Finanzmärkte reagieren heftig auf Fed-Zinsentscheidung

3 Tage vor
Fed zinsentscheidung

FRANKFURT/NEW YORK/WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Finanzmärkte haben am Mittwoch heftig auf die Entscheidungen der US-Notenbank reagiert. Die Fed hat nach ihrer Zinssenkung die Erwartungen an künftige Schritte deutlich gedämpft. Deutlich beflügelt wurde der US-Dollar. US-Staatsanleihen, Aktienkurse, der Goldpreis und der Bitcoin gerieten hingegen stark unter Druck.

Die US-Notenbank hatte zunächst wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gesenkt. Die heftigen Marktreaktionen wurden jedoch durch den veränderten Zinsausblick ausgelöst. Die neue Prognose geht von einer weiteren Lockerung im nächsten Jahr um nur noch 0,50 Prozentpunkte aus - gegenüber 1,00 Prozentpunkten in der Septemberprognose. Volkswirte hatten mit 0,75 Punkten gerechnet. Zudem wurden die Inflationsprognosen angehoben.

"Die Fed sieht sich annähernd am Ende des geldpolitischen Lockerungskurses", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Deutliche Zinssenkungen wird es nicht geben, hierfür ist die US-Wirtschaft nach Ansicht der Fed zu stark."

Der US-Dollar legte zu allen Währungen deutlich zu. Der Euro fiel bis auf 1,0344 Dollar. Zuvor hatte er am Nachmittag noch über 1,05 US-Dollar notiert. Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten stark unter Druck. Die Rendite von zehnjährigen Anleihen stieg im Gegenzug um 0,09 Prozentpunkte auf 4,49 Prozent. Auch die US-Aktienmärkte wurden durch die Aussicht auf weniger deutliche Zinssenkungen belastet. Die US-Aktienmärkte gerieten stark unter Druck. Der technologielastige NASDAQ 100 gab beispielsweise um über drei Prozent nach.

Deutlich unter Druck geraten sind auch der Bitcoin und das Gold. Beide Anlageformen werfen keine Zinsen ab. Höhere Marktzinsen machen diese also weniger attraktiv.

Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die älteste und bekannteste Kryptowährung um die 100.200 Dollar und damit deutlich weniger als am Vortag. Da hatte der Kurs einen weiteren Rekord bei 108.364 Dollar markiert. Fed-Chef Jerome Powell sagte zudem, dass die Notenbank selbst keine Bitcoin halten dürfe. Die Notenbank fordere auch keine Gesetzesänderung.

Der Preis für eine Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) fiel auf 2.587 Dollar. Vor der Zinsentscheidung hatte Gold noch rund 50 Dollar mehr gekostet. Der Goldpreis hatte zuletzt immer wieder Rekordstände erreicht - auch wegen der Aussicht auf niedrigere Zinsen./jsl/men

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