Trotz frühem Platzverweis für Notnagel-Verteidiger Baltaci und dem Rückstand durch Ex-Spieler Garry Rodrigues hat Galatasaray auch das sechste Auswärtsspiel in dieser Saison gewonnen. Akgün, Osimhen und Yılmaz drehten die Partie in Sivas zum 3:1-Sieg, der den Vorsprung auf Verfolger Fenerbahçe wieder wachsen lässt.

Galatasaray - Figure 1
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Weil Bardakçi mit einer Sprunggelenksverletzung wochenlang ausfällt, beorderte Galatasaray-Trainer Okan Buruk erneut Baltaci in die Abwehrkette. Schon beim 2:2-Remis gegen Eyüpspor vergangene Woche durfte der 22-Jährige ran, gegen Sivasspor erwischte der Innenverteidiger dann einen unglücklichen Start. Im Zweikampf mit Sivas-Stürmer Manaj bekam Baltacı (15.) unmittelbar vor dem eigenen Sechszehner den Ball an die Hand – Schiedsrichter Turgut Doman wertete dies als absichtliches Handspiel und zückte nach Sichtung der VAR-Bilder glatt Rot. Galatasaray musste also rund 75 Minuten mit einem Mann weniger auskommen – und geriet dann auch noch in Rückstand: Manaj donnerte den Ball aus halbrechter Position zunächst nur an den rechten Innenpfosten, aus sieben Metern verwertete dann aber ausgerechnet Ex-Löwe Rodrigues (26.) den Abpraller unter die Latte zur Führung für die Gastgeber.

Sivas-Schlussmann patzt doppelt und leitet Gala-Wende ein

Bemerkenswert: Der türkische Rekordmeister schlug noch vor der Pause doppelt zurück und stellte das Spiel auf den Kopf. Akgün (36.) schloss aus 15 Metern zentraler Position eigentlich maximal ungefährlich, flach und kaum kraftvoll ab, Sivas-Torwart Nikolic ließ den vermeintlichen Harmlos-Schuss aber durch die Arme kullern. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff geriet der serbische Schlussmann dann erneut ins Rampenlicht. Den nach einem steilen Pass vorbeziehenden Osimhen holte Nikolic links im Sechzehner von den Beinen – Elfmeter. Osimhen (45.+9) trat selbst an und verwandelte mustergültig in den rechten Winkel.

Yilmaz zur Vorentscheidung nach der Pause

In der Halbzeit bekam Nikolic dann die Höchststrafe in Form der vorzeitigen Auswechslung, Ersatzkeeper Vural hütete von nun an den Kasten von Sivasspor, musste aber nur wenige Minuten nach Wiederbeginn ebenfalls hinter sich greifen. Yılmaz (53.) zog über die linke Seite in den Strafraum, täuschte kurz eine Hereingabe auf den in der Mitte mitgelaufenen Osimhen an, schloss nach einem kurzen Haken aber selbst ab und traf zum 3:1 ins kurze Eck. In der Folge schaltete Galatasaray zunehmend in den Verwaltungsmodus, setzte mitunter aber weiterhin Akzente. Sivasspor schien dagegen gebrochen, erst in der Nachspielzeit gelang der Anschluss. Nachdem Sanchez einen langen Ball passieren ließ, schloss Boke (90.+2) durch die Beine für Muslera ab. Aus Sicht von Sivas aber zu spät.

Mit den drei aus Sivas entführten Punkten hat Galatasaray seinen Vorsprung auf Fenerbahce in der Tabelle nun wieder auf sechs Zähler ausgebaut. Nächster Gegner in der Süper Lig ist dann am 16. Dezember Trabzonspor, zuvor geht es am Donnerstag in der Europa League gegen Malmö.