Aus für Traditionswirt:Gasthof Martinelli in Stattegg muss ...
Schon seit 1890 war hier ein Wirtshaus: Auf 733 Metern Seehöhe auf der Leber in Stattegg, mit der Hohen Rannach und dem Schöckl in unmittelbarer Nähe, war der „Steinmetzwirt“ in einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert nicht nur bei Freizeitsportlern sehr beliebt, viele Stammgäste schätzten die regionale, bodenständige Küche. Seit 1959 führte das Gasthaus die Familie Martinelli, in dritter Generation hatte es Claudia Martinelli im April 2018 übernommen.
Nun muss sie aber – wie einige andere Traditionsgasthäuser – einen Schlussstrich ziehen, zumindest vorerst. „Wir haben vorübergehend geschlossen!“, heißt es in einer Nachricht auf der Homepage, die man auch in den sozialen Medien gepostet hat. Gründe für diesen Schritt, der ihr nicht leicht gefallen sei, gibt Martinelli gleich mehrere an. Allen voran sei es das fehlende Fachpersonal, ohne das es nicht möglich sei, die Gäste zu bewirten. Der Gesundheitszustand ihrer Eltern, von denen sie das Lokal übernommen hat, würde es auch nicht erlauben, dass sie sie weiterhin tatkräftig unterstützen. Dazu würden stetig steigende Lebensmittel- und Energiepreise kommen, und – der wichtigste Grund für die junge Wirtin und Mutter – für ihre eigene Tochter bleibe viel zu wenig Zeit.
Als Zwischenlösung hat man einen Selbstbedienungsautomaten mit Jausen, Mehlspeisen und Getränken im Gastgarten aufgestellt. Die Schließung soll aber nur vorübergehend sein, wie es auch in der Nachricht heißt – denn noch hofft man auf bessere Zeiten.