Die Grünen feierten mit Ministerin Gewessler Au-Jubiläum
Bei der Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung, die die Grünen organisiert haben (v.l.): Dietmar Pfeiler, Andreas Straka, Franz Wels und Leonore Gewessler.
Foto: Melisa Nedzibovic
Vor 25 Jahren wurde die Stockerauer Au zum Naturschutzgebiet erklärt: Initiator Andreas Straka erinnerte sich beim Belvedereschlössl an die Anfänge. Ministerin Leonore Gewessler betonte die Bedeutung, denn die Natur sei eine Verbündete.
Die Grünen feierten am Samstag, dem 21. September, das 25-jährige Bestehen des Naturschutzgebiets Stockerauer Au. Im festlichen Ambiente des Belvedereschlössl fand eine Veranstaltung statt, bei der nicht nur die Geschichte des Gebiets gewürdigt, sondern auch über die Zukunft des Naturschutzes und den Schutz der natürlichen Lebensräume diskutiert wurde. Ehrengast des Abends war Umweltministerin Leonore Gewessler. Begleitet wurde das Event von Vorträgen, Diskussionen, einem reichhaltigen Buffet und musikalischer Untermalung durch das Saxophon-Freunde-Quartett.
Das Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1999 gegründet – ein Meilenstein, der maßgeblich durch den Biologen und ehemaligen Grünen-Gemeinderat Andreas Straka initiiert wurde. „Ich bin in der Au aufgewachsen, Bootfahren im Sommer, Eislaufen im Winter – das war meine Kindheit. Später, während meines Biologiestudiums, sah ich, wie sich das Waldbild veränderte, und ich wusste, wir müssen etwas tun“, schildert er seine persönliche Verbindung zur Au.
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Das Saxophon-Freunde-Quartett sorgte für musikalische Begleitung.
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Foto: Melisa Nedzibovic
„Als Stockerau sein 100-jähriges Stadtjubiläum feierte, ging es im Gemeinderat oft darum, wie man ein Denkmal setzen könnte. Ich habe das vorgeschlagen und der damalige Bürgermeister hielt es für eine gute Idee“, erinnert er sich. Heute ist die Stockerauer Au nicht nur unter Naturschutz gestellt, sondern auch ein Europaschutzgebiet – ein doppelter Schutz, der ihre Bedeutung für die Region unterstreicht.
Das hob Gewessler hervor: „Dadurch, dass die Au ein Naturschutzgebiet ist, kann die Natur Natur sein und bekommt Luft zum Atmen. Wir haben es in den letzten Wochen erlebt, wie wichtig es ist, dass die Natur uns schützt. Ein Naturschutzgebiet wie die Stockerauer Au bietet nicht nur Erholungsraum und Lebensraum für viele Arten, sondern trägt auch maßgeblich zur Lebensqualität bei.“
Naturschutz: „Hier müssen wir besser werden“Die Ministerin betonte, dass Österreich im Bereich Naturschutz noch viel Luft nach oben habe. Viele Arten seien gefährdet, und zu viele Lebensräume würden durch Beton zerstört. „Hier müssen wir besser werden.“ Sie verwies auf das neue Renaturierungsgesetz als eine gute Grundlage, um dem entgegenzuwirken. Gewessler bezog sich außerdem auf die jüngsten Unwetter-Ereignisse: „Viele waren im Kampf gegen das Wasser, auch Stockerau war stark betroffen. Das Aufräumen hat jetzt Priorität, aber es ist wichtig, hinzuschauen und die Ursachen zu benennen – das ist die Klimakrise. Wir werden Unwetter öfter erleben.“
Der Bodenschutz liege ihr am Herzen: „Wir dürfen unser Land nicht weiter zubetonieren. Wir sehen, wie dramatisch wichtig der Bodenschutz ist, und es liegt mir sehr am Herzen.“ Angesichts der steigenden Flächenversiegelung und der damit einhergehenden Bedrohung natürlicher Lebensräume plädierte sie für einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Boden. Gewessler bedankte sich bei den Einsatzkräften – insbesondere bei der Feuerwehr: „Gemeinsam haben wir geholfen, und vielen Dank an alle, die unermüdlich im Einsatz waren.“
Der Abend im Belvedereschlössl endete mit einem hoffnungsvollen Ausblick: Trotz der Herausforderungen, die der Klimawandel und die Zersiedelung mit sich bringen, bestehe die Hoffnung, dass Initiativen wie die Stockerauer Au eine Vorbildfunktion übernehmen. Mit gezielten Maßnahmen wie Renaturierungsprojekten und dem Schutz bestehender Naturräume könne Österreich dem Verlust der Artenvielfalt und der Bedrohung durch extreme Wetterereignisse entgegenwirken, hieß es seitens der Grünen. Die Natur sei die wertvollste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise.