Vom GTO bis zum LaFerrari: Die Vorfahren des Ferrari F80

5 Stunden vor

Der soeben vorgestellte Ferrari F80 mischt mit seinem 1.200 PS starken Hybridantrieb inklusive Motorsportgenen die Welt der Supersportwagen auf. Zudem feiert er das 80-jährige Bestehen der in Maranello ansässigen Manufaktur mit 799 Exemplaren, die ab 2025 ausgeliefert werden. Jedes Exemplar mit einem Preis von 3,6 Millionen Euro.

Ferrari F80 - Figure 1
Foto Motor1.com Deutschland

Auch wenn wir uns an solche Zahlen immer mehr gewöhnen, wenn Ferrari ihren rund alle zehn Jahre wiederkehrenden Supersportler vorstellt, gibt es Aufmersamkeit. Seit 40 Jahren bietet die Marke mit dem springenden Pferd seinen treuesten Kunden exklusive, ultrastarke Supersportwagen in limitierter Auflage an. Eine Tradition, die 1984 mit dem 288 GTO begann.

Bildergalerie: Ferrari F80

Werfen wir also einen Blick auf die Vorfahren des F80. Wie hat sich das Konzept der von der Formel 1 inspirierten Modelle weiterentwickelt?

Ferrari 288 GTO Ferrari F40 Ferrari F50 Ferrari Enzo Ferrari LaFerrari Ferrari F80

Der Uropa dieser Dynastie beliebter und geschätzter Supersportwagen ist der Ferrari 288 GTO aus dem Jahr 1984. Der erste Ferrari mit einem V8-Motor und Bi-Turboaufladung – genauer gesagt mit einem 2.855 ccm Motor und zwei IHI-Turboladern. Seine Werte: 400 PS, 496 Nm, eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 4,9 Sekunden.

Ferrari

Ferrari 288 GTO

Trotz seiner Ähnlichkeiten mit den zeitgenössischen Ferrari 208/308, die zum Teil auf das Design von Pininfarina zurückzuführen sind, verfügt der 288 GTO über Merkmale, die für die Ferraris dieser Epoche einzigartig sind. Zum Beispiel ein langgestrecktes Chassis, eine Karosserie aus Verbundfasern und Kevlar, einen längs eingebauten Motor und ein Gewicht von nur 1.160 Kilo (2,9 kg/PS).

  Ferrari 288 GTO (1984) Motor 2,9 Liter Bi-Turbo V8, 400 PS, 496 Nm Antrieb Heckantrieb Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe Verhältnis Leistung/Gewicht 2,9 kg/PS Höchstgeschwindigkeit 305 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 4,9 Sekunden Produktion 279 Einheiten Aktuelles Angebot rund 4 Millionen Euro

Vom Ferrari 288 GTO wurden 279 Exemplaren produziert, darunter ein Prototyp aus der Vorserie und fünf "Evolutions". Damals kostete der frühe Supersportler im Neuzustand etwa 194 Millionen Lire, was in etwa 309.000 Euro entspricht. Auf vergangenen Auktionen wurde er jedoch auch schon für mehr als vier Millionen Euro verkauft.

Ferrari F40

Der Ferrari F40 von 1987 ist die extremste Weiterentwicklung des Konzepts. Ein V8-Mittelmotor mit Bi-Turbo und Verbundwerkstoffen. Dieses Mal jedoch mit einem noch massiveren Einsatz von Kevlar, Glasfaser und Plexiglas anstelle von Glas. Der Innenraum ist so kahl wie bei einem Rennwagen. Konsequent: es gibt Gummiriemen anstelle von Türgriffen.

Ferrari

Ferrari F40

Sein 2.936-ccm-V8-Motor hat zwei IHI-Turbolader, eine Leistung von 478 PS und ein maximales Drehmoment von 577 Nm. Mit einem Gewicht von nur 1.250 Kilo ist das Leistungsgewicht sehr gering: 2,6 kg/PS. Das Ergebnis ist eine Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 4,1 Sekunden.

  Ferrari F40 (1987) Motor 2,9 Liter Bi-Turbo V8, 478 PS, 577 Nm Antrieb Heckantrieb Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe Verhältnis Leistung/Gewicht 2,6 kg/PS Höchstgeschwindigkeit 324 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 4,1 Sekunden Produktion 1.331 Einheiten Aktuelles Angebot 3,5 Millionen Euro

Die Produktion des Ferrari F40 hat 1.331 Einheiten erreicht, darunter 20 F40 LM. Im Jahr 1987 kostete er 373 Millionen Lire, was einem Preis von fast 502.000 Euro entspricht. Auf dem Sammlermarkt wird der F40 heute auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt.

Ferrari F50

Mit dem Ferrari F50 befinden wir uns bereits im Jahr 1995. Das Konzept des Supersportwagens aus Maranello ändert sich, da sich die Welt des Rennsports weiterdreht. Unter der gewundenen Spider-Karosserie, die auf einem röhrenförmigen Chassis aus Kohlefaser ruht, werkelt ein Zwölfzylinder-Motor mit einem engen V-Winkel von 65 Grad – ein Saugmotor mit fünf Ventilen pro Zylinder und einem Hubraum von 4.698 ccm.

Ferrari

Ferrari F50

Das Ergebnis ist ein offener Supersportwagen mit 521 PS und 471 Nm. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h und benötigt 3,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Auch der Preis wird happiger: im Neuzustand kostete er rund 852 Millionen Lire, das sind in etwa 769.000 Euro.

  Ferrari F50 (1995) Motor 4,7 Liter V12-Saugmotor, 521 PS, 471 Nm Antrieb Heckantrieb Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe Verhältnis Leistung/Gewicht 2,6 kg/PS Höchstgeschwindigkeit 325 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 3,9 Sekunden Produktion 349 Einheiten Aktuelles Angebot 5 Millionen Euro

Nur 349 Exemplare des Ferrari F50 wurden produziert. Wer jetzt einen erwerben möchte, zahlt bis zu 5 Millionen Euro.

Ferrari Enzo

Der Ferrari Enzo feiert keinen Geringeren als den Firmengründer Enzo Ferrari – natürlich standesgemäß mit den zu damaligen Zeiten höchsten Standards innerhalb der Motorentechnologie. Hinzu kommt die Signatur von Pininfarina.

Ferrari

Ferrari Enzo

Die Konstruktion besteht vollständig aus Karbonfasern. Der V12-Saugmotor mit 5.998 ccm, der mit dem sequenziellen Getriebe verbunden ist, leistet 660 PS und 657 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 350 km/h und der Sprint von 0 auf 100 beträgt 3,65 Sekunden.

  Ferrari Enzo (2002) Motor 6,0 Liter V12-Saugmotor, 660 PS, 657 Nm Antrieb Heckantrieb Getriebe Sequentielles 6-Gang-Halbautomatikgetriebe Verhältnis Leistung/Gewicht 2,1 kg/PS Höchstgeschwindigkeit 350 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 3,65 Sekunden Produktion 400 Stück Aktuelles Angebot 5,5 Millionen Euro

400 Exemplare brachte Ferrari auf die Straße. Der damalige Preis: 665.000 Euro – das wären heute inflationsbereinigt in etwa 949.000 Euro. Auf dem Sammlermarkt ist dieser Ferrari schon jetzt 5,5 Millionen Euro wert.

Ferrari LaFerrari

Das Objekt der Begierde für viele der Ferrari-Sammler auf der ganzen Welt war in den letzten Jahren der Ferrari LaFerrari. Schon sein Name suggerierte, das Beste aus Maranello repräsentieren zu wollen.

Ferrari

Ferrari LaFerrari

Die abgerundeten, stromlinienförmigen Formen des LaFerrari sind das Werk des Centro Stile Ferrari unter der Leitung von Flavio Manzoni. Chassis und Karosserie wurden aus Kohlefaser und Kevlar gefertigt. Für Vortrieb sorgt ein V12-Saugmotor mit 6.262 ccm, der mit zwei Elektromotoren zum HY-KERS-Hybridsystem mit 963 PS und 900 Nm kombiniert ist. Damit kommt der LaFerrari auf 350 km/h und von 0-100 in drei Sekunden.

  Ferrari LaFerrari (2013) Motor 6,3 Liter Saugmotor V12 mit HY-KERS-Hybridsystem, 963 PS, 900 Nm Antrieb Heckantrieb Getriebe 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik Verhältnis Leistung/Gewicht 1,5 kg/PS Höchstgeschwindigkeit >350 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 3,0 Sekunden Produktion +500 Einheiten ( 210 Einheiten Aperta) Aktueller Kostenvoranschlag 3,5 Millionen Euro

Neben 500 Exemplaren des LaFerrari gibt es eine Serie über 210 LaFerrari Aperta mit Targa-Karosserie, die damals für 1,2 bzw. 1,6 Millionen Euro verkauft wurden. Wer heute einen LaFerrari kaufen möchte, sollte mindestens 3,5 Millionen Euro zur Verfügung haben.

Ferrari F80

Der jetzt vorgestellte Ferrari F80, der im Jahr 2025 erhältlich sein wird, ist der aktuelle Erbe in dieser illustren Reihe von Supersportwagen/Hypercars, die zum Teil auch ihren Stempel in der Automobilgeschichte hinterlassen haben. Er verfügt über einen neuen Hybridantrieb mit 1.200 PS.

Ferrari

Ferrari F80

Die Technologien stammen diesmal sowohl aus der Formel 1 als auch aus der Langstreckenserie, insbesondere aus dem Hypercar 499P, das 2023 und 2024 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Allein der 2.992 ccm große V6-Bi-Turbo-Motor leistet 900 PS und 850 Nm. Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung liegen bei 350 km/h und 2,15 Sekunden. Der letztgenannte Wert ist der beste, der jemals für ein Ferrari-Straßenfahrzeug erzielt wurde.

  Ferrari F80 (2025) Motor 3,0 Liter V6-Biturbomotor mit 4 Elektromotoren, 1.200 PS Antrieb Allrad Getriebe 8-Gang-Doppelkupplungsautomatik Verhältnis Leistung/Gewicht 1,2 kg/PS Höchstgeschwindigkeit 350 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 2,15 Sekunden Produktion 799 Stück Listenpreis 3,6 Millionen Euro

Gegenüber seinem direkten Vorfahren wird sich der Preis für einen Ferrari F80 mehr als verdoppeln. 3,6 Millionen Euro stellen einen weiteren Rekord in der Firmengeschichte für einen neuen Ferrari dar. Die geplante Produktion beträgt 799 Exemplare bis 2027. Genau das Jahr, in dem Ferrari 80 Jahre alt wird.

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