Schlimme Sabotage von Lewis Hamilton in der Formel 1? Mercedes ...

Schlimme Sabotage von Lewis Hamilton. Das wirft eine anonyme E-Mail Mercedes vor. Teamchef Toto Wolff weist die Anschuldigungen zurück und bestätigt polizeiliche Ermittlungen.

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Isabelle Grasser21.06.2024, 18:45 Uhr

Isabelle Grasser

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Lewis Hamilton soll von Mercedes sabotiert werden, Foto: LAT Images

In der Formel 1 geht es derzeit drunter und drüber. Stündlich gibt es neue Fahrermarkt-Gerüchte, Flavio Briatore ist zurück und eine anonyme E-Mail wirft Mercedes die Sabotage von Lewis Hamilton vor. Gesendet wurde die Nachricht nach dem Kanada-GP an das gesamte Formel-1-Umfeld, wie zuvor schon die vermeintlichen Christian-Horner-Leaks. Von einer systematischen Sabotage Hamiltons ist darin die Rede, als Strafe für dessen anstehenden Wechsel zu Ferrari. Formuliert wurde die anonyme E-Mail so, als stamme sie von einem unglücklichen Mercedes-Teammitglied. Dass die groben Anschuldigungen aus den eigenen Reihen kommen, weist Mercedes-Teamchef Toto Wolff jedoch vehement zurück.

"Die E-Mail stammt nicht von einem Teammitglied", so der Österreicher. "Wir bekommen diese Art von E-Mails in Massen. Es ist verstörend, besonders wenn darin über den Tod gesprochen wird." Mercedes will diese Sache nicht einfach so stehenlassen und setzt sich zur Wehr.

"In diesem speziellen Fall haben wir die Polizei beauftragt, um Nachforschungen anzustellen", verrät Wolff am Freitag. "Wir untersuchen die IP-Adresse. Wir untersuchen das Telefon. All das, weil Online-Hass in dieser Form aufhören muss. Die Leute können sich nicht hinter ihren Telefonen oder Computern verstecken und Teams oder Fahrer auf diese Weise beschimpfen. Es gibt immer eine Grenze. Wenn E-Mails verschickt oder Telefonnummern für diese Nachrichten verwendet werden, dann hört für mich der Spaß auf."

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Wolff findet scharfe Worte für Verschwörungstheoretiker: Geht zum Psychiater

Hamilton liegt derzeit in der Fahrer-WM 14 Punkte hinter Teamkollege George Russell. Im Qualifying-Duell liegt der Rekordweltmeister mit 1 zu 8 hinten. Mit Sabotage und Benachteiligung soll dies jedoch nichts zu tun haben. "Ich weiß nicht, was einige der Verschwörungstheoretiker und Verrückten da draußen denken", so der Mercedes-Teamchef. "Lewis war 12 Jahre lang Teil des Teams. Wir sind befreundet. Wir vertrauen einander. Wir wollen die Zusammenarbeit mit einem Höhepunkt beenden."

Wolff will Hamilton-Ära mit Höhepunkt beenden, Foto: LAT Images

Für diejenigen, die davon noch nicht überzeugt sind fügt Wolff hinzu: "Und wenn jemand das alles nicht glauben will, kann derjenige glauben, dass wir die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Und ein Teil der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft besteht darin, beide Autos gewinnen zu lassen. Also, an all diese Verrückten da draußen: Geht zum Psychiater."

Kein Groll bei Mercedes gegenüber Lewis Hamilton

Nicht nur in der anonymen E-Mail, sondern auch in den sozialen Medien wird schon seit Beginn der Saison über die Stimmung bei Mercedes spekuliert. Viele sahen in Hamiltons Ferrari-Wechsel den Zerfall einer jahrelangen Traum-Beziehung, der die Stimmung im Team kippen ließ.

"Es gibt keinen Groll, es gibt kein schlechtes Gefühl", beteuert Wolff. "Die Interaktion, die wir im Team haben, ist positiv. Und so ist jeder Kommentar von außen zu dem, was im Team vor sich geht, einfach falsch."

Die negativen Kommentare, die sich bis zur Verschwörungstheorie steigern, kann der Mercedes-Teamchef nicht nachvollziehen. "Es scheint viel Irrationalität zu geben", schließt er und schiebt eine Lobeshymne auf Hamilton nach. "Wir wollen mit dem legendärsten Fahrer, den der Sport je hatte, erfolgreich sein. Es ist ein Privileg, dass wir mit Lewis, einem unglaublichen Fahrer, arbeiten durften. Er ist eine großartige Persönlichkeit, die wie jeder andere Sportler Höhen und Tiefen durchlebt. Ich respektiere voll und ganz die Gründe, warum er zu Ferrari gegangen ist."

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