Drohnenabsturz: USA veröffentlichen Video

17 Mär 2023
Drohnenabsturz: USA

Drohnenabsturz

Nach dem Absturz einer unbemannten Militärdrohne über dem Schwarzen Meer hat das US-Militär Bildmaterial von dem Vorfall veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein russisches Kampfflugzeug beim Anflug auf die US-Drohne Treibstoff ablässt und dann sehr nah heranfliegt. Das unterstützt die US-Version des Vorfalls vom Dienstag.

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Bei einem zweiten Anflug ließ der russische Su-27-Jet erneut Kerosin ab und stieß dann mit der Drohne zusammen, wie die US-Kommandozentrale für Europa am Donnerstag erklärte. Der Zusammenstoß ist in dem Video jedoch nicht zu sehen. Nach US-Angaben fiel die Kamera rund eine Minute aus. Im Anschluss ist in dem Video der teils beschädigte Propeller der Drohne zu sehen.

Nach US-Angaben war die Drohne vom Typ MQ-9 am Dienstag im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet kollidiert.

Moskau weist Verantwortung zurück

Das US-Militär schilderte, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver begonnen. Dabei habe einer der Kampfjets den Propeller der US-Drohne beschädigt. Die USA beklagten ein „unprofessionelles“, „unsicheres“ und „rücksichtsloses“ Handeln der russischen Piloten. Russland hingegen wies die Vorwürfe zurück und warf den Amerikanern Provokation vor.

USA: Video zeigt Drohnenabsturz

Nach dem Absturz einer unbemannten Militärdrohne über dem Schwarzen Meer hat das US-Militär Bildmaterial von dem Vorfall veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein russisches Kampfflugzeug beim Anflug auf die US-Drohne Treibstoff ablässt und dann sehr nah heranfliegt. Das unterstützt die US-Version des Vorfalls vom Dienstag.

Die russischen Kampfflugzeuge seien nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten. Sie seien aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren. Der Transponder sei ausgeschaltet gewesen, und die Drohne habe Kurs auf Russlands Grenze genommen. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe sie rapide an Höhe verloren und sei abgestürzt, so die Version Russlands.

Spannungen angeheizt

In einem Telefonat mit seinem US-Kollegen am Mittwoch habe Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu darauf verwiesen, dass die USA Flugraumsperren im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht beachtet hätten. Zudem hätten die USA ihre Aufklärungstätigkeiten gegenüber Russland verstärkt. Das sei der Grund für den Vorfall.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin antwortete, dass die Vereinigten Staaten weiterhin dort fliegen und operieren würden, wo internationales Recht es erlaube. Es sei wichtig, die Kommunikation mit Russland weiter offen zu halten. Man wolle keine Eskalation.

Am Mittwoch hieß es aus dem US-Außenministerium, dass der Vorfall wahrscheinlich keine Absicht der russischen Piloten gewesen sei. Die plausibelste Erklärung sei, dass es ohne Absicht zu dem Zwischenfall gekommen sei, sagte Ministeriumssprecher Ned Price dem Sender MSNBC. Vermutlich sei einer der russischen Piloten sehr inkompetent. Es hieß zudem, dass es bisher zwar mehrere Vorfälle ähnlicher Art gegeben habe, doch in seiner Rücksichtslosigkeit sei er einzigartig.

Bergung geplant

Russland ließ wissen, man wolle versuchen, die Trümmer der Drohne zu bergen, um offenzulegen, was Washington mit der Mission vorhatte. US-Generalstabschef Mark Milley betonte, die abgestürzte US-Militärdrohne habe vermutlich keinen Wert mehr. Die Drohne sei US-Eigentum, und es gebe „wahrscheinlich nicht viel zu bergen“. Die USA hätten mit Blick auf die von der Drohne gesammelten Informationen „wie in solchen Fällen üblich Maßnahmen der Schadensbegrenzung“ ergriffen.

Die Drohne befinde sich wahrscheinlich in etwa 1.200 bis 1.500 Meter Wassertiefe, man kenne den Ort, sagte der US-Generalstabschef. Die Bergung sei in dieser Tiefe „für jeden sehr schwierig“. Die USA hätten selbst keine Schiffe dort. „Aber wir haben viele Verbündete und Freunde in der Region, die bei den Bergungsarbeiten mithelfen werden.“

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