Eskalation bei Palästina-Demo in Berlin: Greta Thunberg erhebt ...

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Stand: 08.10.2024, 22:14 Uhr

Von: Lisa Mahnke

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Zum Jahrestag des Hamas-Angriffs am 7. Oktober kam es in Berlin zu Eskalationen bei Protesten. Unter den Demonstranten: Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Greta Thunberg - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Update vom 8. Oktober, 12.40 Uhr: Zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel eskalierten Proteste in Berlin. Unter den Teilnehmern war auch Klimaaktivistin Greta Thunberg. In einem Video hat sie schwere Vorwürfe gegen Deutschland und die deutsche Polizei erhoben. „Deutschland ist mitschuldig in diesem Genozid“, erklärte Thunberg in einem Video, das sie inmitten der Demonstranten in Berlin-Kreuzberg zeigt. Über das Video berichtete unter anderem der Kölner Stadt-Anzeiger.

„Ich kann nicht einmal die Worte finden, um zu beschreiben, wie wütend es mich macht zu sehen, wie Deutschland und die deutsche Polizei mit friedlichen Demonstranten umgeht, die sich gegen Genozid richten. Ich habe keine Worte“, sagt Thunberg weiter. Die Polizei beschrieb die Proteste hingegen als gewalttätig. Es kam zu zahlreichen Festnahmen. Thunberg hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach eindeutig pro-palästinensisch und israelfeindlich positioniert.

Eskalation bei Protest in Berlin am Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel

Erstmeldung: Berlin – Zum Jahrestag des Angriffs der Hamas am 7. Oktober gab es erneut Eskalationen in Berlin. Auch unter den laut Polizeiangaben rund 400 Demonstranten einer pro-palästinensischen Demonstration in Kreuzberg: die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, durch Kufiyas, auch bekannt als „Palästinensertücher“, von Mitstreitern vor Kameras geschützt.

Auf der Demonstration wurde laut dem RND auch die verbotene Parole „From the River to the Sea – Palestine will be free“ skandiert, welche ein freies Palästina vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer fordert. Wegen der Parolen intervenierte die Polizei – es kommt zu Eskalationen zwischen Polizei und Demonstranten, bei denen auch Flaschen fliegen. Auch die größere pro-palästinensische Demonstration in Berlin am Vortag blieb nicht komplett ruhig.

Greta Thunberg demonstrierte zum Jahrestag des Angriffs der Hamas in Israel in Berlin mit. © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld Bei Pro-Palästina-Demonstration in Berlin: Gewalt-Eskalation nach verbotenen Parolen

Einmal angefangen, kochte die Stimmung bei der Demonstration am 7. Oktober, zu der nach dem Motto „Glory to the Resistance“ (Ruhm dem Widerstand) aufgerufen wurde, immer wieder hoch. Die Polizei räumte den Platz laut dem RND letztendlich gewaltsam mit Pfefferspray, nachdem nur wenige den Platz freiwillig verlassen hatten. Die Räumung wurde begleitet von Parolen wie „Ganz Berlin hasst die Polizei“. Mit vom Platz geschoben wurde auch Thunberg, die nach wie vor mit von der Partie war. Im Rahmen der Demonstration wurden mehrere Teilnehmer, teils sehr gewaltsam, festgenommen.

Auch in der Vergangenheit hatte die Fridays-for-Future-Pionierin Thunberg an pro-palästinensischen Demonstrationen teilgenommen. In einem Redebeitrag in Leipzig hatte sie Israel des Genozids beschuldigt und zum Boykott des Landes aufgerufen. Der Konflikt spaltet auch innerhalb der Klimabewegung. Gegen 21 Uhr entspannte sich die Situation in Kreuzberg, doch eine Stunde später kam es auch in dem einige Kilometer entfernten Stadtteil Neukölln zu Ausschreitungen.

In dem Zuge sind vorläufig vier Personen festgenommen worden. Insgesamt 84 Menschen wurden überprüft. Wie die Polizei mitteilte, bauten rund 50 Menschen in Neukölln Barrikaden und zündeten Reifen an. Weiterhin sollen laut der Polizei neben Pyrotechnik auch Steine geflogen ein. Ein klarer Zusammenhang zwischen den Ausschreitungen und der pro-palästinensischen Demonstration konnte die Polizei zunächst nicht feststellen. Die Situation sei schnell unter Kontrolle gebracht worden. (lismah/dpa)

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