Heiraten, Einfamilienhaus, Vier-Tage-Woche: So tickt Österreichs ...

Generation Z

Dienstag, 16.05.2023, 07:32

Die aktuelle Ö3-Jugendstudie gibt Einblicke in die Denke von Österreichs 16- bis 25-Jährigen. Einige Ergebnisse mögen überraschen.

Wien – Heiraten, Kinder kriegen, einen sicheren Job, ein Eigenheim: Begriffe, die viele nicht mit unbedingt 16- bis 25-Jährigen verbinden würden. Und doch sind dies einige der zentralen Wünsche, die die Generation Z in einer Ö3-Jugendstudie angegeben haben. Außerdem will die Generation Z die mehr Wissen über psychische Gesundheit, Finanzen und Medien vermitteln, neue Lehrpläne, sieht dringenden Handlungsbedarf in puncto Klimawandel und fühlt sich von der Politik nicht gehört. Rund 40.000 Personen im Alter von 16 bis 25 Jahren nahmen an der Studie teil, die 80 Fragen quer durch alle Lebensbereiche umfasste.

Lediglich 15 Prozent der Befragten aus der Gen Z fühlen sich von der Politik sehr oder ziemlich gut vertreten, 17 Prozent vertrauen ihr. Dabei deklarieren sich zwei Drittel der 16- bis 25-Jährigen als politikinteressiert. Aktuelle Nachrichten bezeichnen 55 Prozent als „wichtig", um mitreden zu können. Drei von zehn Befragte bezeichnen sie als belastend, informieren sich aber trotzdem. 16 Prozent vermeiden Nachrichten so weit wie möglich. Generell bereitet die weltweite Situation 57 Prozent der 16- bis 25-Jährigen Angst.

Klimawandel als drängendes Problem

Dringenden Handlungsbedarf orten 77 Prozent beim Thema Klimawandel, 68 Prozent fordern Politikerinnen und Politiker dazu auf, „endlich Regeln für nachhaltige Veränderungen festzulegen". Dabei planen zwei Drittel sich einen Benziner als Gefährt zuzulegen, 17 Prozent ein E-Auto und 17 Prozent gar keines, sprechen sich 62 Prozent gegen weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen aus und können sich 36 Prozent vorstellen, für das Klima auf Fleisch zu verzichten.

Ist die Schule geschafft, dockt man früher oder später in der Arbeitswelt an. Drei Viertel der Befragten wollen einen sicheren Arbeitsplatz und „etwas Sinnvolles tun", genügend Freizeit zu haben bleibt aber wichtig. Zum Thema Vier-Tage-Woche befragt sprach sich ein Drittel für einen zusätzlichen freien Tag bei erhöhter Stundenanzahl in der verbleibenden Arbeitswoche aus. Ein Viertel will acht Stunden pro Tag, viermal die Woche arbeiten. Sieben Prozent könnten sich eine Vier-Tage-Woche samt damit einhergehendem Gehaltsverzicht vorstellen. Ein hohes Einkommen bezeichnen 38 Prozent als wichtig. Ein Pflegeberuf kommt für sieben Prozent der Befragten infrage, für weitere 26 Prozent sofern die Bezahlung und Arbeitsbedingungen besser werden.

Einfamilienhaus, heiraten, Kinder

Fast alle der Befragten (92 Prozent) möchten in einem Einfamilienhaus oder einer Eigentumswohnung leben. Eine große Mehrheit (67 Prozent) will einmal heiraten, für knapp weniger (62 Prozent) gehören Kinder zu einem gelungenen Leben dazu. Hartnäckig hält sich auch bei einem Teil der Gen Z die Vermutung, dass Männer besser als Frauen Auto fahren (28 Prozent).

Die sexuelle Orientierung frei leben zu können, befürworten 39 Prozent vollumfänglich. 45 Prozent meinen, „von mir aus – aber man muss nicht soviel Wirbel drum machen". Dass man in Österreich noch weit von Gleichberechtigung von Mann und Frau entfernt ist, meinen 53 Prozent der Gen Z, wobei junge Frauen dieser Aussage stärker zustimmen (70 Prozent). Unglücklich mit ihrem Aussehen ist ein Drittel der 16- bis 25-Jährigen, wobei auch hier junge Frauen etwas höher liegen (36 Prozent). Dass die Bearbeitung von Fotos mittels Fotoshop oder Filter die Realität verzerrt und unglücklich macht, sehen vier von fünf Befragte so.

Die Ö3-Jugendstudie wurde von 17. April bis 14. Mai unter wissenschaftlicher Begleitung des SORA-Instituts durchgeführt. (APA)

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