Finanzielle Mittel - ÖVP wirbt für Großeltern-Karenz: „Wahlfreiheit“
Im Detail sollen berufstätige Großeltern von ihrem Job freigestellt werden können, wenn sie sich anstelle der erwerbstätigen Eltern um die Enkelkinder kümmern. Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) sagte, dass sich Eltern und Großeltern die Karenz auch aufteilen könnten. Das Angebot sei freiwillig und unterstütze Familien, „die früher wieder in den Beruf einsteigen wollen.“
Die Großeltern-Karenz ist nicht nur eine große Wertschätzung der älteren Generation gegenüber, sondern auch ein Meilenstein für die Wahlfreiheit der Familien.
Familienministerin Susanne Raab
„Für viele Familien ist der Beitrag, den Oma und Opa in der Kindererziehung und Kinderbetreuung leisten, unverzichtbar. Die Großeltern-Karenz ist deshalb nicht nur eine große Wertschätzung der älteren Generation gegenüber, sondern auch ein Meilenstein für die Wahlfreiheit der Familien“, ist die Ministerin überzeugt. Die Großeltern-Karenz sei „zukunftsorientiert, lebensnah und allemal wert, dass wir gemeinsam und konstruktiv aus einer guten Idee ein umsetzungsreifes ‚Best Practise Modell‘ erarbeiten“, sagte auch die Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, Ingrid Korosec.
Grüne: „Verantwortungsabgabe“
Kritik an dem Modell, das Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) bereits im Jänner vorgestellt hat, kommt vom Koalitionspartner. „Es kann nicht sein, dass die Verantwortung von der Mutter auf die Großmutter abgewälzt wird (...). Statt Ausreden und Verantwortungsabgabe braucht es endlich verlässliche, kostenlose und flächendeckende Kinderbetreuung in ganz Österreich“, sagte die Tiroler Grün-Abgeordnete Barbara Neßler am Sonntag.
Eine Großeltern-Karenz würde Altersarmut bei Frauen nur verschärfen. „Wenn die Oma noch im Erwerbsleben ist und dann ein Jahr daheim bleibt, wirkt sich das natürlich negativ auf die Pension aus (...).“