Bundesliga: Dritter Sieg in Serie für Eintracht Frankfurt gegen ...

Eintracht Frankfurt – Mönchengladbach

Gewonnen hat die Frankfurter Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach, wie es ihr Trainer Dino Toppmöller gefordert hatte, aber ob sie dadurch in einen Flow gekommen ist, wie er erhoffte, das ist noch fraglich.

Beim 2:0 über die Gladbacher hatten die Frankfurter eine längere Leidensphase in der zweiten Halbzeit zu überstehen, und insgesamt zeigten sie keine glanzvolle Vorstellung. Aber das Erfolgserlebnis des dritte Bundesligasieges im vierten Spiel kann natürlich die Dosis Selbstvertrauen ausschütten, die vielleicht noch nötig ist, um auch über 90 Minuten höheren Ansprüchen zu genügen.  

Aber es ist auch ein Zeichen von Stärke, wenn an mäßigen Tagen Bundesligaspiele gewonnen werden. Und es ist auch ein Zeichen großer individueller Qualität, wenn die hochgelobten Stürmer Hugo Ekitiké und Omar Marmoush an Tagen, an denen kaum etwas läuft (Ekitiké) und längst nicht alles läuft (Marmoush) die Begegnung entscheiden, nachdem der Rest der Mannschaft mit deutlicher größerer Energie und deutlich größerem Willen als in der vergangenen Saison ihr Tor verteidigt hatten. 

„Das Ergebnis ist super, die Tore (1:0 Larsson (30. Spielminute), 2:0 Marmoush (80.) waren gut“, sagte Sportdirektor Krösche und brauchte dann länger, um das Negative aufzuzählen: „Die zweite Halbzeit war überhaupt nicht gut, wir waren viel zu passiv. Und wenn eine Mannschaft wie die Gladbacher gut Fußball spielen kann, dann bist du immer einen Schritt zu spät.“ Sein Fazit: Wie müssen uns steigern.“ 

Eintracht gab sich keine Blöße

Viel strukturierten Fußball, aber kaum Spektakuläres hatten die 58.000 Zuschauer in der Frankfurter Arena in der ersten Halbzeit erlebt. Die Mönchengladbacher hatten die beiden Heimniederlagen gegen Stuttgart und Leverkusen mental gut weggesteckt und vertrauten auch gegen die Eintracht auf ihre spielerischen Möglichkeiten. Nicht mit Hauruckfußball nach dem Motto hoch und weit bringt Sicherheit, sondern mit langen Ballstafetten versuchten sie, Kontrolle über das Spiel zu erlangen und sich die Frankfurter möglichst lange und weit weg vom eigenen Strafraum vom Leib zu halten.

Das klappte ziemlich gut, aber zu eigenen gefährlichen Angriffen führte der Ballbesitz nicht. Die Eintracht gab sich im Mittelfeld und am eigenen Strafraum keine Blößen. Die Versuche, zu Umschaltmomenten zu kommen, scheiterten oft, aber zweimal funktionierte es dann doch dank der Lauffreude von Ekitiké und Marmoush und dem Talent zum wohltemperierten Steilpass von Chaibi.

In der 26. Minute endete die Kombination mit einem Aufschrei im Stadion – ein als Schuss gemeinter Abschluss von Marmoush landete unbeabsichtigt auf dem Kopf Ekitikés, aber obwohl der Franzose nur zwei Meter von der Torlinie entfernt stand konnte er den Ball nicht kontrollieren, sondern setzte ihn neben das Tor. Vier Minuten später war es kein Aufschrei der Verwunderung und Enttäuschung des Publikums, sondern der Begeisterung. Larsson hatte eine sehenswerte Angriffsaktion über Ekitiké und Knauff mit dem 1:0 abgeschlossen. 

Damit war das Konzept für den Rest der Begegnung festgelegt. Die Borussen bemühten sich um den Ausgleich, die Frankfurter warteten auf Konter. Am Ende wurden für die Eintracht lediglich 37 Prozent Ballbesitz notiert. 

Zunächst behielten die Frankfurter die Kontrolle, von etwa der 55. Minute an ging sie verloren. Die Gladbacher erspielten sich drei gute Chancen, Reitz kam dem 1:1 am nächsten, als er den Pfosten traf. Kaua Santos war seiner Mannschaft in dieser Phase besonders, aber auch ansonsten ein sicherer Rückhalt. Der Vertreter von Kevin Trapp zeigte eine fehlerlose Leistung und strahlte eine für einen 21-Jährigen verblüffende Souveränität aus.

„Kaua Santos hat es richtig gut gemacht, gerade bei den Flanken ist er gut herausgekommen“, lobte Krösche den Brasilianer. Einmal übertrieb es Kaua Santos ein wenig. In der Nachspielzeit rammte er seinen Verteidiger Theate zu Boden, als er zwölf Meter vor der Torlinie einen hohen Flankenball abfing. Eine Region des Strafraumes, in der Trapp selten zu finden ist. 

Trainer Dino Toppmöller zollte ebenso seinem Torwart Lob, bezog dabei aber die gesamte Abwehr ein: „Die Mentalität, mit der wir verteidigt haben, war herausragend, sogar in der Phase als wir leiden musste.“ Diese Phase war in der 80.Minute beendet, als Marmoush mit einer sehenswerten Körpertäuschung und einem satten Schuss eine schöne Kombination abschloss. Toppmöller zeigte sich begeistert: „Ein überragendes Finish, absolute Klasse.“   

Für ihn soll der dritte Sieg nur eine Zwischenstation sein. „Wir wollen hungrig bleiben, wir wollen mehr, das ist nicht das Ende.“

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