Sicherheitslücke am zweitgrößten deutschen Flughafen: Wie die Zeitung Bild berichtet, gelang es einem 39-jährigen Mann, Anfang August an zwei aufeinanderfolgenden Tagen am Flughafen München ohne Ticket in ein Flugzeug zu gelangen.
Der Mann, bei dem es sich um einen Norweger handeln soll, drängte sich laut der Zeitung am 4. August im Terminal 2 eng hinter einem anderen Reisenden durch die Kontrolle des Bordkarten-Scanners. Ähnlich war zu Jahresbeginn schon ein Brite vorgegangen, der sich in London-Heathrow an Bord eines Flugzeuges Richtung USA schmuggelte.
In Stockholm schritt Polizei einDem 39-Jährigen in München gelang es, ohne Vorzeigen der Bordkarte ins Flugzeug zu gelangen. Dort flog er laut Bild-Bericht aber auf, da er Flug ausgebucht war. Einen Tag später versuchte es der Mann allerdings erneut und diesmal erfolgreich. Er ging an Bord von Lufthansa-Flug LH2418 und flog damit nach Stockholm.
In der schwedischen Hauptstadt sei der Mann der Crew aufgefallen, weil er gleich zurück nach München fliegen wollte, schreibt das Blatt. In Stockholm sei er an die Polizei übergeben worden, die «ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge» bei ihm gefunden habe. Ein deutscher Polizeisprecher bestätigte dies dem Magazin Spiegel nicht.
Was Airport und Lufthansa sagenEine Sprecherin des Flughafens München erklärte auf Anfrage von aeroTELEGRAPH: «Wie die Landespolizei auf Grund ihrer Ermittlung uns bereits mitgeteilt hat, durchlief die Person die Sicherheitskontrolle regulär und ohne Beanstandung.» Der Airport untersuche derzeit, «wie der Passagier die automatische Bordkartenkontrolle vor der Sicherheitskontrolle umgehen konnte». Gleiches überprüfe die Airline für die Bordkartenkontrolle am Gate. «Wir haben bereits das Personal an der Zugangskontrolle sensibilisiert und setzen zusätzliches Personal ein», sagte die Sprecherin des Flughafens.
Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, man sei mit Behörden und Partnern im Austausch. «Die Aufklärung des Vorgangs ist in vollem Gange und wird noch einige Zeit benötigen.» Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man keine Details nennen, aber: «Festzuhalten ist, dass die Luftsicherheit zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt wurde», so die Sprecherin.
Blinder Passagier ungefährlich?Das Magazin Spiegel schreibt unter Berufung auf die Polizei, es werde gegen den Mann nun wegen Hausfriedensbruchs und Beförderungserschleichung ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen sei von dem 39-Jährigen aber keine Gefahr ausgegangen. Er habe auch nicht das Ziel gehabt, den Luftverkehr zu stören.