Hotspot für ein Wochenende: Warum Offenbach die Elite der ...
Stand: 29.07.2024, 06:00 Uhr
Von: Barbara Scholze
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Zählt mittlerweile zu den prestigeträchtigsten Amateurrennen in Fahrrad-Deutschland: Das „Rad, Wein und Gesang“ rund um Hessen- und Landgrafenring. Dazu gehört das traditionelle Weinfest. © Barbara ScholzeIn Offenbach hat sich „Rad, Wein und Gesang“ zu einem wichtigen Amateurwettkampf im deutschen Radsport entwickelt. Laune macht auch das anschließende Fest.
Offenbach – Sport und Genuss liegen nah beieinander: Am vergangenen Samstag konnten auch in diesem Jahr die Offenbacher unter dem Motto „Rad, Wein und Gesang“ die Elite der Amateure im Rennradbereich begrüßen. Dabei wurden auf der Rundstrecke Hessen- und Landgrafenring nicht nur Nachwuchsgrößen, Bundesligateilnehmer und Stadtmeister gekürt. Auch der Genuss mit einem begleitenden Weinfest samt kulturellem Programm kam nicht zu kurz.
In Offenbacher radeln die Fahrer mit Highend-Sporträdern entlang des Hessenrings„Das Rennen hat sich etabliert und gehört zu den ersten im Amateurbereich in Deutschland“, stellte Jürgen Bamberger, Vorsitzender des veranstaltenden Radsportclubs Offenbach-Bürgel fest. Erstmals veranstaltet im Jahr 2014 als Mini-Wettbewerb an der Hafenallee, hat der Contest in den vergangenen Jahren mehrmals Aufwertungen erfahren. Seit 2022 zählt das Rennen auch in der Bundesliga der Frauen.
„Unser Offenbacher Rennen ist eines der Highlights der Saison“, zieht Bamberger sein Fazit. Und so drehen rund um die Grünanlage entlang Hessen- und Landgrafenring Männer und Frauen auf roten, schwarzen, weißen oder gelben Rennbikes ihre Runden. Exakt 1 000 Meter umfasst eine Runde, die Geschwindigkeiten sind hoch. Zwischen 6 und 20 Kilometer müssen die Teilnehmer, die unter anderem aus Melsungen, Cottbus, Gera, Frankfurt oder Offenbach kommen, bewältigen.
Dabei sind ihre Räder schon lange nicht mehr mit den dünnen Bikes früherer Zeiten zu vergleichen. „Das sind Hightech-Sportgeräte mit breiteren Reifen und oftmals Carbonrahmen“, sagt Bamberger. Mit einem entsprechenden Rad hat der Chef des Radladens „artefakt“ in diesem Jahr zum ersten Mal eine Tombola ermöglicht, wobei das eingenommene Geld in Prämien für die Teilnehmer geflossen ist.
Wie die Pfalz den Organisator von „Rad, Wein und Gesang“ inspiriert hatDie schicken Bikes faszinieren auch die Zuschauer, die sich um die Verköstigungsstände inmitten der Grünanlage an dem Straßenring versammelt haben. Auch vor den anliegenden Häusern und auf Balkonen treffen sich ganze Gruppen, die regelrecht mitfiebern. „Wir freuen uns, dass wir so ein gutes Verhältnis zu den Anwohnern haben“, sagt Bamberger. Muss doch die Nachbarschaft des Renngeschehens einiges aushalten, etwa gesperrte Zufahrten oder Umwege zum Hauseingang. Ebenso lobt der Organisator die Zusammenarbeit mit der Stadt: „Da ist durch die Straßensperrungen viel zu tun.“
Und nicht zuletzt ermöglichten Sponsoren wie etwa das Unternehmen Bodo Möller Chemie und die Mediengruppe Offenbach-Post die Tour mitten in der Stadt. „Was uns besonders freut, ist, dass auch aus der Nachbarschaft teils hohe Spenden kamen“, sagt Bamberger.
Dass ein Weinfest – traditionell beginnt es bereits am Freitagabend – der Abrundung eines sportlichen Wettbewerbs dienen kann, hat Bamberger, der früher selbst Radrennen gefahren ist, bei Contests in der Pfalz erfahren. „Da ist diese Verbindung normal“, erzählt er. „Wir ermöglichen eine Art Bürgerfest und es ist uns wichtig, dass die Stände alle im Ehrenamt geführt werden.“ Für die passende Musik sorgte am Freitagabend die Band BassPaarTout, am Samstag spielte das Berry Blue Trio.
Als einer der Sieger stieg bei den Junioren U-19 der 17-jährige Victor Wedekind aus Thüringen aufs Treppchen. Der Schüler der Sportschule in Erfurt war vor einigen Jahren schon mal durch Offenbach geflitzt und zeigte sich angetan. „Die Organisation ist super und die Strecke lässt sich auch bei Regen gut fahren.“ Als Stadtmeister siegten Sven Thielmann und Kim Hartmann. (von Barbara Scholze)