Spenden für Kenia: Mit Bienen und Bäumen in eine bessere Zukunft
Mattschwarze Basaltblöcke, groß wie Medizinbälle, bedecken den Boden. Die von Vulkanismus geprägte Landschaft im Norden Kenias ist eine der Wiegen der Menschheit, hier hat die Gattung Homo entscheidende Schritte hin zum modernen Menschen unternommen. Heute, rund eineinhalb Millionen Jahre später, zeigt sich in der Region Marsabit eine der größten Herausforderungen der Gegenwart: der Klimawandel. Das Gras zwischen den schwarzen Steinen ist ausgetrocknet, die Akazien tragen nur noch wenige Blätter.
Sechs Jahre lang hat es keine richtige Regenzeit mehr gegeben. Doch Samuel Kerianga, dessen Hütte inmitten der Basaltblöcke liegt, macht keinen verzweifelten Eindruck, im Gegenteil. Er glaubt an die Zukunft in seiner Heimat, auch unter sich verändernden klimatischen und gesellschaftlichen Vorzeichen. Der Sechsundzwanzigjährige spricht leise, mit sanfter Stimme. Aber es wird schnell deutlich, dass er einen klaren Plan vor Augen hat. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Bienen. 21 Stöcke hat er auf dem Feld hinter seiner Hütte aufgestellt, 13 davon sind bevölkert.
Die Imkerei hat bei den Halbnomaden im Norden Kenias keine Tradition, die alles dominierende Wirtschaftsweise ist der Pastoralismus, also die extensive Weidehaltung. Mit riesigen Rinderherden ziehen die Hirten durch die Savanne, ihre Hauptnahrungsmittel sind die Milch und das Blut der Tiere. Viele Landstriche sind jedoch überweidet, das trockene Gras kann die Tiere nicht mehr ernähren. Hunderttausende Rinder sind in den vergangenen Dürre-Jahren verendet.
Um gegen solche Krisen besser gewappnet zu sein, müssen die Menschen in Marsabit sich umstellen: Weniger Vieh, dafür ein nachhaltiger Anbau trockenheitsresistenter Feldfrüchte, ergänzt durch weitere Einkommen wie zum Beispiel aus der Imkerei. Und natürlich durch Schulbildung, die den Weg zu weiteren Einkommensquellen erschließt. Das sagt Jarso James Galgallo. Er ist für World Vision in Marsabit tätig. Die Hilfsorganisation unterstützt Einheimische wie Kerianga dabei, ihre Existenz auf eine neue, tragfähige Grundlage zu stellen.
Die deutsche Gliederung von World Vision, die ihren Sitz in Friedrichsdorf im Taunus hat, ist einer von zwei Partnern der diesjährigen Aktion „F.A.Z.-Leser helfen“. Der andere ist die Frankfurter Bahnhofsmission. Die Spenden, um die diese Zeitung bittet, kommen somit in voller Höhe den Hilfsbedürftigen zugute – gleich, ob sie im Norden Kenias leben oder ob sie am Frankfurter Hauptbahnhof stranden und eine Dusche, etwas Warmes zu trinken oder ein aufmunterndes Gespräch benötigen.
Samuel Kerianga gehört zu einer von World Vision initiierten und begleiteten Selbsthilfegruppe in der Siedlung Kamboe. Was er mit seinen Bienen erwirtschaftet, trägt er auf die Nachkommastelle genau in ein großes Notizbuch ein, auf dessen orangenem Einband das Logo der Hilfsorganisation prangt. Trotz der Trockenheit konnte Kerianga im Oktober 60 Kilogramm rohen Honig ernten, raffiniert blieben noch 55 Kilogramm. Da sein Honig hochwertig ist, bekommt er für ein Kilo 1200 Kenia-Schilling, also gut sieben Euro. Davon können er und seine Familie nicht leben, aber es ist doch ein sehr gutes Zubrot.
Im Zentrum der Aufbauarbeit, die World Vision in Kenia und anderen Staaten Afrikas leistet, steht die Wiederbegrünung nach der Methode der „Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR). Diese Technik wurde vom Agrarökonomen Tony Rinaudo in Niger entwickelt. Der Australier hatte zuvor beobachtet, dass herkömmliche Wiederaufforstungsaktionen in der Sahel-Zone kaum Erfolge bringen, weil die Setzlinge sehr viel Wasser benötigen – und, wenn sie dann doch einmal angegangen sind, oft vom Vieh gefressen oder von Menschen abgeholzt werden.
FMNR setzt deshalb darauf, den „verborgenen Wald unter dem Boden wieder zum Leben zu erwecken“. Das mag sich versponnen anhören, hat aber nichts mit Esoterik zu tun. Viele Gebiete, die heute Halbwüsten sind, waren noch vor einigen Jahrzehnten bewaldet. Das Wurzelwerk der gerodeten Bäume ist noch intakt, es bringt aber nur verkrüppeltes Buschwerk hervor. Wenn die Triebe jedoch mit der FMNR-Technik beschnitten und vor Verbiss durch Ziegen und Schafe geschützt werden, dann wachsen sie wieder in die Höhe und werden zu Bäumen, die Schatten spenden und das Erdreich stabilisieren. Letzteres ist gerade dann wichtig, wenn wie jetzt zu Beginn der Regenzeit heftige Niederschläge einsetzen. Ein von Bäumen bestandener Boden kann das Wasser aufnehmen, statt von ihm fortgespült zu werden.
Entscheidend ist die Mitwirkung der ansässigen Bevölkerung. Die Kleinbauern müssen überzeugt werden, dass es sich für sie lohnt, die Bäume zu pflegen und zu schützen. Zum Beispiel, weil der Ackerboden im Schatten der Baumkronen nicht so schnell austrocknet wie in der brennenden Äquatorsonne. Oder weil das Vieh von den Akazien-Samen fett wird. Samuel Kerianga und seine Frau Pamela bewirtschaften ihr Land nach der FMNR-Methode und sehen die Erfolge. Die Hühner, die sie vom Verkauf des Honigs angeschafft haben, können im Schatten einer Akazie scharren.
Natürlich soll Keriangas Sohn Victor, der jetzt ein Jahr und zehn Monate alt ist, später in die Schule gehen. Und wo sieht er sich selbst in ein paar Jahren? Die Antwort kommt prompt: Sein Ziel seien 100 Bienenstöcke. Und ein One-Stop-Shop, also einen kleinen Stand an der Landstraße. Dort will er den Honig und die Eier dann selbst verkaufen.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Frankfurter Allgemeine/Rhein-Main-Zeitung bitten um Spenden für die Bahnhofsmission in Frankfurt und World Vision in Friedrichsdorf. Die von der Diakonie und der Caritas getragene Bahnhofsmission gibt allen Beistand, die ihn brauchen: mit einem warmen Getränk, einer Dusche oder einem guten Wort. Die Hilfsorganisation World Vision fördert im Norden Kenias eine nachhaltige Landwirtschaft: Durch Wiederaufforstung bekommen die Menschen dort eine neue Perspektive.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Frankfurter Allgemeine/Rhein-Main-Zeitung bitten um Spenden für die Bahnhofsmission in Frankfurt und World Vision in Friedrichsdorf. Die von Diakonie und Caritas getragene Bahnhofsmission gibt allen Beistand, die ihn brauchen: mit einem warmen Getränk, einer Dusche oder einem guten Wort. Die Hilfsorganisation World Vision fördert im extrem trockenen Norden Kenias eine nachhaltige Landwirtschaft: Durch Wiederaufforstung bekommen die Menschen dort eine neue Perspektive.
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