Formel-1-Geschichte: Hier haben F1-Piloten ihre WM-Chancen ...

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Formel-1-Geschichte: Hier haben F1-Piloten ihre WM-Chancen begraben

5 Rennen, 5 begrabene Titel. MSM blickt zurück auf fünf entscheidende Momente, bei denen F1-Piloten ihrem Traum vom WM-Sieg einen Dämpfer verpassten.

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Foto Motorsport-Magazin.com

Isabelle Grasser23.11.2024, 17:00 Uhr

Isabelle Grasser

Formel 1 Ressort

Isabelle ist Teil unserer Formel-1-Redaktion. Sie erhört aber auch die Rufe anderer Serien, zum Beispiel der F1 Academy.MEHR

Ein entscheidender Moment: Sebastian Vettel verlor die WM-Führung in Deutschland 2018, Foto: LAT Images

Wenn Träume platzen: Lando Norris' Hoffnungen auf den WM-Titel 2024 sind nach dem regnerischen Brasilien-GP drastisch gesunken. Rechnerisch ist zwar der Sieg in der Meisterschaft gegen Max Verstappen noch möglich, doch sehr realistisch ist das nicht mehr. Wo haben andere F1-Piloten ihre Titelchancen beerdigt? Motorsport-Magazin.com blickt auf fünf WM-prägende Momente der jungen Formel-1-Geschichte zurück.

USA Grand Prix 2003: Dreikampf wird Duell

Vor dem Grand Prix in Indianapolis 2003, dem vorletzten Rennen der Saison, war das Ringen um den Titel noch ein Dreikampf. Nach dem USA-GP wurde daraus ein Duell. Michael Schumacher lag in der Meisterschaft nur wenige Punkte vor Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen. Bei regnerischen Bedingungen fiel auf dem Indianapolis Speedways die erste Entscheidung.

Bereits in der dritten Runde verspielte Montoya seine Chance auf den Titel. Er kollidierte mit dem Ferrari von Rubens Barrichello und kassierte dafür eine Durchfahrtsstrafe. Nach einem zusätzlichen Ritt ins Gras stand der Kolumbianer am Ende des Rennens nur auf P6. Somit hatte er rein rechnerisch keine Möglichkeit mehr Schumacher im Titelkampf zu bezwingen. Obwohl Räikkönen von der Poleposition weggefahren war, konnte sich der Deutsche den Sieg sichern und seine Führung ausbauen. Beim dramatischen Finale in Suzuka fuhr Schumacher seinen sechsten F1-Titel ein. Montoya blieb hingegen titellos.

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China Grand Prix 2007: WM im Kies versenkt

Einen Dreikampf um die WM gab es auch in der Saison 2007. In Shanghai hatte Lewis Hamilton die erste Chance diesen zu beenden. Mit einem Sieg in China wären Fernando Alonso und Kimi Räikkönen aus dem Rennen gewesen und Hamilton hätte seiner Rookie-Saison die ultimative Krone aufgesetzt, doch natürlich kam es anders und der damalige Youngster musste noch eine Saison auf den WM-Sieg warten.

Lewis Hamilton landete beim China-GP 2007 im Kies, Foto: Sutton

Auf nasser Fahrbahn ging das Feld mit Intermediates ins Rennen. Hamilton startete von der Poleposition. Nach 15 Runden riskierten die ersten Piloten die Trockenreifen, bei McLaren wartete man jedoch ab, da man mehr Regen erwartete. Der Reifenpoker missglückte. Hamilton fuhr sich seine Intermediates stark ab, bis er in Runde 31 endlich in die Box gerufen wurde. Dann der fatale Fehler. Der Brite schaffte es nur bis zur Boxeneinfahrt, sein Bolide brach aus und er schlitterte ins Kiesbett. Der McLaren steckte fest, die WM-Entscheidung war vertagt. Den Dreikampf beim Saison-Finale in Brasilien entschied bekanntlich Kimi Räikkönen für sich.

Korea Grand Prix 2010: Verdrehte Führung

In der F1-Saison 2010 griffen viele Hände nach der Trophäe. Bis kurz vor Schluss mischten Mark Webber, Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Jenson Button im Kampf um die Weltmeisterschaft mit. Vor dem drittletzten Rennen lag Webber noch in Führung, doch der Korea-GP dämpfte die WM-Ambitionen des Red-Bull-Piloten gehörig.

In Korea regnete es, als Webber von P2, hinter Teamkollege Sebastian Vettel, ins Rennen ging. Nur 18 Runden fuhr der Australier, bis es heftig krachte. Webber verlor die Kontrolle über sein Auto, drehte sich und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Als er zurück auf die Strecke rollte, kollidierte er noch mit Nico Rosberg. Das Rennen und die WM-Führung waren damit gelaufen. Mit seinem Sieg übernahm Fernando Alonso die Poleposition im Kampf um den Titel. Über das Ziel brachte er diese jedoch nicht, stattdessen wurde Vettel zum jüngsten Weltmeister der bisherigen F1-Geschichte.

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Singapur Grand Prix 2017: Kostspieliges Sandwich

Der große Traum vom Titel in Rot blieb Sebastian Vettel bekanntlich verwehrt. In der F1-Saison 2017 führte er nach 12 Rennen die WM vor Lewis Hamilton an, doch schnell wendete sich das Blatt. Schon in Monza überholte ihn der Brite im Kampf um die Meisterschaft, beim Singapur-GP folgte ein noch herberer Rückschlag.

Vettel stand auf der Poleposition, während sich Hamilton nur für den fünften Startplatz qualifiziert hatte. Doch der Deutsche kam nur wenige Meter. Dafür sorgte ein Crash mit Teamkollege Kimi Räikkönen und Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Der Niederländer fand sich auf dem Weg in Kurve 1 in einem Ferrari-Sandwich wieder, das Räikkönen und ihm selbst sofort das Rennen kostete. Vettel machte zunächst noch stark beschädigt weiter, kam dabei jedoch ins Rutschen und fuhr sich auch noch die Nase ab. Damit war das Rennen endgültig gelaufen. Lewis Hamilton gewann den Singapur-GP und gab die WM-Führung danach nicht mehr aus der Hand.

Deutschland Grand Prix 2018: Ein letzter WM-Führungswechsel

Eine Neuaufführung des Duells zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton folgte prompt in der Saison 2018. Der Deutsche startete den nächsten (vergeblichen) Versuch mit Ferrari die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Die beiden Piloten lieferten sich vom Saisonstart an einen spannenden Kampf und verdrängten sich gegenseitig immer wieder von der Spitze. Beim Deutschland-GP 2018 wechselte die Führung zum letzten Mal in der Saison.

Sebastian Vettel: Crash in Hockenheim 2018 kostete WM-Führung, Foto: Sutton

Eigentlich wäre das Rennen auf dem Hockenheimring der ideale Ort für Vettel gewesen, um seine WM-Führung, die zu diesem Zeitpunkt acht Punkte betrug, auszubauen. Der Deutsche hatte sich den ersten Startplatz gesichert, Hamilton war schon im Q1 ausgeschieden. Es folgte ein Rennen, das den Lauf der WM drastisch veränderte, jedoch nicht zu Gunsten Vettels. Zunächst führte der Ferrari-Pilot komfortabel, doch der Regen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Bei sich verschlechternden Bedingungen schlich sich bei Vettel ein Fehler unter. Er verbremste sich in Runde 52 und crashte in die Streckenbegrenzung. Hamilton gewann das Rennen und schlussendlich auch die Meisterschaft.

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