Goldpreis unter Spannung: Wie stark sinken die Zinsen?

17 Tage vor

Der Goldpreis hält sich weiterhin in der Nähe der 2.500-Dollar-Schwelle auf. Neue Inflationsdaten können die anstehenden Zinsentscheidungen tangieren. 

Goldpreis - Figure 1
Foto Goldreporter.de
Goldpreis bei 2.500 USD

Der Goldpreis könnte sich am Spotmarkt zuletzt nicht mehr wesentlich von der 2.500-Dollar-Schwelle nach oben absetzen. Am Dienstagvormittag um 8:45 Uhr kostete die Feinunze Gold im FOREX-Handel 2.503 US-Dollar. Das entsprach 2.267 Euro. Damit notierte der Goldpreis lediglich 2 US-Dollar oder 7 Euro höher als in unserem Beitrag von vor einer Woche.

Warten auf die nächsten Inflationsdaten und die anstehenden Zinsentscheidungen. Der Goldpreis am Spotmarkt hing zuletzt an der Marke von 2.500 US-Dollar fest (Bild: Goldreporter). Zinsentscheidungen

Aktuelle Konjunkturdaten und die daran geknüpften Zinserwartungen bestimmen aus fundamentaler Sicht weiterhin die Marktstimmung. Während die Fed am 18. September ihre nächste Zinsentscheidung trifft, muss sich die Europäischer Zentralbank bereits am Mittwoch festlegen. Gerechnet wird mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Wie stark die US-Notenbank an der Zinsschraube drehen wird, ist weiter Gegenstand von Spekulationen. Am US-Terminmarkt wird ein 50-Punkte-Schritt derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 27 Prozent gehandelt.

Goldpreis - Figure 2
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Anleihe-Renditen

Zunächst einmal spiegeln gesunkene Zinsen am Anleihenmarkt Erwartungen an eine geldpolitische Lockerung wider. So sank die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen gegenüber Vorwoche von 3,91 Prozent auf 3,71 Prozent. Währenddessen kamen die deutschen Marktzinsen bei entsprechender Laufzeit von 2,32 Prozent auf 2,17 Prozent zurück.

In den USA liegt die Federal Funds Rate derzeit bei 5,25 bis 5,50 Prozent, in der Eurozone dagegen bei 4,25 Prozent.

Inflationsdaten

In dieser Woche stehen vor allem die US-Inflationsdaten (Mittwoch) sowie die Erzeugerpreise im Monat August (Donnerstag) im Mittelpunkt des Interesses. Ein erneutes Ansteigen der Teuerung bei gleichzeitig schwächelnder Konjunktur (Stagflation) bilden das denkbar schwierigste Umfeld für die Geldpolitik.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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