Treibhausgas-Emissionen: Ministerin Gewessler (Grüne) redet sich ...

23 Aug 2024

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Gewessler - Figure 1
Foto Exxpress

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Ziemlich stolz präsentierte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) die österreichischen CO2-Emissionszahlen für 2023 und reklamierte den Erfolg für sich. Minus 6,4 Prozent, ihre Klimapolitik wirke. “Wir stehen im internationalen Vergleich sehr gut da”, sekundierte artig Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt. Die Wirklichkeit ist eine andere.

Redaktion 23. August 2024 07:31

Klimaschutzministerin Gewessler: Senkung der CO2-Emissionen um "rekordverdächtige" 6,4 Prozent.APA/ROLAND SCHLAGER

Die Treibhausgas-Emissionen sind in Österreich 2023 laut “Nowcast”-Prognose gegenüber dem Jahr zuvor um 6,4 Prozent gesunken. Laut Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sei der Rückgang nur zum geringen Teil von rund einem Prozent auf konjunkturelle Einflüsse oder die mildere Witterung zurückzuführen. “Man sieht die Wirksamkeit der Klimaschutzpolitik der vergangenen vier Jahre”, sagte Gewessler.

Die 6,4 Prozent minus entsprächen einem Rückgang von 4,7 Millionen Tonnen CO2, was einem Ausstoß von 68,2 Millionen Tonnen entspricht, das ist der niedrigste Wert seit 1990″, so Gewessler weiter. Die Berechnungen der Umweltbundesamt-Nahzeitprognose brächten insgesamt sehr erfreuliche Ergebnisse. In den vergangenen zwei Jahren sind die Treibhausgas-Emissionen somit um insgesamt 11,9 Prozent gesunken. “Österreich ist auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040.

Die Berechnungen des Umweltbundesamts beweisen: Mutige Klimapolitik wirkt. Der Ausbau erneuerbarer Energie läuft auf Hochtouren, Ökostrom-Rekorde, Sanierungsoffensive und Klimaticket und vieles mehr sorgen dafür, dass unsere Emissionen weiter sinken”, jubelte die grüne Ministerin.

Besonders der Ausbau der Erneuerbaren lasse die Emissionen nur so dahinschmelzen, wie auch Haussanierung und Fassadendämmung einen Beitrag leiste – und der Rückgang der Emissionen zeige sich in allen Sektoren. Wenn man so weitermache, könne man den Kampf gegen die Klimakrise gewinnen – Hitze, Unwetter oder Gletscherschmelze würden zeigen, dass dies auch nötig sei.

Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt heizte die Euphorie seiner Ministerin noch weiter an. Er behauptete: Im internationalen Vergleich stehe Österreich sehr gut da, wenn man als Referenz etwa Deutschland nehme, das wie weitere Länder in der EU Schwierigkeiten bei den Klimazielen habe. Wobei viele nordische Länder ebenfalls gut unterwegs seien.

Stimmt das auch? Österreich super, Deutschland mies, die Skandinavier auch ganz manierlich dabei? Zu den Fakten: Deutschland hat laut Umweltbundesamt in Berlin für das Jahr 2023 insgesamt 674 Millionen Tonnen Gesamt-Emissionen gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent. Wenn der Klima-Experte Lichtblau von “nordischen Ländern” spricht, sollte er unter anderen Schweden meinen. Die Skandinavier haben trotz Wirtschaftswachstums ihre Netto-Emissionen in den vergangenen Jahren um über 80 Prozent reduziert.

Schon vor Monaten konstatierte die IG Windkraft: “Reduktion der Treibhaus-Emissionen im Schneckentempo – Österreich kann mit europäischem Klimaschutz nicht mithalten.” Deren Geschäftsführer Stefan Moidl sagte in Bezug aus den Rückgang der Treibhausgase seit 1990: “Im Ranking der 27 EU-Staaten landet Österreich auf Platz 22. Im Schnitt konnten die EU27 ihre Emissionen um 32 Prozent reduzieren. Alle EU-Staaten zusammen haben 4,5 Mal mehr Emissionen vermieden als Österreich.”

Moidl: “Für ein Land, das sich immer wieder als Klimaschutz-Musterschüler darstellt, ist das ein regelrechtes Armutszeugnis.”

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