Am fünften Spieltag der UEFA Champions League trifft der SK Sturm Graz auf den spanischen Vertreter FC Girona und hofft auf die ersten Punkte in der Königsklasse. In einer Pressekonferenz äußerten sich der interimistische Cheftrainer Jürgen Säumel und Kapitän Stefan Hierländer zur bevorstehenden Partie. Während Säumel seinen Fokus auf die taktische Vorbereitung legte, sprach Hierländer über die Motivation der Mannschaft und persönliche Perspektiven.
„Eine sehr gute Mannschaft“Mit Girona erwartet Sturm Graz ein hochkarätiger Gegner. Der spanische Klub hat sich erstmals für die Champions League qualifiziert und dabei bereits starke Leistungen gezeigt. „Wenn man sich in Spanien für die Champions League qualifiziert, sagt das alles über die Stärke des Gegners aus“, betonte Säumel. Gleichzeitig zeigte sich der Trainer optimistisch: „Unsere Spielprinzipien bleiben gleich, egal wie der Gegner heißt. Meine Mannschaft hat zuletzt mit viel Selbstvertrauen agiert.“
„Wir haben uns stetig verbessert“Für Sturm Graz war die bisherige Champions-League-Saison eine Achterbahnfahrt. Vier Spiele ohne Punktgewinn, zuletzt eine bittere und knappe Niederlage gegen Borussia Dortmund, schmälern jedoch nicht den Optimismus innerhalb des Teams. Kapitän Hierländer sieht positive Entwicklungen: „Ich denke, wir haben uns in jedem Spiel stetig verbessert. Wir wollen wieder Inhalte auf den Platz bringen und sind sehr gut eingestellt.“ Das Ziel sei klar: endlich anschreiben. „Es wäre eine riesige Sensation, wenn wir gegen Girona punkten könnten.“
Jürgen Säumel: Vom Fan zum CheftrainerFür Jürgen Säumel ist die Partie gegen Girona ein ganz besonderer Moment. Noch im Mai 2023 war er als Fan beim Cupfinale dabei – nun steht er als Cheftrainer an der Seitenlinie. „Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, erstmals in der Champions League an der Seitenlinie zu stehen“, erklärte Säumel. Dennoch bleibt der 39-Jährige fokussiert: „Die Spieler sind diejenigen, die am Platz stehen und die Spiele entscheiden. Mein Job ist es, die Richtung vorzugeben.“
VerletzungssorgenDie Personalsituation bleibt eine Herausforderung für Sturm. Torhüter Kjell Scherpen musste sich einer Knieoperation unterziehen und steht nicht zur Verfügung. „Es tut mir leid für Kjell, weil er ein wichtiger Spieler für uns ist“, sagte Säumel.
Auch Mittelfeldspieler Jon Gorenc Stanković, der nach einer Verletzung erst kürzlich ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, dürfte noch nicht bei 100 Prozent sein. „Er hat gegen Klagenfurt 30 Minuten gespielt und die Sache ordentlich gemacht, aber eine Belastung auf diesem Niveau ist noch einmal etwas anderes“, erklärte der Trainer.
Hoffnung auf den ersten PunktgewinnEin Blick in die Geschichte gibt Anlass zur Hoffnung: In der Champions-League-Saison 1998/99 gelang Sturm Graz in der fünften Runde der erste Punktgewinn. Ähnliches erhofft sich Säumel auch diesmal: „Die Entwicklung der Mannschaft stimmt mich positiv. International zu spielen, bringt mit jeder Partie Erfahrung, die uns weiterhilft.“ Gleichzeitig betonte er, dass gegen Girona ein „Sterntag“ notwendig sei: „Alle müssen auf Topniveau sein, wenn wir morgen etwas mitnehmen wollen.“
Stefan Hierländer: „Ich bin sehr glücklich bei Sturm Graz“Für Kapitän Stefan Hierländer hat das Spiel in Klagenfurt eine besondere Bedeutung, nicht nur wegen seiner Vergangenheit in der Stadt. „Klagenfurt ist immer etwas Besonderes für mich persönlich“, erklärte er. Mit Blick auf den Gegner blieb er jedoch realistisch: „Girona ist der große Favorit, aber wir wollen alles daran setzen, den Funken zu den Fans überspringen zu lassen.“
Zu seiner eigenen Situation äußerte sich der Kapitän diplomatisch. Sein Vertrag läuft aus, und die Einsatzzeiten waren zuletzt begrenzt. Dennoch betonte Hierländer: „Ich bin sehr glücklich bei Sturm Graz. Meine Rolle in der Mannschaft und im Klub nehme ich weiterhin genauso ernst wie in den letzten Jahren.“
„Funken auf Fans überspringen lassen“Das Spiel gegen Girona FC ist eine Bewährungsprobe für Sturm Graz. Mit rund 24.000 verkauften Tickets wird das Wörthersee Stadion eine beeindruckende Kulisse bieten. Die Mannschaft will diese Unterstützung nutzen, um Geschichte zu schreiben und erstmals in dieser Champions-League-Saison zu punkten. Doch es ist klar: Gegen den spanischen Favoriten wird eine Topleistung notwendig sein.
„Die Atmosphäre wird besonders sein“, resümierte Säumel. „Unser Ziel muss es sein, den Funken auf die Fans überspringen zu lassen. Dann kann es ein richtig cooles Spiel werden.“