Erdbeben an der Salzburger Grenze - "einige Personen sind ...

In nur drei Stunden haben sich im Dreiländereck Tirol, Bayern und Salzburg zwei Erdbeben ereignet. Wie der Österreichische Erdbebendienst (Geosphere Austria) in der Nacht auf Donnerstag mitteilte, hatte der zweite Erdstoß um 1.42 Uhr bei Waidring (Bezirk Kitzbühel) eine deutlich höhere Stärke von 3,3. Einige Personen seien erschrocken. Die Erschütterung sei deutlich als Zittern und Schaukeln wahrgenommen worden. Das erste Beben um 22.37 Uhr hatte eine Stärke von 2,2.

Erdbeben Tirol - Figure 1
Foto Salzburger Nachrichten

Angaben zu möglichen Schäden durch das zweite Beben wurden keine gemacht. Über das erste Beben hieß es, dass einige Personen es im Bereich des Epizentrums rund sechs Kilometer südwestlich von Waidring deutlich verspürt und als Grollen des Untergrundes wahrgenommen hätten. Nach dem zweiten Erdstoß hieß e: "Einige Personen sind erschrocken."

Schäden an Gebäuden seien keine bekannt und bei einem Erdbeben dieser Stärke auch nicht zu erwarten, hieß es nach dem ersten Beben.

Der Erdbebendienst bat, das Wahrnehmungsformular auf https://www.zamg.ac.at/cms/de/aktuell/erdbeben auszufüllen, die App QuakeWatch Austria zu benutzen oder schriftliche Meldungen an die Adresse Hohe Warte 38, 1190 Wien zu schicken.

BILD: SN/GEOSPHERE

Das ist das Seismogramm zum aktuellen Erdbeben nahe der Grenze zu Salzburg.

Rückmeldungen - und möge noch so wenig wahrgenommen worden sein - sind für die Seismologen allerdings wichtig. In ihrer Arbeit geht es unter anderem auch darum zu dokumentieren, welche Beben wo welche Auswirkungen hatten. Daraus errechnen die Wissenschafter jene Parameter, die Grundlagen für Bauvorschriften sind, wie etwa die ÖNORM EN 1998-1.

Die Erde bebt in Österreich fast jeden Tag

Beinahe jeden Tag kommt es in Österreich zu einem Erdbeben. Diese Stöße werden aber von Menschen nur selten wahrgenommen, da ihre Stärke meistens gering bleibt. Vor diesem nun verspürten Beben bei Waidring haben die Seismografen in der Region St. Johann/Tirol in den vergangenen sieben Tagen rund 20 Erschütterungen registriert. Am 13. Jänner (Samstag) hatte sich aber an der praktisch selben Stelle wie am Donnerstag ein bemerktes Beben ereignet.

Im Kurzbericht der Geosphere heißt es dazu: "Am Samstag, den 13. Jänner 2024 ereignete sich um 02:58 Uhr südwestlich von Waidring, Tirol, ein Erdbeben der Magnitude 3.0. Das Erdbeben wurde im Bereich des Epizentrums deutlich verspürt." Die Herdtiefe (Fachausdruck für jene Stelle in der Gesteinsschicht, in der das Beben entsteht) betrug jeweils sieben Kilometer.

In Österreich werden von der Bevölkerung durchschnittlich 48 Erdbeben pro Jahr wahrgenommen - dies entspricht im Mittel etwa vier Erdbeben pro Monat. Zu Erdbeben kommt es, wenn kontinentale Platten miteinander in Berührung kommen. Österreichs Bebengeschehen wird von der Adriatischen Platte bestimmt, die nach Norden driftet und auf die Eurasische Platte trifft - und das seit vielen Millionen Jahren. Eine andere Folge dieser Plattenbewegungen resultierte in einer der touristischen Lebensgrundlagen von Österreich und damit auch des Bundeslandes Salzburg - es war die Auffaltung der Alpen.

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