Fünf Pflegerinnen aus Kerala verstärken Krankenhaus Eisenstadt

2 Stunden vor

Kennenlernen: Pflegedirektorin Brigitte Polstermüller, die Bereichsleiter der Pflege sowie Mentor Sarah Weninger heißen die fünf indischen Kolleginnen herzlich willkommen.

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Foto: zVg KHBB

Fünf neue Mitarbeiterinnen aus der indischen Provinz der Barmherzigen Brüder Kerala im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt.

Die Österreichische und die Bayerische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder setzen auf Verstärkung durch indische Pflegekräfte, basierend auf einer Zusammenarbeit mit dem Orden der Barmherzigen Brüder im südindischen Kerala. Pflegefachkräfte mit einem universitären Abschluss werden rekrutiert, lernen intensiv Deutsch und werden umfassend auf ihre Übersiedlung nach Österreich vorbereitet. Dieses gezielte Ausbildungsprogramm ist eine Maßnahme, um den Personalbedarf in der Pflege langfristig zu decken.

Fünf junge Frauen im Alter zwischen 23 und 27 Jahren haben alle formalen Voraussetzungen erfüllt und werden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt in der stationären Pflege tätig sein. Mit Diplom, Visum, Rot-Weiß-Rot Karte und Sprachnachweis im Gepäck haben sie den Schritt nach Österreich gewagt, nachdem sie in ihrer Heimat Indien bereits erste Berufserfahrung gesammelt haben. Hier angekommen sind sie als Fachkräfte eine wichtige und langfristige Unterstützung für die Gesundheitsversorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer.

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt hat man sich besonders auf die neuen Mitarbeiterinnen vorbereitet, damit sie sich rasch zurechtfinden und heimisch fühlen.

Pflegedirektorin Brigitte Polstermüller war persönlich in den Prozess des Beziehungsaufbaus involviert: „Es ist entscheidend, Ängste und Unsicherheiten auf beiden Seiten abzubauen und eine kulturelle Offenheit innerhalb des Teams zu fördern.“ Regelmäßiger Austausch fand via Videocall zwischen den indischen Kolleginnen und Mitarbeitenden des Eisenstädter Brüderkrankenhauses zu thematischen Schwerpunkten wie Sprache und Kultur in Österreich, Wissenstransfer mit besonderem Fokus auf das österreichische Gesundheitssystem, Hygienevorschriften und das Verständnis der Unterschiede im Berufsbild Pflege in Österreich und Indien statt.

Die Pflegeteams der unterschiedlichen Bettenstationen, wo die neuen Mitarbeiterinnen aus Indien tätig sein werden, bereiteten sich in Workshops auf die interkulturelle Zusammenarbeit vor.

Für die ersten Tage in Eisenstadt ist der Ablaufplan klar geregelten. Den fünf neuen Pflegekräften steht in der ersten Phase der Eingewöhnung ein Mentor für alle organisatorischen und praktischen Fragestellung zur Seite. Mit Dienstantritt Anfang Oktober wurden die neuen Mitarbeiterinnen im Rahmen des strukturierten Onboardings, der gemeinsamen Einführungstage, in den pflegerischen Arbeitsprozess integriert.

Gewinn für beide Seiten

Das Ziel der nächsten Monate ist klar: Die neuen Kolleginnen sollen sich in Eisenstadt wohlfühlen, sich in ihrem neuen Arbeits- und Lebensumfeld schnell zurechtfinden und sich langfristig eine berufliche Zukunft aufbauen. Die fünf Pflegekräfte haben bereits die Berufsberechtigung als Pflegefachassistenz erhalten. Im Rahmen des Nostrifikationsprozesses werden sie darauf vorbereitet, die Qualifikation zur Diplomierten Gesundheits- und Pflegekraft (DGKP) zu erlangen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und ich danke allen Mitarbeitenden, die an der Umsetzung dieses Projektes einen wertvollen Beitrag geleistet haben,“ blickt Pflegedirektorin Brigitte Polstermüller der Verstärkung in den pflegerischen Teams entgegen.

Zudem wird auch vom Land Burgenland weiter um qualifizierte Pflegekräfte geworben. Die burgenländische Ausbildungsoffensive mit dem Anstellungsmodell für Studierende der FH Burgenland sowie für Schülerinnen und Schüler der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Oberwart und Eisenstadt während ihrer Ausbildung ist ein wichtiges Fundament für die Versorgungssicherheit im Pflegebereich. Auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt profitiert von dieser Maßnahme. Derzeit sind 58 Auszubildende im Anstellungsmodell im Eisenstädter Brüderkrankenhaus tätig.

„Das Burgenland hat mit dem Anstellungsmodell für Studierende und SchülerInnen ein österreichweit einzigartiges Anreizmodell zur Ausbildung von Pflegefachkräften entwickelt, das großartig angenommen wird. Um die Pflegequalität und den Pflegebedarf in den kommenden Jahren abzusichern, ist die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland eine sinnvolle ergänzende Maßnahme", begrüßt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die von den Barmherzigen Brüdern gesetzte Kooperation mit Indien.

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