Bundesliga: WAC siegt beim GAK nach 0:3-Rückstand

8 Stunden vor
GAK

Bundesliga

Der RZ Pellets WAC hat am Samstag mit einem spektakulären Sieg in der 15. Runde Rang vier in der Admiral Bundesliga behauptet. Die Wolfsberger lagen beim GAK zur Pause 0:3 in Rückstand, gewannen aber durch vier ab der 80. Minute erzielte Tore noch 4:3. Die Grazer beendeten die Partie nach den Ausschlüssen von Marco Perchtold (27.) und Petar Filipovic (89.) zu neunt.

Online seit gestern, 19.37 Uhr (Update: heute, 0.36 Uhr)

Daniel Maderner (8.), Tio Cipot (11.) und Marco Gantschnig (36.) brachten den GAK vermeintlich auf Kurs Richtung dritten Sieg in Folge, doch dann schlug der WAC durch „Joker“-Tore zurück. David Atanga (80./Elfmeter) und Angelo Gattermayer (83., 98.) wurden ebenso eingewechselt wie GAK-Eigentorschütze Michael Lang (92.).

Zu Beginn hatte der WAC mehr vom Spiel, doch der GAK war deutlich effizienter und stellte mit seinen ersten beiden ernstzunehmenden Angriffen auf 2:0. Zunächst beförderte Maderner eine Flanke von Christian Lichtenberger per Kopf ins Netz, dann lieferte Maderner den Assist für Cipot, der WAC-Goalie Nikolas Polster überwand.

WAC gelingt sensationelles Comeback gegen GAK

Die Wolfsberger Kühbauer-Truppe lag beim GAK zur Pause schon mit 0:3 in Rückstand, siegte aber durch vier ab der 80. Minute erzielte Tore noch 4:3. Die Grazer mussten die Partie nach den Ausschlüssen von Marco Perchtold (27.) und Petar Filipovic (89.) zu neunt fertig spielen.

Rot für Perchtold nach VAR-Intervention

Die Kärntner versuchten, über spielerische Mittel den auf Konter lauernden Gegner zu knacken, allerdings blieben zwingende Chancen aus. Daran änderte sich auch nichts, als Perchtold nach hartem Einsteigen gegen Thierno Ballo ausgeschlossen wurde. Zunächst hatte der Mittelfeldspieler für das Foul nur Gelb gesehen, nach VAR-Intervention musste er aber vorzeitig vom Platz.

Nur noch sporadisch fand der GAK den Weg in den gegnerischen Strafraum, trotzdem stellten die Hausherren auf 3:0. Nach einem Corner brachten die Wolfsberger den Ball nicht weg, Martin Kreuzriegler zog ab, und der Ball wurde von Gantschnig leicht, aber entscheidend ins Tor abgefälscht.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich lange nichts an der Charakteristik der Partie – der WAC spielte, der GAK war gefährlich. In der 56. Minute hatte Murat Satin fast das komplette leere Tor vor sich, schoss jedoch den auf der Linie postierten Dominik Baumgartner an. Zehn Minuten später verzog Maderner aus guter Position.

Atanga-Elfer leitet Wende ein

Der WAC fand dank einer Entscheidung des Videoassistenten zurück in die Partie. Referee Isa Simsek zeigte Thomas Sabitzer zunächst wegen einer vermeintlichen Schwalbe Gelb, nahm die Verwarnung aber nach Studium der TV-Bilder zurück und gab Elfmeter – Atanga verwandelte bei seinem Comeback.

Drei Minuten später scorte der WAC neuerlich, der wie Atanga eingewechselte Gattermayer war nach einem Corner von Boris Matic mit einer Direktabnahme erfolgreich. Damit war eine turbulente Schlussphase eingeläutet, in der GAK-Abwehrchef Filipovic Gelb-Rot sah.

Trotzdem schien das Bollwerk der Steirer zu halten – bis zur 92. Minute, als Lang den Ball infolge eines offensichtlichen Blackouts unbedrängt im Stil eines Stürmers ins eigene Tor beförderte. Erik Kojzek ließ in der 94. Minute eine Topchance aus, sein WAC-Kollege Gattermayer machte es Sekunden vor dem Schlusspfiff besser und köpfelte zum 4:3 ein.

Stimmen zum Spiel:

Rene Poms (GAK-Trainer): „In der zweiten Hälfte sind wir immer tiefer gestanden und nicht mehr so nach vorne gekommen. Trotzdem hatten wir zwei große Chancen auf das 4:0. Der Elfer, der für mich keiner war, und wo der Schiedsrichter schon großen Einfluss genommen hat, war für mich ein Gamechanger. Allerdings will ich den Schiedsrichter nicht als Ausrede nehmen. Der zweite Ausschluss war auch nicht förderlich und weit überzogen. Da hat der Schiedsrichter wenig bis gar kein Fingerspitzengefühl gezeigt. Und dann brennt eben der Hut. Aber wir haben uns heute alles selbst zuzuschreiben. Das war eine Breitseite für uns, aber wir werden gestärkt daraus zurückkommen.“

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): „Das war ein Spiel, bei dem ich gleich mehrere Herzinfarkte hatte. Das darf die Mannschaft mit mir bald 54-Jährigem nicht mehr machen. Wenn schon, dann kann ich gleich von einer Brücke springen. In der ersten Halbzeit waren wir sehr dürftig. In der Pause habe ich der Mannschaft aber gesagt, dass wir das noch drehen können. Wahrscheinlich haben sich die Spieler dann gedacht, was für ein Zeug ich nehme. Aber ich habe wirklich daran geglaubt. Nach der Pause haben wir dann verdient gewonnen, auch wenn es natürlich sehr nervenaufreibend war. Speziell freut es mich für Angelo Gattermayer, der in den letzten Wochen wenig Spielzeit bekommen hat, aber im Training immer alles gegeben hat.“

Admiral Bundesliga, 15. Runde

Samstag:

GAK – WAC 3:4 (3:0)

Graz, Merkur Arena, 5.180; SR Simsek

Torfolge:
1:0 Maderner (8.)
2:0 Cipot (11.)
3:0 Gantschnig (36.)
3:1 Atanga (80./Elfmeter)
3:2 Gattermayer (83.)
3:3 Lang (92./Eigentor)
3:4 Gattermayer (98.)

GAK: Meierhofer – Gantschnig, Filipovic, Kreuzriegler – Frieser, Perchtold, Satin (86./M. Lang), Italiano – Lichtenberger (57./Vucic), Maderner, Cipot (46./Dressel)

WAC: Polster – Baumgartner, Nwaiwu, Wimmer – Jasic (46./Kojzek), Altunashvili (46./Matic), Zukic (64./Atanga), Piesinger, Ullmann – Sabitzer (81./Gattermayer), Ballo (46./Agyemang)

Rote Karte: Perchtold (27./Foul)

Gelb-Rote Karte: Filipovic (89.)

Gelbe Karten: Cipot, Maderner, Frieser, Italiano bzw. Ballo, Wimmer, Atanga

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