Avignon-Prozess: Anklage fordert Höchststrafe für Ex-Mann von ...

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Jahrelang soll ihr damaliger Mann Gisèle Pelicot missbraucht und zugelassen haben, dass andere Männer sie vergewaltigen. Nun fordert die Anklage 20 Jahre Haft.

Gisele Pelicot - Figure 1
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25. November 2024, 12:28 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, jko

Im Prozess gegen ihren Ex-Mann hat Gisèle Pelicot bewusst alle Details in die Öffentlichkeit gebracht. © Yoan Valat/​EPA

Im Prozess um jahrelange sexuelle Gewalt gegen Gisèle Pelicot im französischen Avignon fordert die Anklage die Höchststrafe von 20 Jahren Haft für ihren Ex-Mann. Er soll Pelicot über Jahre hinweg betäubt, missbraucht und von Fremden vergewaltigen lassen haben. "20 Jahre eines Lebens sind nicht nichts", sagte Staatsanwältin Laure Chabaud. "Das ist gleichzeitig viel und angesichts der Schwere der Taten, die begangen und wiederholt wurden, zu wenig".

Dominique Pelicot hat die Taten im Prozess bereits gestanden, 50 weitere Männer stehen vor Gericht. Die Ermittler vermuten, dass noch ein gutes Dutzend weitere Männer an den Taten beteiligt war, die jedoch nicht identifiziert werden konnten. 

Gisèle Pelicot geht davon aus, innerhalb von fast zehn Jahre etwa 200 Mal vergewaltigt worden zu sein. Dem mutmaßlichen Täter sei eine hohe kriminelle Gefahr bescheinigt worden, sagte Staatsanwalt Jean-François Mayet und ergänzte, der Ex-Mann verfüge nicht über ausreichend Selbstreflexion, ihm fehle Empathie, er sei stur und kalt.

Ermittler hatten bei Pelicot auch Nacktbilder seiner Tochter und seiner Schwiegertöchter gefunden, die ohne deren Wissen aufgenommen worden sein sollen. Die Tochter befürchtet, von ihrem Vater ebenfalls betäubt und missbraucht worden zu sein. Der Hauptangeklagte stritt dies vor Gericht mehrfach ab.

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