F1 GP Ungarn 2024 - Ergebnis Rennen: Drama-Debütsieg für Piastri
F1 GP Ungarn 2024 - Ergebnis Rennen
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GP Ungarn 2024
McLaren jubelte in Ungarn über einen Doppelsieg mit Oscar Piastri an der Spitze – inklusive einem Last-Minute-Platztausch. Max Verstappen kollidierte mit Lewis Hamilton und wurde Fünfter.
Das Rennen in Silverstone war schon ein echtes Spektakel, aber der Ungarn-GP war ebenfalls ein Kracher. Und das vor allem mit Kontroversen am Funk bei McLaren und Max Verstappen. Am Ende durfte sich Oscar Piastri über seinen ersten Sieg in der Formel 1 freuen. Der Australier kreuzte 2,1 Sekunden vor Teamkollege Lando Norris die Ziellinie. Dieser Reihenfolge ging jedoch eine längere Vorgeschichte voraus.
"Das ist sehr speziell", sagte Piastri, der der siebte Sieger in den bisherigen 13 Rennen ist. "Ich habe mich am Start in die richtige Position gebracht. Und es ist ein unglaubliches Gefühl, das nach 18 Monaten in der Formel 1 zu erleben. Wir hatten es heute komplett unter Kontrolle."
Bei McLaren war es spektakulär, aber am Ende klappte der Doppelsieg.
Piastri hatte das Rennen von Beginn an dominiert. Den Grundstein dafür legte er bereist nach dem Start. Zu dritt ging er mit Pole-Setter Norris und Max Verstappen durch die erste Kurve und setzte sich dabei auf der Innenbahn durch. Verstappen kam neben die Strecke und ließ Norris kurze Zeit später wieder vorbei, um eine Strafe zu vermeiden, weil der Vorfall von der Rennleitung untersucht wurde.
Der entscheidende Führungswechsel von Piastri zu Norris kam schließlich in Runde 47. Norris wurde von McLaren zwei Runden eher an die Box geholt. Durch den Undercut machte er Zeit gut und konnte sich so mit einem Abstand von rund 3,5 Sekunden an der Spitze behaupten. McLaren wählte die Taktik, um Norris gegen Lewis Hamilton zu schützen und forderte Norris deshalb später auf, den Teamkollegen wieder durchzulassen.
Allerdings brauchte es dafür mehrere Anläufe – auch weil man sonst einen sicheren Vorsprung hergeschenkt hätte. Unter anderem sagte Norris’ Renningenieur: "Ich weiß, dass du das Richtige tun wirst" und "Erinnere dich an jedes einzelne Meeting am Sonntagmorgen."
Vier Runden vor Schluss erinnerte man ihn erneut: "Eine Meisterschaft kann man nicht allein gewinnen. Du brauchst Oscar, und du brauchst das Team." In Runde 68 gab Norris schließlich nach und leistete den Anweisungen Folge, indem er Piastri vorbeiließ. "Das Team hat es gesagt, also habe ich es gemacht", antwortete er nach dem Rennen kurz und knapp auf die Frage, ob er das fair fand. Piastri sagte: "Natürlich war ich nervös, aber das Team hat alles richtig gemacht. Es war das Richtige. Ich habe mich am Start in die richtige Position gebracht."
Zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton wurde es eng.
Zum großen Drama bei Verstappen kam es in Runde 63. Der Niederländer war ohnehin schon aufgebracht aufgrund der Red-Bull-Strategie, die er wegen eines Undercuts der Konkurrenz kritisierte. Schließlich bremste er optimistisch in Kurve 1 für Platz drei Lewis Hamilton aus, berührte ihn und stieg wie ein Bulle mit dem Heck auf.
Er konnte weiterfahren, fiel aber bis auf Platz fünf hinter Hamilton und Charles Leclerc zurück. Am Funk meckerte er, es sei von Hamilton ein Spurwechsel beim Bremsen gewesen. Woraufhin sein Ingenieur Gianpiero Lambiase endgültig die Nase voll hatte und ihm entgegnete: "Ich werde mich nicht über das Radio einmischen, das ist kindisch." Hamilton sagte: "Max kam innen rein, ich habe die Linie gehalten. Für mich war es ein Rennunfall." Der Vorfall wurde von den Sportkommissaren untersucht, es gab aber keine Konsequenzen.
Für Hamilton ist es der 200. Podiumsplatz. "Das Team hat einen tollen Job gemacht. Wir haben nicht die Pace von Red Bull und McLaren gehabt und es war sehr schwierig, die Reifen am Leben zu halten. Ich bin sehr happy und dankbar für die Punkte."
Den sechsten Platz ergatterte Carlos Sainz im Ferrari, der wie Leclerc ein gutes Rennen zeigte, aber nicht um den Sieg mitreden konnte. Für Sergio Perez war der siebte Platz die Schadensbegrenzung für seinen Unfall am Vortag in der Qualifikation, der ihm nur Startplatz 16 einbrachte. So sammelte der Mexikaner immerhin wichtige Zähler in der Konstrukteurs-WM, die mit dem Doppelsieg von McLaren immer knapper wird.
Sergio Perez fuhr laut Christian Horner das beste Rennen seit dem GP China.
Einen ähnlich erfolgreichen Durchmarsch legte George Russell im Mercedes hin, der eine Position hinter Perez ins Rennen ging und auch die Zielflagge hinter ihm auf Rang acht sah. Yuki Tsunoda sicherte Toro Rosso den neunten Platz vor Lance Stroll im Aston Martin.
Für Nico Hülkenberg ging es rückwärts. Von der elften Position gestartet, ging es zurück auf den 13. Rang, der im Gegensatz zur starken Vorstellung in Spielberg und Silverstone bedeutete, dass man mit leeren Händen nach Hause ging.
Fahrer
Team
Zeit/Rückstand
1. Oscar Piastri
McLaren
1:38:01.989 h
2. Lando Norris
McLaren
+ 2.141 s
3. Lewis Hamilton
Mercedes
+ 14.880 s
4. Charles Leclerc
Ferrari
+ 19.686 s
5. Max Verstappen
Red Bull
+ 21.349 s
6. Carlos Sainz
Ferrari
+ 23.073 s
7. Sergio Perez
Red Bull
+ 39.792 s
8. George Russell
Mercedes
+ 42.368 s
9. Yuki Tsunoda
Toro Rosso
+ 77.259 s
10. Lance Stroll
Aston Martin
+ 77.976 s
11. Fernando Alonso
Aston Martin
+ 82.460 s
12. Daniel Ricciardo
Toro Rosso
+ 1 Runde
13. Nico Hülkenberg
Haas
+ 1 Runde
14. Alexander Albon
Williams
+ 1 Runde
15. Kevin Magnussen
Haas
+ 1 Runde
16. Valtteri Bottas
Sauber
+ 1 Runde
17. Logan Sargeant
Williams
+ 1 Runde
18. Esteban Ocon
Alpine
+ 1 Runde
19. Zhou Guanyu
Sauber
+ 1 Runde
20. Pierre Gasly
Alpine
Ausfall