert", hieß es Mitte November bei einer Pressekonferenz in Wien.

Die Gössl GmbH begründet die Insolvenz mit fälligen Krediten, die nicht mehr erfüllt werden konnten. Außerdem seien die Umsätze hinter den Erwartungen geblieben. Das Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden habe sich geändert. Die Energiekrise und die Personalsituation im Unternehmen seien mitverantwortlich für die eingetretene Insolvenz gewesen. Gespräche mit möglichen Investoren seien gescheitert. Die Gössl Gwand GmbH sieht als Ursache die enge Bindung zur Gössl GmbH. Die wirtschaftlichen Herausforderungen hätten sich finanziell unmittelbar aufs Unternehmen ausgewirkt und zur Zahlungsunfähigkeit geführt.

Gössl wurde 1947 gegründet und agiert im qualitativ und preislich oberen Bereich. Die Gössl-Geschäfte sollen trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen geöffnet bleiben.

Nächste Pleite in Bekleidungsindustrie

Die Bekleidungsindustrie – insbesondere die Trachtenbranche – ist im Bundesland Salzburg in den vergangenen Jahren mit einigen Insolvenzen konfrontiert. Die vormalige H.Moser Bekleidung GmbH konnte sich erfolgreich sanieren, führt der KSV 1870 aus. Die Schneiders Bekleidung GmbH und die Habsburg Kleidermanufaktur GmbH wurden jeweils nicht fortgeführt. Nun sind die Gössl GmbH sowie die Gössl Gwand GmbH von einer Insolvenz betroffen.

(Quelle: SALZBURG24)

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