EA Investor Day 2024: KI soll Wachstums-Turbo zünden ...

22 Stunden vor
Mit dem EA Investor Day 2024 will das Management die Investoren vom eingeschlagenen Kurs überzeugen (Abbildung: EA)

Electronic Arts schwört die Anleger auf hohe Wachstumsraten bei Spielern, Umsatz und Margen ein – dabei helfen soll Künstliche Intelligenz.

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Foto GamesWirtschaft

Mit umgerechnet 34 Milliarden Euro wird Electronic Arts derzeit an der NASDAQ bewertet – kein anderer klassischer Publisher ist an der Börse so viel wert wie der US-Konzern, der mit EA Sports FC, Battlefield, Madden NFL und Apex Legends einen Jahresumsatz von fast 7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Aktienkurs bewegt sich nahe am Allzeithoch.

Das Unternehmen beschäftigt 13.700 Mitarbeiter in 20 Ländern – in der deutschen Niederlassung in Köln sind mehr als 130 Angestellte an der Entwicklung von EA Sports FC beteiligt.

Mit dem diesjährigen Investor Day in New York am gestrigen Dienstag schwört Electronic Arts die Analysten und Aktionäre auf den eingeschlagenen Kurs ein: Bis zum Geschäftsjahr 2027 hat sich EA ein überdurchschnittliches Wachstum vorgenommen. Gleichzeitig werden die Prognosen fürs laufende Jahr bestätigt: Mit EA Sports FC 25 (erscheint am 27. September) steht ein sicherer Umsatzbringer in den Startlöchern.

Der Blick auf die künftige EA-Strategie ist deshalb spannend, weil sich daraus Trends für den Gesamtmarkt ableiten lassen – auch wenn in der Vergangenheit nicht alle großspurig angekündigten Konzepte tatsächlich umgesetzt wurden (Stichwort Blockchain, Krypto, NFT).

Die spannendsten Erkenntnisse des EA Investor Day, zu dem das komplette Top-Management rund um CEO Andrew Wilson, Laura Miele (EA Entertainment) und Cam Weber (EA Sports) angetreten war:

Weite Teile der Präsentation drehten sich um user-generated content (UGC) – also Inhalte, die von Spielern und Content Creatorn erstellt werden, wie es bei Roblox und Minecraft mustergültig funktioniert. Das Konzept ist nicht neu, erlebt aber eine Renaissance. Eine entscheidende Rolle spielt in diesem Zusammenhang – natürlich – das Thema AI, also Künstliche Intelligenz. Spiel-Inhalte sollen sich effizienter, schneller und in größerem Maßstab produzieren lassen, von einzelnen Figuren bis hin zu ganzen Stadien, Spielwelten und Zwischensequenzen. Dass damit perspektivisch auch Kostensenkungen einhergehen, ist offenkundig: Erst im Februar hat das Unternehmen fast 700 Stellen gestrichen. In der Sparte EA Entertainment setzt Electronic Arts auf einen Dreiklang aus Action-Rollenspielen (Dragon Age: The Veilguard), Online-Shooter (Battlefield, Apex Legends) und Simulationen wie die Sims. Gerade auf dem Sims-Universum liegen außerordentlich große Erwartungen – der Umsatz soll sich binnen der nächsten fünf Jahre verdoppeln. Bei der Kreation von Figuren, Klamotten und Einrichtungsgegenständen soll ebenfalls KI helfen. Ein regelrechter ‚Sims-Hub‘ soll alle Plattformen zusammenführen und verbinden. Gleichzeitig droht neue Konkurrenz, etwa vonseiten Kraftons inZOI. In Zusammenarbeit mit Amazon MGM Studios und Margot Robbies LuckyChap Entertainment entsteht ein Sims-Film. Das nächste Battlefield kehrt in die Moderne zurück und ist eine XXL-Co-Produktion der EA-Studios DICE, Criterion, Motive und Ripple Effect. Das Community-Beta-Programm soll Anfang 2025 starten. Im Sport- und Rennspiel-Segment – also EA Sports FC, NHL, F1, College Football und Madden NFL – stammt nur noch ein Drittel der Einnahmen aus Vollpreis-Spielen. Der eigentliche Hebel sind und bleiben ‚Live Services‘, also In-Game-Käufe. EU-Verbraucherverbände sehen die dabei eingesetzten Monetarisierungs-Methoden kritisch und fordern die EU-Kommission zum Handeln auf. Eine neue EA Sports-App soll nicht nur Social-Media-Mechaniken, Live-Sport-Daten und Games-Inhalte kombinieren, sondern auch neue Erlösströme mit Blick auf Sponsoring und Werbung erschließen.

An der Börse kamen die Ankündigungen im Nachgang mittelgut an: Der EA-Kurs hat am Vormittag rund 2 Prozent abgegeben.

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