Kühle Getränke und viele heiße Themen bei Bürgerinfo

3 Sep 2024

Bürgermeister René Lobner berichtete in Gänserndorf-Süd über aktuelle Projekte in der Bezirkshauptstadt und stand den Bürgern Rede und Antwort.

Gänserndorf - Figure 1
Foto NÖN.at

Foto: Sandra Frank

Bei kühlen Getränken konnten die Bürger in Gänserndorf-Süd mit Vertretern der Volkspartei über ihre Anliegen und Projekte plaudern. Bürgermeister René Lobner gab einen Überblick über Baustellen und geplante und verschobene Projekte.

Um die Anliegen der Bürger in Gänserndorf-Süd zu hören und mitzunehmen, lud Bürgermeister René Lobner mit den Stadt- und Gemeinderäten seiner ÖVP zum Gespräch auf den Platz vor der Emmauskirche - für kühle Getränke war gesorgt.

Zunächst gab der Stadtchef einen Überblick über die Projekte: „Ich weiß, dass Sie sich über die eine oder andere Baustelle ärgern.“ Doch da in den Sommermonaten keine Schulbusse unterwegs sind, werden eben in dieser Zeit die Straßen saniert. Vor der Volksschule in Gänserndorf-Süd wurde etwa ein Fahrbahnteiler errichtet, um für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Der Sommer wurde auch genutzt, um in der Schönkirchner-Straße den Unterbau samt diverser Einbauten zu erneuern und zu verlegen. Ein kombinierter Geh- und Radweg wurde ebenfalls installiert und bereits für den Verkehr freigegeben.

„Zache G'schicht“: Glasfaser-Baustellen laufen nicht immer rund

„Glasfaser ist ein heißes Thema“, sprach Lobner die nächsten Baustellen an. Die Gemeinde sei ebenfalls nicht immer glücklich darüber, wie die Arbeiten verlaufen, wenn die Häuser ihre Anschlüsse bekommen. „Es ist eine zache G'schicht, wir mussten schon drei Baustopps verhängen“, sei die Gemeinde bemüht, rasch zu helfen, wenn Probleme auftauchen. Zuständig sei allerdings öFiber, darum sind der Stadtgemeinde oft die Hände gebunden.

Als er vor fast zehn Jahren Bürgermeister geworden ist, habe sich Lobner den Straßenkataster angesehen. Sein erster Gedanke: „Da muss ich 60 Jahre Bürgermeister bleiben, um alles abzuarbeiten“, schmunzelte er. In den vergangenen Jahren sei schon viel passiert. Warum nicht immer alles sofort geschehen kann, erklärte er den Bürgern ebenfalls: Geplante Einbauten, wie etwa jene der EVN, werden koordiniert, um die Straße nur einmal aufzureißen. Leider gehe dieser Plan nicht immer auf.

Erste Radarboxen werden im Herbst aufgestellt

Zum Thema Verkehrssicherheit war es dem Stadtchef wichtig, dass die Bürger wissen, dass die Gemeinde mit der Exekutive laufend in Kontakt sei. Denn die Kritik steht im Raum, dass zu wenig kontrolliert werde. „Sie können nicht überall sein“, weiß Lobner. Um den Rasern Einhalt zu gebieten, werden im Herbst Radarboxen in Gänserndorf aufgestellt. „Schauen wir, wie viel Erfolg das bringt.“ Dabei gehe es aber nicht darum, möglichst viele Menschen zu strafen, sondern um die Verkehrssicherheit.

Vor fünf Jahren wurde in Gänserndorf-Süd die neue Volksschule gebaut, „die schon fast wieder zu klein ist“, weiß Lobner. Der Hort musste bereits erweitert werden. „Es ist eine knappe Sache, aber es ist alles im Plan“, versicherte der Stadtchef, dass der Zubau rechtzeitig fertig sein wird. Auf Wunsch der Schule wurde ein zusätzlicher Freizeitbereich mit Kletterturm, Rutsche und Parcours errichtet.

„Damit ihr seht, was mit eurem Steuergeld passiert, werden wir einen Tag der offenen Tür veranstalten“, sprach Lobner eine weitere Baustelle in der Stadt an: Da die Stadt Gänserndorf stark gewachsen ist, wurde das Personal im Bauhof aufgestockt. Der bestehende ist zu klein, in der Protteser-Straße wird gerade neu gebaut. Wie berichtet, soll der Bau heuer fertig werden. Übersiedelt wird nach dem Winterdienst - und dann wird auch zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Was bis zum Winter allerdings fertig werden soll, ist ein Indoorspielplatz im Regionalbad. Im Freizeitbereich sei in den vergangenen Jahren viel passiert, denkt Lobner an Pumptrack und Co.

Abbrucharbeiten für Marktplatzprojekt starten noch heuer

Der Bürgermeister sprach mit den Bürgern ebenso über „Projekte, die sich leider verzögern“. Etwa das Marktplatzprojekt in der Stadt. Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Preissituation haben die Arbeiten verzögert. Doch: „Vor zwei Wochen haben wir grünes Licht bekommen“, verkündet Lobner, dass heuer noch mit Abbrucharbeiten neben der Bücherei - die ebenfalls ein Facelift bekommen habe - begonnen werden kann.

Auch in Gänserndorf-Süd sei ein wichtiges Projekt auf Standby: Geschäftsräume, Büros und Gastronomie samt Wohnungen sollten hier entstehen. Der Baustart war für das Vorjahr geplant. Gynäkologe Felix Stonek hatte ebenfalls vor, seine Praxis dorthin zu verlegen, nun habe er Räume in der Stadt adaptiert. Die Gemeinde sei jedenfalls bemüht, das Projekt doch noch umzusetzen.

Mittelschule wird es in Gänserndorf-Süd in den kommenden Jahren nicht geben

Den Kritikpunkt, dass es zu wenig Gastro, vor allem in „Süd“ gibt, kennt Lobner: „Sie sind alle eingeladen, ein Café zu eröffnen“, richtete sich Lobner an seine Zuhörer. In wenigen Wochen werde „Sinnis Amtsstube“ in der Stadt eröffnen. „Ob die Gastronomie überlebt, hängt von uns allen ab“, sei es wichtig, die bestehenden Angebot auch zu nutzen.

Eine Frage, die vor allem den Müttern in der Runde auf der Seele brannte: Wird Gänserndorf-Süd nach der neuen Volksschule auch eine Mittelschule bekommen? Diese Frage konnte der Bürgermeister klar verneinen. Für die nächsten zehn bis 15 Jahre sei dies sicher nicht geplant. Ein Bürger hatte noch eine Bitte an Lobner: Die Gemeinde solle nicht aus den Augen verlieren, dass im Zentrum von „Süd“ auch etwas für die Älteren gemacht werde.

Mit dem Lob eines Bürger, dass „die Burschen beim Glasfaserausbau super gearbeitet haben“, ging es von der großen Diskussionsrunde in kleinere - bei den kühlen Getränken plauderten die Bürger mit den Stadt- und Gemeinderäten der ÖVP über ihre Anliegen.

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