Immobilieninvestor Georg Stumpf kauft Lamarr

4 Stunden vor

Die Signa-Baustelle kam nun endgültig unter den Hammer. Clemens Fabry

Georg Stumpf - Figure 1
Foto DiePresse.com

In dem Bieterverfahren um das Wiener Kaufhaus hatte der Immobilienunternehmer seinen Hut in den Ring geworfen. Wie die „Presse“ erfuhr, hat er nun den Zuschlag erhalten.

Wien. Mitte September war die Angebotsfrist ausgelaufen. Es dürfte nicht ganz einfach gewesen sein, den Investoren die Immobilie schmackhaft zu machen. Schließlich waren zuletzt etliche Fragen zu Baugenehmigungen und Ausnahmezustimmungen noch unklar. Der Verkaufsprozess um den Wiener Rohbau zeigte, welche Herausforderungen sich ergeben bei dem Versuch, Immobilien der insolventen Signa-Gesellschaften zu veräußern.

Dem Vernehmen nach soll für die Banken kein auch nur annähernd akzeptables verbindliches Angebot abgegeben worden sein. Unter den Bietern befand sich auch Immobilieninvestor Georg Stumpf. Er bekam nun den Zuschlag und lag laut „Presse“-Informationen wohl um einen zweistelligen Millionenbetrag über den anderen Bietern.

Signa-Gründer René Benko wollte sich mit dem Luxuskaufhaus auf der Mariahilfer Straße eigentlich einen Traum erfüllen. Der insolvente Immobilienkonzern Signa hatte ursprünglich ein neues Glanzstück auf der Einkaufsmeile im Herzen Wiens geplant. Ein Kaufhaus sowie ein Hotel mit 148 Zimmern inklusive Garage und einem öffentlich zugänglichen Dachgarten sah der Projektplan vor. Dafür angesetzt waren 530 Millionen Euro. Allein 300 Millionen Euro verschlangen die Bauarbeiten des Rohbaus.

Doch Anfang Februar meldete die Gesellschaft dahinter, Mariahilfer Straße 10–18 Immobilien GmbH, Insolvenz ohne Eigenverwaltung an. Seitdem steht die Frage im Raum, wer sich dieser Immobilie annimmt. Ohne Tücken ist sie nicht. Der Bau ist speziell auf das Luxussegment ausgerichtet und die Glaskuppel, die das Licht durch die Mitte des gesamten Gebäudes flutet, lässt wenig Spielraum für Veränderungen. Hier könnten also zusätzliche Kosten anfallen. Ebenso für die Reparaturen, die ein langes Stillstehen einer Baustelle bei jeder Witterung notwendig macht. Zusätzlich müssten Bankforderungen in dreistelliger Millionenhöhe bezahlt werden. Etwa die Hälfte an der Gesellschaft hält der thailändische Investor Central Group über seine Tochterfirma Skyred Holding 9.

Es heißt, mindestens 230 Millionen Euro braucht ein Investor für die Fertigstellung. Und das auch nur, wenn es keine gröberen Änderungen gibt. Allein für die Fertigstellung der Fassade hatte Signa laut „Presse“-Informationen wohl einst 50 Millionen Euro budgetiert.

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