Ranknick soll seine prinzipielle Bereitschaft bekundet haben, wechseln zu wollen. Bayern-Präsident Hainer spricht von „guten Gesprächen mit Ralf“. Sportvorstand Eberl glaubt nicht an Einigung vor dem Rückspiel in der Champions League.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ralf Rangnick künftig beim FC Bayern auf der Trainerbank Platz nimmt, steigt. Laut deutschen Medien hat ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick bei den Verantwortlichen des FC Bayern eine grundsätzliche Bereitschaft bekundet, im Sommer nach München zu kommen. Das berichten sowohl „Bild“ als auch „Sky“ und die „Süddeutsche Zeitung“.
Die Verantwortlichen des FC Bayern München gehen nicht davon aus, in den nächsten Tagen eine Einigung mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zu erzielen. Sportvorstand Max Eberl sagte am Dienstagabend, dass man „ganz in Ruhe im Hintergrund“ an der Verpflichtung eines Nachfolgers für Trainer Thomas Tuchel arbeite. Auf die Frage, ob dies noch vor dem zweiten Duell des Champions-League-Halbfinales gegen Real Madrid am Mittwoch nächster Woche sein werde, antwortete Eberl: „Ich denke jetzt nicht vor dem Rückspiel.“ Das Hinspiel endete 2:2. „Wir sind mit Ralf in guten Gesprächen, aber jetzt muss man ein paar Tage abwarten, um zu sehen, ob es auch final so rausgeht“, sagte Präsident Herbert Hainer zu Sky.
Am (heutigen) Mittwoch sollen weitere Gespräche anstehen, unter anderem sind noch Details der Ablöse zu klären. Rangnick hat noch bis 2026 einen Vertrag beim ÖFB, und in den kommenden Wochen sollte der Fokus ganz auf der Vorbereitung auf die Fußball-EM in Deutschland und dieser selbst liegen.
Der Sportdirektor des FC Bayern München, Christoph Freund, hatte sich am Dienstagabend vor dem Champions-League-Hinspiel des deutschen Fußballrekordmeisters in der Causa Rangnick noch bedeckt gehalten. Auf die Frage, wer neuer FCB-Cheftrainer und wann dies kundgetan wird, meinte der Salzburger im „Sky“-Interview: „In den nächsten Tagen, in den nächsten zwei, drei Wochen glaube ich, dass wir was verkünden können.“
Zeitpunkt der Bekanntgabe „spielt keine Rolle mehr“Vorstandschef Jan-Christian Dreesen meinte auf die Frage, ob eine Einigung mit Rangnick vor oder nach dem Rückspiel gegen die Spanier besser sei: „Nachdem so viel geredet wurde die letzten zwei, drei Wochen, spielt das keine Rolle mehr.“ Nach den Absagen von Xabi Alonso (Leverkusen) und Julian Nagelsmann (Bundestrainer) ist der 65-jährige Rangnick der aktuelle Wunschkandidat der Münchner.
In der vergangenen Woche hatte Rangnick in einem Interview mit dem Internetportal „90minuten.at“ den Kontakt zum deutschen Fußballrekordmeister bestätigt. Er sagte in dem Gespräch, sein Fokus liege auf dem Nationalteam und nicht auf einem Trainerjob in Bayern, meinte aber auch: „In dem Moment, wo die Bayern sagen würden: Wir wollen Sie. Und dann muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“ Dieses Vertragsangebot liegt nun offensichtlich vor. (APA/dpa)