DTM-Qualifying Oschersleben: Ferrari und Lamborghini in Startreihe ...
Jack Aitken sichert sich beim DTM-Auftakt in Oschersleben die erste Pole Position der Saison 2024. Nicki Thiim sorgt durch Abflug für zwischenzeitliche Unterbrechung.
Robert Seiwert27.04.2024, 11:34 Uhr
Robert Seiwert
Ressortleiter MotorsportRobert schrieb schon vor seiner MSM-Zeit für Sport-Fachmedien. Berichtet seit 2011 über DTM, Daytona, Le Mans und Co. direkt von der Rennstrecke.MEHR
Italienisch angehauchter Start in die DTM-Saison 2024! In Oschersleben eroberten Ferrari und Lamborghini die erste Startreihe im Qualifying für das Samstagsrennen (13:30 Uhr im Free-TV bei ProSieben).
Jack Aitken setzte sich im mit Verspätung gestarteten und zwischenzeitlich unterbrochenen Zeittraining mit dem Ferrari 296 GT3 des Schweizer Rennstalls Emil Frey Racing durch. Der Brite, der seine zweite DTM-Pole erzielte, hatte die Nase knapp vor Mirko Bortolottis SSR-Lamborghini Huracan. Die beiden italienischen Sportwagen trennten 0,104 Sekunden.
Oschersleben: Jack Aitken auf Pole - Arjun Maini überraschtAitken benötigte 1:21.465 Minuten für seine beste Runde in der Magdeburger Börde und stellte damit eine neue Wochenendbestzeit auf. Der amtierende DTM-Vizemeister Bortolotti ordnete sich dahinter mit einer persönlichen Bestzeit von 1:21.569 Minuten ein.
Für eine kleine Überraschung sorgte Arjun Maini (HRT-Mercedes) mit dem dritten Startplatz. Der Inder hatte sich schon in den Freien Trainings am Freitag in starker Verfassung präsentiert und konnte diese Form ins erste Qualifying des Jahres übertragen. Maini fehlten für einen Platz in Startreihe eins nur 0,002 Sekunden. Knapp dahinter ordnete sich Ricardo Feller (Abt-Audi) auf dem vierten Platz ein. Damit belegten Fahrer von vier der sieben Marken im DTM-Starterfeld einen Platz in den Top-4.
Schnell unterwegs in Oschersleben: HRT-Pilot Arjun Maini, Foto: DTMDTM-Champion Thomas Preining hintenAuf den Startplätzen fünf, sechs, sieben und acht: Luca Stolz im zweiten HRT-Mercedes, Sheldon van der Linde im BMW M4 GT3 von Lokalmatador Schubert Motorsport, Christian Engelhart (GRT-Lamborghini) und Lucas Auer (Winward-Mercedes). Der dreifache DTM-Meister Rene Rast (Schubert-BMW) und GRT-Neuzugang Luca Engstler komplettierten die Top-10.
Nicht wie erhofft lief es für beiden Porsche 911 GT3 R von Manthey: Der amtierende Champion Thomas Preining kam nicht über den 16. Platz hinaus. Sein neuer Teamkollege Ayhancan Güven musste sich gar mit P18 begnügen. Hinter dem Türken lagen nur noch Schubert-BMW-Neuzugang Marco Wittmann und der einzige Rookie im Fahrerfeld, Ben Dörr, im McLaren 720 S GT3 von Dörr Motorsport.
Rote Flaggen nach Lamborghini-DoppelabflugDas Qualifying wurde 01:52 Minuten vor dem Sessionende mit roten Flaggen unterbrochen und später mit einer Restdauer von 3 Minuten noch einmal freigegeben. Zeitverbesserungen gab es allerdings nicht mehr. Auslöser war ein doppelter Lamborghini-Abflug an unterschiedlichen Stellen: Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) schlug in Turn 1 auf der Innenseite zunächst mit dem Heckflügel und dann mit der Front in die Reifenstapel ein.
Sekunden zuvor hatte auch Maximilian Paul die Kontrolle über seinen Paul-Motorsport-Lambo verloren und war in der zweiten Kurve von der Strecke abgekommen. "In Turn 1 war es rutschiger als in der Runde zuvor", erklärte Paul, der 2023 auf dem Nürburgring seinen sensationellen Sie gefeiert hatte. "Da habe ich das Auto verloren, aber zum Glück ohne Schaden."
Nicki Thiim startet in der DTM für SSR-Lamborghini, Foto: DTMThiim-Klartext nach Unfall: "Ganz klarer Fahrfehler"SSR-Neuzugang Thiim wurde zwar die schnellste Runde wegen des Auslösens der roten Flagge gestrichen, doch seine zweitbeste Runde reichte immer noch für P13. "Sehr ärgerlich", sagte Teamchef Mario Schuhbauer bei ProSieben. "Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, das Auto fürs Rennen zu reparieren."
"Ein ganz klarer Fahrfehler", redete Rennfahrersohn Thiim bei ProSieben nicht um den heißen Brei. "Ich habe zu viel Schwung für Turn 1 genommen. Es sah dramatischer aus als es ist. Es ist natürlich nicht lustig, wenn man einen 360 macht und dann die Reifenstapel sieht. Zum Glück federn die viel ab."
Schubert und Abt fahren antizyklischAm Ablauf des Qualifyings hat sich im Vergleich zum Vorjahr praktisch nichts geändert. Ein Großteil der Teams schickte seine Fahrer zunächst für eine einzelne Outlap ohne Rundenzeit auf die Strecke, die dann sofort in die Boxengasse zurückkehrten. Der Trick dahinter: Die Piloten wärmen auf dieser Runde ihre nicht vorgeheizten Pirelli-Reifen mittels der Temperatur von der Bremsanlage auf in der Hoffnung, das optimale Performance-Fenster zu treffen.
15 Fahrer nutzten den üblichen Outlap-Trick, nur die drei Schubert-Piloten Rene Rast, Marco Wittmann sowie Sheldon van der Linde, das Abt-Audi-Duo (Kelvin van der Linde/Ricardo Feller) und Winward-Mercedes-Fahrer Maro Engel verzichteten auf eine frühe Runde und warteten stattdessen in der Boxengasse. Mit elf Minuten Restzeit auf der Uhr begann dann die große Zeitenjagd.
DTM-Qualifying beginnt mit VerspätungDas erste Qualifying der Saison begann mit einer Verspätung von 45 Minuten um 10:40 Uhr. Vorausgegangen war ein Unfall im Zeittraining des ADAC GT Masters: Der frühere DTM-Pilot Sandro Holzem hatte die Kontrolle über seinen Land-Motorsport-Audi verloren und war mit dem rechten Heck heftig in die Leitplanken auf der Außenseite der ersten Kurve eingeschlagen. Das GT-Masters-Qualifying musste daraufhin mit roten Flaggen unterbrochen und die Streckenbegrenzungen zunächst repariert werden.
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