DTM-Qualifying Hockenheim 2: Bortolotti holt mit Pole DTM-Führung ...

10 Stunden vor

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Qualifying der DTM-Saison 2024 in Hockenheim wurde wegen Nebels zum Thriller: Und Mirko Bortolotti fuhr in 1:36.708 die Poleposition! Der SSR-Lamborghini erkämpft sich dadurch vor dem entscheidenden Rennen um einen Punkt die Führung in der Meisterschaft zurück (aktualisierte Gesamtwertung), weil Titelrivale Kelvin van der Linde auf Platz fünf landete. Dem Abt-Audi-Piloten fehlten am Ende 0,255 Sekunden auf die Bortolotti-Pole (Ergebnis).

DTM - Figure 1
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© Alexander Trienitz

SSR-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti gelang bei Nebel die perfekte Runde Zoom

"Ich glaube wir haben wieder mal bewiesen, dass wir Charakter zeigen, jedes Mal in jeder Situation", sagt Bortolotti bei ran.de nach dem Schritt in Richtung Titel. "Man kann uns bewerfen, womit man will, wir kommen am nächsten Tag zurück und liefern und geben unser Bestes - und ich bin extrem stolz." Eine Anspielung auf seine gestrige Stimmungslage, als er sich von der Rennleitung und den BoP-Verantwortlichen ungerecht behandelt fühlte.

Vor der perfekten Runde habe er "verdammt gut geschlafen", gibt Bortolotti Preis. "Weil ich wusste, dass ich gestern das Unmögliche herausgeholt habe aus dem Koffer. Und deswegen bin ich ins Bett gegangen und habe gesagt, dass ich morgen nochmal alles gebe. Wenn es reicht, ist gut, wenn nicht, habe ich trotzdem gewonnen."

Bortolotti mit Rückendeckung von Thiim

Abgesehen davon, dass van der Linde durch seinen Samstagssieg am Nachmittag 20 Kilogramm Erfolgsballast einladen muss, hat Bortolotti noch einen weiteren Vorteil: Denn sein SSR-Lamborghini-Teamkollege Nicki Thiim wurde mit 0,135 Sekunden Rückstand starker Zweiter und startet damit neben Bortolotti aus der ersten Reihe.

Auf Platz drei landete Kelvin van der Lindes Abt-Teamkollege Ricardo Feller (+0,201). Wie Abts Titelkandidat Kelvin van der Linde das Qualifying analysiert? "Ich bin eigentlich zufrieden mit meiner Runde, daher ist es eigentlich zufriedenstellend", gab der Südafrikaner bei ran.de eine überraschende Antwort.

"Es lief alles nach Plan, ich kann mich nicht beschweren über irgendwas", sagt er. Er habe eigentlich geglaubt, dass es reichen würde. "Wir gucken auf das Rennen, es bringt nichts über das Qualifying zu reden, für mich ist es nur noch das Rennen - und wir müssen das Beste daraus machen."

DTM - Figure 2
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Engel im Titelkampf fast ohne Chance

Vierter wurde mit Jules Gounon, der bei HRT den erkrankten Luca Stolz ersetzt, der beste Mercedes-AMG-Pilot. Ihm fehlten 0,221 Sekunden. Nicht nach Wunsch lief das Qualifying für den dritten Titelkandidaten Maro Engel: Der Winward-Mercedes-Pilot kam mit 0,591 Sekunden Rückstand nur auf den 15. Platz und hat nun 21 Punkte Rückstand. Am Nachmittag sind noch 25 Punkte zu holen.

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Maro Engel muss am Sonntag gewinnen, um DTM-Champion zu werden Zoom

Heißt: Engel muss im letzten Rennen des Jahres alles auf den Sieg setzen, um sich am Ende doch noch zum DTM-Champion 2024 zu krönen. Ein zweiter Platz, für den es nur 20 Punkte gibt, würde dem Mercedes-AMG-Piloten nicht reichen, egal wo Bortolotti und van der Linde schlussendlich landen. Das wird mit aktueller BoP-Anpassung nicht einfach.

Interessant wird am Nachmittag auch, welche Rolle die Teamkollegen der Titelkandidaten spielen werden. Denn sowohl Bortolottis Teamkollege Thiim als auch van der Lindes Teamkollege Feller starten von Spitzenplätzen. Nun sei "natürlich ganz klar, was der Plan ist", meinte der Däne bei ran.de, obwohl Teamorder in der DTM verboten ist, um dann auf Nachfrage etwas zurückzurudern.

Feller glaubt: "Es gibt ein Gemetzel!"

"Da müssen wir ganz schwer drüber nachdenken, wir sind ein Team und jetzt geht es am Ende des Tages drum, hier endlich den SSR-Titel zu holen. Das 50. DTM-Rennen für sie, das wäre auch eine schöne Historie für das Team", sagt Thiim.

Wie Fellers Prognose aussieht? "Ich denke, es gibt ein Gemetzel", sagt der Schweizer, der nach der schwierigen Saison vor allem ein gutes Ergebnis einfahren will, bei ran.de. "Das schönste wäre, das Rennen zu gewinnen und den anderen so viele Punkte wie möglich wegzunehmen. Ich denke, das würde meinem Teamkollegen in dem Moment auch helfen, aber dafür haben wir gleich ein Strategie-Meeting. Da wird mir gesagt, was ich zu tun habe."

DTM-Finale 2024: Der Dreikampf um den Titel

SSR-Lamborghini-Fahrer Mirko Bortolotti, Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde und Winward-Mercedes-Konkurrent Maro Engel machen es am finalen Rennwochenende der Saison in Hockenheim unter sich aus. Mit welcher Einstellung sie den Endspurt zum Titel angehen ... Weitere DTM-Videos

Für BMW war das letzte DTM-Qualifying der Saison wieder eine Enttäuschung. Rene Rast landete als bestplatzierter Schubert-BMW-Pilot lediglich auf der elften Position. Teamkollege Sheldon van der Linde wurde sogar nur 17. und liegt damit eine Position vor Marco Wittmann.

Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) startet von der sechsten Position, direkt vor seinem Teamkollegen Franck Perera. Lucas Auer (Winward-Mercedes) und die beiden Emil-Frey-Ferrari-Fahrer Jack Aitken und Thierry Vermeulen komplettieren die Top 10. Clemens Schmid (Dörr-McLaren) fuhr zum Abschluss des Jahres auf einen starken 14. Startplatz, während Teamkollege Ben Dörr das Schlusslicht markiert.

Das DTM-Finale, bei dem die Entscheidung im Kampf um den Titel fällt, steigt um 13:30 Uhr (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.).

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