9. Österreichischer Primärversorgungskongress an der Med Uni Graz

Graz

Die 9. Auflage des Österreichischen Primärversorgungskongresses findet heuer vom 19. bis 21. September wie gewohnt an der Medizinischen Universität Graz statt. In diesem Jahr widmet sich der Kongress den Aspekten nachhaltiger Primärversorgung in Österreich. Ein Highlight wird ein Kurzreferat von Bundesminister Johannes Rauch sein, der die wesentlichen Aspekte, Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der Primärversorgung erläutern wird.
 

Das Rückgrat des Gesundheitssystems

Eine gut funktionierende Primärversorgung ist vielschichtig und spielt eine zentrale Rolle für effektive und gerechte Gesundheitssysteme weltweit. Sie stellt sicher, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Wohnort, ihrer sozialen Schicht oder ihrem Einkommen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten haben. Das umfasst die Prävention, Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Krankheiten sowie die Förderung der Gesundheit. Sie reduziert langfristig Kosten und schafft ein robustes System, das in der Lage ist, auf die vielfältigen Gesundheitsbedürfnisse einer Gesellschaft flexibel und effektiv zu reagieren.
 

Dimensionen nachhaltiger Primärversorgung im Zentrum

Der Primärversorgungskongress 2024 in Graz wird Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft der verschiedenen Gesundheitsprofessionen vereinen, um innovative und nachhaltige Ansätze für die Primärversorgung in Österreich zu erörtern. Im Zentrum steht dieses Jahr das Thema „Nachhaltigkeit“.

„Nachhaltigkeit wird oft auf die Versorgung der Patient*innen beschränkt gedacht, während der Umweltschutz dabei kaum Berücksichtigung findet. Für eine wirklich nachhaltige Primärversorgung müssen jedoch alle vier Dimensionen – Ökonomie, Ökologie, Soziales und Gesundheit – gleichermaßen berücksichtigt werden“, betont Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, Vorständin des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Med Uni Graz, die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit.

„Der diesjährige Primärversorgungskongress bietet eine einzigartige Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices. Eine nachhaltige Primärversorgung bedeutet, dass medizinische Dienstleistungen so gestaltet werden, dass sie nicht nur die gegenwärtigen Bedürfnisse der Bevölkerung decken, sondern auch langfristig tragbar sind. Dies umfasst den verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle und die Förderung von Prävention, um die Belastung des Gesundheitssystems zu reduzieren. Das können wir durch beispielsweise die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung, umweltfreundliche Primärversorgungseinrichtungen oder präventive Gesundheitsprogramme erreichen. All diese Aspekte werden wir am heurigen Kongress beleuchten“, freut sich Kongresspräsident Stefan Korsatko auf die heurige Veranstaltung.
 

Steiermark und IAMEV mit Vorreiterrolle beim Thema Primärversorgung

Das Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) an der Medizinischen Universität Graz wickelt die Planung und Umsetzung des Primärversorgungskongresses, der seit 2016 jährlich stattfindet, ab. Die Vergabe eines österreichweiten Kongresses und nun mehr des offiziellen Österreichischen Primärversorgungskongresses nach Graz bzw. in die Steiermark ist ein Zeichen für die zentrale Rolle des Instituts beim Thema Primärversorgung.

Das IAMEV hat durch seine Aktivitäten in der Primärversorgung in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle sowohl in der Forschung, der Vernetzung als auch in der konkreten Projektumsetzung (die Steiermark ist führend bei der Etablierung von Primärversorgungseinheiten) erarbeitet und bietet mit dem PV-Kongress eine einzigartige Plattform für die österreichweite Vernetzung der wichtigsten Stakeholder wie Bund, Länder, Sozialversicherung, Gesundheitsfonds, Standesvertretung und Fachgesellschaften beim Thema Primärversorgung. Im Rahmen des 9. Primärversorgungskongresses im September 2024 werden wieder wesentliche Impulse für die Weiterentwicklung gesetzt.

9. Österreichischer Primärversorgungskongress
Zeit: 19. bis 21. September 2024
Ort:  Hörsaalzentrum der Medizinische Universität Graz
Auenbruggerplatz 15, 2. UG
8036 Graz
Web: https://www.pv-kongress.at
 

Steckbrief: Stefan Korsatko

Stefan Korsatko ist Privatdozent und arbeitet als Hausarzt im Primärversorgungszentrum Medius in Graz. Dort sorgt ein interprofessionelles Team für eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Zusätzlich ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Medizinischen Universität Graz mit Schwerpunkt Kongressorganisation und in den Arbeitsbereichen Versorgungsforschung, Allgemeinmedizin und Lehre tätig, wo er schwerpunktmäßig in die Ausbildung von Studierenden der Medizinischen Universität Graz involviert ist.
 

Steckbrief: Andrea Siebenhofer-Kroitzsch

Andrea Siebenhofer-Kroitzsch ist Professorin für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung sowie Vorständin des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV). An der Med Uni Graz beschäftigt sie sich mit der Anwendung von Forschungsmethoden der Versorgungsforschung, der evidenzbasierten Medizin und der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in der Allgemeinmedizin und bei chronischen Erkrankungen. Sie ist auch Professorin für chronische Krankheit und Versorgungsforschung und stellvertretende Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

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