Böhmermann und Schulz reagieren auf Buhrufe gegen Israel beim ...

12 Mai 2024
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Stand: 12.05.2024, 14:18 Uhr

Von: Nils Hinsberger

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Böhmermann und Schulz übernahmen für Österreich die Moderation des ESC. Als es zu Buhrufen gegen die israelische Teilnehmerin kommt, greifen die Moderatoren zu harten Worten.

ESC Israel - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Malmö – Der Eurovision Song Contest 2024 war bereits im Vorfeld geprägt von pro-palästinensischen Demonstrationen und Forderungen nach einem Ausschluss der israelische Kandidatin Eden Golan. Am Abend des größten Musikwettbewerbs der Welt kam es während des Auftritts Golans zu Buhrufen seitens der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die beiden Moderatoren Jan Böhmermann und Olli Schulz richteten sich daraufhin mit klaren Worten an die Störer.

„Fickt euch“ – Schulz und Böhmermann verurteilen Buhrufe beim ESC

„Es wird gebuht, weil Israel kommt“, stellt der ZDF-Moderator Böhmermann beim ESC-Finale im schwedischen Malmö fest. Er und sein Kollege Olli Schulz hatten die Moderation der Muskveranstaltung für den österreichischen Sender FM4 übernommen. Und es ist Schulz, der als Erstes die Buhrufe kommentiert: „Ach, fickt euch“, sagt der Musiker während der Live-Sendung. Auch Böhmermann schließt sich der Kritik an und wiederholt die Aussage von Schulz.

Jan Böhmermann (r.) und Olli Schulz moderierten den Eurovision Song Contest für den österreichischen Sender FM4. Bei Buhrufen gegen die israelische Teilnehmerin finden sie drastische Worte. © Jens Büttner/dpa

Im Netz trifft die klare Haltung der beiden auf große Unterstützung. „Olli Schulz fand in dem Moment als Israel ausgebuht wurde die richtigen Worte“, schreibt beispielsweise der Account „ÖRR Antisemitismus Watch“ auf X (ehemals Twitter). Ein anderer Account kommentiert: „Sehr treffend ausgedrückt.“

ESC 2024: Demonstrationen vor den Hallen – Greta Thunberg von Polizei abgeführt

Der Protest gegen die Teilnahme Israels war ein fester Bestandteil des Abends, wie die Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Während der vierstündigen Veranstaltung sollen immer wieder Buhrufe den Ablauf gestört haben. Damit sollen Teile des Publikums gegen die Teilnahme der israelischen Kandidatin demonstriert haben. Grund ist der Gaza-Krieg der israelischen Armee gegen die Terrororganisation Hamas. Laut Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums, seien durch die anhaltenden Kampfhandlungen mehr als 34.000 Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen ums Leben gekommen.

Radikaler gestaltete sich der Protest vor der Veranstaltungshalle. Tausende Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich vor dem Malmö-Stadion und forderten den Ausschluss Israels. „Shame on you“, zu Deutsch schämt euch, sollen die Demonstrierenden gerufen haben, wie der Spiegel berichtete. Dabei bekamen die Protestierenden prominente Unterstützung.

Unter ihnen befand sich die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Schon in der Vergangenheit fiel die Schwedin durch israelkritische Äußerungen auf. In Malmö soll Thunberg die Anwesenden aufgeheizt haben, weshalb die Polizei die Aktivistin und weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstrationen abführte. Nach dem Einsatz habe die Polizei den Platz um den Veranstaltungsort abgesperrt, so die dpa.

Nahost-Konflikt beim ESC – sogar ein Kandidat fällt negativ auf

Doch nicht nur das Publikum und die Demonstrierenden erregten mit ihrer Haltung zu Israel Aufsehen. So fiel der niederländische Kandidat Joost Klein bei einer gemeinsamen Pressekonferenz durch Zwischenrufe auf, als ein Journalist der israelischen Kandidatin Golan eine Frage stellte. Zudem hüllte er sich währenddessen in eine niederländische Flagge. Klein wurde wenig später von dem Wettbewerb ausgeschlossen. Als Grund nannte die Europäische Rundfunkunion (EBU) das vermeintlich aggressive Verhalten gegenüber einer Kamerafrau des Wettbewerbs.

Israels Teilnahme beim ESC stand zuletzt wegen des ausgewählten Liedes auf der Kippe. Der Titel des Stücks lautete ursprünglich „October Rain“, was die EBU aufgrund der Assoziation zum Angriff der Hamas auf Israel am 8. Oktober 2023 missfiel. Das Lied wurde wegen der politischen Botschaft zunächst abgelehnt. Mit dem Lied „Hurricane“ durfte Golan schließlich an dem Wettbewerb teilnehmen. (nhi)

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