Polizei bestätigt: Amokläufer Roland Drexler tot im Wald nahe ...
Seit vergangenem Montag lief im Bezirk Rohrbach die Suche nach dem mutmaßlichen Doppelmörder Roland Drexler. Heute, Samstag wurde um die Mittagszeit ein lebloser Körper an einem Bach in einem steinigen Gebiet, rund zwei Kilometer westlich von Arnreit, gefunden. Es war die Leiche des Tatverdächtigen Roland Drexler, die inzwischen mit einem Hubschrauber geborgen worden ist und zur Obduktion nach Salzburg überstellt wird.
BEZIRK ROHRBACH, ALTENFELDEN, ARNREIT. Polizeifahrzeuge sowie die Panzerfahrzeuge haben Altenfelden in Richtung Linz verlassen. Der Großeinsatz im Bezirk Rohrbach wurde beendet.
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Gottfried Mitterlehner, der Leiter des Landeskriminalamtes, bestätigte die Auffindung der Leiche von Roland Drexler. Mittels Fingerabdruck sei die Identität "eindeutig festgestellt worden". Die Umstände deuten auf Suizid hin, so Rudolf Keplinger von der Landespolizeidirektion. Trotz dreier Toter sei die Erleichterung über das Ende dieses "extremen Einsatzes" groß. Keplinger: "Ich habe in 41 Jahren bei der Polizei noch nichts Vergleichbares erlebt."
Wo versteckte sich Drexler seit Montag?Eine Obduktion wurde angeordnet. "Die Arbeit für das LKA geht weiter, die Tatortarbeit fängt jetzt erst an", schilderte Mitterlehner. Es gehe nun unter anderem um die nähere Untersuchung des Fahrzeugs und wesentlicher Punkt der Erhebungen werde sein, wo sich der Amokläufer in den vergangenen Tagen aufgehalten hat. Man gehe davon aus, dass Drexler seinen Standort von Donnerstag auf Freitag verändert habe. Denn Anrainer hätten ein Fahrzeug beobachtet, das Donnerstagabend in den Wald gefahren sei, wo der silberne VW Caddy Freitag früh von einem Spaziergänger entdeckt worden war. Eine möglicher Grund für die Standortänderung Drexlers, so Landeskriminalamtsleiter-Mitterlehner in der Pressekonferenz:
„Das hat eventuell auch damit zu tun, dass unsere Kräfte, sehr viel Zeit und Intensität in die Befragungen seines Freundeskreises investiert haben. Und es könnte sein, dass Drexler deswegen seinen Standort verlegt hat, dass er nervös geworden ist, das schauen wir uns in den nächsten Tagen an."Ob damit gemeint sein könnte, dass Freunde dem Amokläufer während dessen Flucht Unterschlupf gewährt oder ihn zumindest gewarnt haben könnten, führte Mitterlehner nicht aus. Es gab auch keine Möglichkeit zu Fragen im Anschluss an die Pressekonferenz.
Streife fand LeicheMarkus Vorderderfler, der Leiter der Einsatzabteilung bei der LPD, sprach von rund 400 Hinweisen, die aus der Bevölkerung zu dem Fall gekommen waren. Intensive Ermittlungen liefen seit Montagvormittag. Der entscheidende Hinweis war schließlich jener gestern in der Früh, dass das Täterfahrzeug in einem Waldstück abgestellt war. Offenbar soll Drexler das Auto in den späten Abendstunden erst dort hingebracht haben. Die Suche nach dem Täter habe den ganzen Tag gedauert und sei in den Nachstunden fortgesetzt worden. Man habe "alles an Technik verwendet, die zur Verfügung stand". Heute um die Mittagszeit haben die intensiven Fahndungsmaßnahmen vor Ort zum Erfolg geführt. Laut Vorderderfler hat eine SIG-Streife gemeinsam mit der Einsatzeinheit OÖ und dem Einsatzkommando Cobra den Leichnam von Roland Drexler gefunden.
Hubschrauber barg Leichnam von DrexlerWeil der Leichnam des mutmaßlichen Amokläufers Roland Drexler an einer schwer zugänglichen Stelle im Wald aufgefunden worden ist, kam ein Hubschrauber bei der Bergung zum Einsatz:
Österreichweite Krisentelefone & Notrufnummern
Bei psychischen oder suizidalen Krisen sowie im akuten Notfall ist es wichtig, rasch Krisentelefonnummern und Notrufnummern bei der Hand zu haben. Hier findest du eine österreichweite Übersicht.
AnlaufstellenPolizei: 133
Rettung: 144
Telefonseelsorge Österreich: 142
Rat auf Draht: 147 - Telefonhilfe, Notruf und psychologische Beratung für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern und Bezugspersonen
Kindernotruf 0800 567 567 - 24-Stunden Telefonberatung in akuten Krisen sowie Konfliktsituationen
Männerinfo: 08000 400 777 - Telefonische Krisenberatung rund um die Uhr aus ganz Österreich; bei Bedarf auch gedolmetschte Beratung; anonym vertraulich, kostenlos
Männernotruf: 0800 246 247 - bietet Männern in Krisen- und Gewaltsituationen österreichweit rund um die Uhr eine erste Ansprechstelle
Frauenhelpline 0800 222 555 - Rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Informationen, Hilfestellungen, Entlastung und Stärkung – auch in Akutsituationen
ö3 Rotes Kreuz Kummernummer: 116 123 - aus allen Netzen zum Nulltarif erreichbar, absolut anonym; täglich von 16 bis 24 Uhr. Die Ö3-Kummernummer ist eine Erstanlaufstelle für alle Menschen in persönlichen Notlagen
Drexler hatte zunächst Anfang der Woche zunächst den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, Franz Hofer (ÖVP), erschossen. Danach bestätigte die Polizei ein zweites Todesopfer in Arnreit.
Der Tatverdächtige war mit einem VW Caddy geflüchtet. Das Auto fand man gestern in einem Wald ganz in der Nähe, ein Großeinsatz der Polizei war die Folge. Auch eine Langwaffe wurde im Fahrzeug sichergestellt.
Stelzer: „Tage der Verunsicherung vorbei“Landeshauptmann Thomas Stelzer bedankt sich bei allen Sicherheitskräften und Helfern. „Mein tiefes Mitgefühl gilt den Familien und Hinterbliebenen der Opfer. Gleichzeitig danke ich der Bevölkerung für ihr diszipliniertes Verhalten und für die Kooperation mit den Sicherheitsbehörden!“ Und weiter: „Das Zusammenspiel der Sicherheitskräfte und Behörden und die Zusammenarbeit über die Bundesländergrenzen hinweg funktionieren einwandfrei. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die Tag und Nacht für unsere Sicherheit im Einsatz waren! Die Tage der Verunsicherung und Ängste sind nun vorbei."
Gewehr im Fluchtfahrzeug gefunden
Fluchtauto in Arnreit gefunden – Polizei hat Wald umstellt
"Kein Allerheiligen in Altenfelden, Neufelden, Kirchberg und Arnreit"
Enge Bekannte sprach als Letzte mit mutmaßlichem Amokläufer
Jäger erschoss Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau