EZB startet Umfrage zur Gestaltung neuer Euro-Banknoten
Stand: 10.07.2023 13:29 Uhr
Bis 2024 will die EZB über das Design der neuen Euro-Banknoten entscheiden. Dabei soll auch die Meinung von Privatleuten gehört werden: Bis Ende August läuft nun eine Abstimmung.
Die Euro-Währungshüter wollen die Meinung von Privatleuten im gemeinsamen Währungsraum bei der Gestaltung neuer Euro-Banknoten berücksichtigen. Bis Ende August können Europäerinnen und Europäer ihre Ansicht zu Themen für die nächste Serie auf der Website der Europäischen Zentralbank (EZB) äußern, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
"Unsere einheitliche Währung und unsere gemeinsame europäische Identität sind eng miteinander verbunden", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. "Wir möchten, dass die Menschen in Europa sich mit dem Design der Euro-Banknoten identifizieren können." Deshalb sollen sie sich aktiv an der Auswahl des neuen Themas beteiligen können.
Fälschungen verhindern und Umweltauswirkungen begrenzenUm sicherzustellen, dass Meinungen aus allen Euro-Ländern gleichermaßen vertreten sind, läuft parallel zu der Umfrage auf der EZB-Website eine Befragung eines unabhängigen Meinungsforschungsinstitut. Dieses soll im Auftrag der Notenbank die gleichen Fragen noch einmal einer repräsentativen Gruppe von Personen aus dem Euroraum stellen.
Im Dezember 2021 hatte die EZB den Prozess zur Neugestaltung der Scheine angestoßen. Denn es sei ihre Pflicht und Aufgabe, zu gewährleisten, dass Euro-Banknoten auch in Zukunft ein "innovatives, sicheres und effizientes Zahlungsmittel" sind, heißt es auf der EZB-Website. Zentralbanken entwickeln regelmäßig neue Banknotenserien, um etwa Fälschern das Handwerk zu erschweren.
"Erklärtes Ziel ist es, Fälschungen zu verhindern und die Umweltauswirkungen der Geldscheine zu verringern", erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. So sollen die Scheine zum Beispiel eine längere Lebensdauer haben. Außerdem sollen die neuen Geldscheine den Angaben zufolge alle Menschen in Europa ungeachtet von Alter oder Herkunft stärker ansprechen und noch inklusiver sein - auch für schutzbedürftige Gruppen wie Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung.
Entscheidung über das Thema bis 2024Bis die Menschen die neuen Scheine in Händen halten, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Der EZB-Rat will das Thema für die nächste Banknotengeneration bis 2024 auswählen. Anschließend wird ein Designwettbewerb stattfinden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dann erneut nach ihrer Meinung gefragt werden.
Die endgültige Entscheidung über die zukünftige Gestaltung und den Zeitpunkt der Produktion und Ausgabe der neuen Banknoten wird die Notenbank voraussichtlich 2026 treffen. Erfahrungsgemäß dauert es dann noch einmal zwei bis drei Jahre, bis die neuen Scheine in den Umlauf kommen.
Anders als bei früheren nationalen Währungen sind die Motive auf den aktuellen Euro-Banknoten vergleichsweise nüchtern: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Die ersten Euro-Banknoten wurden am 1. Januar 2002 ausgegeben. Seit Mai 2019 ist die zweite Generation der Euro-Scheine mit neuen Sicherheitsmerkmalen komplett.