Goldpreis auf Rekordhoch: Goldene Zeiten

Goldanleger hatten es in letzter Zeit gut. Mochten die Börsenkurse steigen, mochten sie fallen, der Preis des Goldes hat immer weiter zugelegt. Wie oft hatten sich die Goldfans zuvor dafür beschimpfen lassen müssen, dass sie ihr Geld in ein Anlageobjekt steckten, das keine Rendite abwirft. In totes Edelmetall gleichsam, statt in Anteilsscheine von lebendigen Unternehmen.

Wie oft mussten sie sich ihre Ängstlichkeit vorhalten lassen, dass sie ausgerechnet in eine Katastrophenwährung investierten, die ihre Stärke dann so richtig ausspielen könnte, wenn das Weltfinanzsystem zusammenbrechen würde.

Und wie hämisch waren die Bemerkungen, die sie sich anhören mussten, als in der großen Inflationswelle das Gold seinen Preis wenig änderte und als Inflationsschutz weitgehend versagte. Für all diese Schmach ist der Erfolg der Goldanlage in den vergangenen Monaten doch ein schöner Ausgleich. Wer dieser Tage sein Gold verkauft, kann in der Regel einen erfreulichen Gewinn verbuchen.

Muss das immer so weitergehen? Natürlich nicht. Es gab in der Geschichte immer mal wieder Phasen, in denen der Goldpreis nach einer längeren Zeit des Anstiegs auch wieder gefallen ist. Irgendwann dürfte die Spekulation auf sinkende Zinsen schließlich vorbei sein.

Aber der wahre Goldanleger schielt ohnehin nicht auf den kurzfristigen Gewinn – ihm geht es um die langfristige Absicherung des Vermögens. Und für die wird man, so dürfte zu befürchten sein, auch weiterhin gute Gründe finden.