Faszination Trash-TV: Warum wir uns im Fernsehsumpf wohlfühlen
Auf da Alm, da gibt’s koa Sünd! Es sei denn man lässt die Kameras laufen. Wie wild es selbst in der höchst gelegensten Berghütte umhergehen kann, konnten mutige Zuschauerinnen und Zuschauer schon letzten Herbst feststellen. Ab Donnerstag laden ATV und Joyn einmal mehr ein ins Kärntner Lavanttal, in die Hochburg der österreichischen Z-Prominenz, dem „Forsthaus Rampensau“. Der tatsächliche Bekanntheitsgrad der neun teilnehmenden Zweierteams darf auch in Runde zwei in Frage gestellt werden.
Frischfleisch im semiprominenten Sauhaufen: ein ehemaliges Tennis-Ass, zwei Lugner-Exen, „Bauer sucht Frau“-Gspusis und Influencer so weit das Auge reicht. Spiel, Spaß und Scham sind vorprogrammiert. Und dieser Fremdscham erreicht Sphären, da kann man sich zeitweise nur an den Kopf fassen. Wegschauen geht aber nicht. All das künstliche Drama, all die wenig überlegten Aussagen, all die Peinlichkeiten entwickeln einen Sog, den man sich nicht entziehen kann. Stockholm-Syndrom oder waschechte Begeisterung?