OÖ. Heuer fällt der österreichweite Equal Pay Day auf den 31 ...

31 Okt 2023
Equal Pay Day

OÖ. Heuer fällt der österreichweite Equal Pay Day auf den 31. Oktober 2023. Ab diesem Tag arbeiten Frauen rein statistisch betrachtet für das restliche Jahr gratis, weil sie durchschnittlich rund 9.550 Euro jährlich weniger verdienen als Männer. Oberösterreicherinnen arbeiten bereits seit zwei Wochen de facto gratis, die Lohnungleichheit ist nur in Vorarlberg noch größer.

Die Grüne Frauensprecherin Dagmar Engl bezeichnet diesen Umstand als „beschämend“, es sei jedoch nicht überraschend dass Oberösterreich mit der höchsten Rate an Frauen-Teilzeitarbeit und der niedrigsten Rate bei der ganztägigen Kinderbetreuung bei der Gleichstellung „nicht vom Fleck kommt.“

Grüne OÖ fordern Einkommenstransparenz

Man müsse Vollzeit-Jobs für Frauen forcieren und die Kinderbetreuung massiv ausbauen, aber auch an der fehlenden Einkommenstransparenz arbeiten, so Engl. Bei Unternehmen mit Landesbeteiligung sei letzteres leicht umzusetzen. „Nur wenn in den Unternehmen klar dargelegt wird, wie hoch die Bezahlung für die jeweilige Tätigkeit ist, ist ein Vergleich möglich. Und dann wächst der Druck für eine Angleichung der Löhne zu sorgen. In der Privatwirtschaft gibt es dafür leider für alle Unternehmen immer noch keine Handhabe. Die öffentliche Hand kann das in ihrem Einflussbereich jederzeit machen, wäre somit wichtiges Vorbild und könnte damit einen wesentlichen Beitrag für die Gleichstellung der Frauen in Oberösterreich leisten“, sagt die Grüne Frauensprecherin.

NEOS OÖ fordern Verbesserungen bei Kinderbetreuung

Die stellvertretende NEOS OÖ-Klubobfrau Julia Bammer sagt: „Der Gender Pay Gap wird für viele Frauen im Laufe ihres Lebens zu einem Pension Pay Gap und das führt zu Altersarmut.“ Die NEOS fordert eine Anpassung der Öffnungszeiten von Krabbelstuben und Kindergärten und eine Wiedereinführung der Gratis-Nachmittagsbetreuung. „Nur so gibt es endlich faire Chancen und Möglichkeiten für Frauen im Land. Fairness ist nie zu viel verlangt!“, so Bammer.

Österreich auf dem zweitletzten Platz im EU-Vergleich

Im Bundesländervergleich ist der Gender Pay Gap in Vorarlberg (22 Prozent) am höchsten, gleich dahinter folgt Oberösterreich (18 Prozent). Auch Österreich steht im Vergleich zu anderen EU-Ländern nicht gut da: mit Stand 2021 lag Österreich mit 18,8 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt mit 12,7 Prozent Gender Pay Gap, größer ist die Lohnschere nur in Estland. In Luxemburg geht die Lohnungleichheit mit 0,2 Prozent in die andere Richtung, hier verdienen also die Männer durchschnittlich schlechter.

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