Franz Klammer: "Hirscher kennt man international fast nicht"

4 Dez 2023
Franz Klammer

Er habe sich auf seinen 70. Geburtstag, den er am Sonntag gefeiert hat, genau so gefreut wie auf einen 60., sagt Franz Klammer. 

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Auch fast 50 Jahre nach seinem legendären Olympia-Heimsieg in Innsbruck ist die Strahlkraft des Abfahrtsspezialisten ungebrochen. Über seine fast unnachahmliche Heldenrolle hat sich Klammer selbst Gedanken gemacht. "Es waren die Umstände, wie der Olympiasieg zustande gekommen ist", sagt der Jubilar der "Kleine Zeitung". "Die Art und Weise, wie ich Rennen gefahren bin, hat den Leuten gut gefallen, ich habe sie begeistert. Die Goldene war das Tüpfelchen auf dem i."

Seine Bekanntheit beschränkt sich dabei nicht auf Österreich. Was die internationale Popularität angeht, können ihm seine Nachfolger kaum das Wasser reichen. "Aber dafür können die Fahrer nichts", sagt Klammer und hat eine schlüssige Erklärung.

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"Einen Hirscher kennt man international fast nicht, weil Skifahren momentan nicht denselben Stellenwert hat wie damals. In den USA wird es praktisch nicht gezeigt, außer im Pay-TV zu Mitternacht oder im Stream. Ich war damals im ,National TV' omnipräsent. Hermann Maier hat seinen Sturz, ohne den würde man ihn in den USA auch nicht kennen. Und Hirscher? Eine Art ,Local Hero' der Skigemeinde, aber abseits hat er keinen ,Impact' gehabt, wie man sagt. Aber, wie gesagt: Dafür kann er gar nichts."

Dass der Skisport international nicht mehr jenen Status genießt, bedauere Klammer. Der Sport, der geboten werde, sei nach wie vor grandios. "Den müsste man nur besser vermarkten."

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