Nach Störaktion in Frankfurt: Flughafen Wien ist in „Alarmbereitschaft“

25 Jul 2024

Mit Kneifzangen haben die Aktivisten in Frankfurt den Zaun durchschnitten und liefen danach auf das Flughafengelände. AP Photo/Michael Probst/picturedesk.com

Flughafen Frankfurt - Figure 1
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Nachdem Donnerstagfrüh Aktivisten der „Letzten Generation“ es geschafft haben, den Flugverkehr am Flughafen Frankfurt zeitweise lahmzulegen, steigt auch in Wien die Nervosität. Denn für Samstag wurden Störaktionen in verschiedenen Ländern angekündigt – darunter auch Österreich.

Kleine Zangen, Superkleber und sechs Aktivisten – es war nicht viel, was die „Letzte Generation“ gebraucht hat, um Donnerstagfrüh den Flugverkehr auf einem der größten Flughäfen Europas, dem Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt, lahmzulegen. Die Demonstranten durchschnitten einfach den Maschendrahtzaun an einer entlegenen Stelle und bewegten sich dann mit Fahrrädern und Skateboards schnell zu einem der wichtigen Verbindungswege zwischen den Terminals und den Start- und Landebahnen (Taxiway), um sich dort festzukleben. Dem Flughafen blieb nichts anderes übrig, als den Flugverkehr zeitweise komplett einzustellen – 140 Flüge fielen dadurch aus.

24 Kilometer langer Zaun am Flughafen

Am Flughafen Wien machte sich die Blockade in Frankfurt am Donnerstag nur durch sechs gestrichene Verbindungen (dreimal ankommend, dreimal abfliegend) bemerkbar. Dennoch dürfte man die ganze Aktion mit besonders großem Interesse verfolgt haben. Schließlich wurde für den kommenden Samstag eine ähnliche Protestaktion auch für den Flughafen Wien angekündigt. Man sei daher bereits seit Tagen in „Alarmbereitschaft“, heißt es auf Anfrage der „Presse“. Flughafen-Vorstand Günther Ofner trat deshalb bereits Anfang der Woche vor die Öffentlichkeit, um die Vorbereitungen des Flughafens darzustellen.

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Mit Kneifzangen haben die Aktivisten in Frankfurt den Zaun durchschnitten. AP Photo/Michael Probst/picturedesk.com

Der beschädigte Maschendrahtzaun an einer entlegenen Stelle des Flughafens. APA / dpa / Andreas Arnold

Der Flughafen musste den Flugverkehr zeitweise komplett einstellen. Arne Dedert/dpa/picturedesk.com

So verweist der Flughafen auf die rund 670 am Flughafen stationierten Polizeibeamten und darüber hinaus die Mitarbeiter der Flughafen-Security, die kontinuierlich alle sicherheitsrelevanten Bereiche bestreifen und überwachen würde. Dies gilt auch für den 24 Kilometer langen Zaun rund um das Flughafen-Gelände. Dieser werde zusätzlich auch mit Drohnen überwacht. Darüber hinaus gebe es natürlich auch eine Viehlzahl an Kameras auf dem gesamten Flughafen-Gelände, mit denen sämtliche Bereiche überwacht würden. Man hoffe, dass größere Probleme damit abgewendet werden könnten. so Ofner.

Bei Störaktionen drohen strenge Strafen

Sollte es dennoch zu einem Eindringen und Störaktionen von Aktivisten kommen, verweist der Flughafen auf die möglichen harten Strafen, die darauf folgen könnten. So sei die Sicherheit und Ungestörtheit der Luftfahrt unter einem besonderen strafrechtlichen Schutz gestellt (§ 186 des Strafgesetzbuches). Daher seien Freiheitsstrafen in einem Ausmaß zwischen einem bis zu zehn Jahren möglich. Kämen dabei auch Menschen zu Schaden, würde sich dieser Strafrahmen sogar auf bis zu 20 Jahre erhöhen. Darüber hinaus würde eine Störung des Flugverkehrs zu hohen wirtschaftlichen Schäden führen, die zu entsprechenden persönlichen Schadenersatzansprüchen gegen die Beteiligten führen würden.

Flughafen Frankfurt - Figure 3
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Jeder an einer Störaktion Beteiligte würde ausnahmslos angezeigt werden, so der Flughafen Wien, der darauf verweist, dass Flugzeuge Star- und Landemanöver in der Regel nicht mehr abbrechen können und auch bei der Bewegung am Boden einen sehr langen Bremsweg haben, weshalb Missachtungen der Sicherheitsvorschriften eine Gefährdung von Leib und Leben sowohl der Aktivisten als auch der Passagiere und der Crewmitglieder der betroffenen Flugzeuge bedeuten würden.

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