Drei Haselnüsse für Aschenbrödel: Was aus den Schauspielern ...

3 Dez 2023
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Es ist der Film zur Adventszeit schlechthin und feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Der Streifen aus dem Jahr 1973, der auf dem Märchen Aschenputtel beruht, freut sich seit Jahrzehnten größter Beliebtheit in Deutschland und ist im jährlichen Weihnachtsprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender nicht wegzudenken. Und nicht nur das: Der Film verhalf auch so manchem Schauspieler zu einer erfolgreichen Karriere, manch anderem wiederum brachte er weniger Glück. Ein Überblick, was aus den Schauspielern von damals geworden ist.

Libuše Šafránková (Das Aschenbrödel)

Sie war der Star des Films: Libuše Šafránková. Kurz nachdem die Tschechin ihre Schauspielausbildung abgeschlossen hatte, gelang ihr mit der Titelrolle in Aschenbrödel gleich der Durchbruch. Šafránková avancierte zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen in Tschechien und wirkte nach dem Aschenbrödel-Erfolg in mehr als 90 Film- und Fernsehproduktionen mit. Unter anderem spielte sie die Sängerin Klara im tschechischen Filmdrama Kolya, das 1997 als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Šafránková verstarb im Juni 2021 mit 68 Jahren an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung.

Pavel Trávníček (Der Prinz)

Pavel Trávníček (73), der Prinz aus Aschenbrödel, verdankte dem Film ebenfalls eine geglückte Karriere. Nach „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wurde er in weiteren Märchenfilmen besetzt. 1997 gründete er das Theater Skelet in Prag, wo er sowohl als Intendant als auch Schauspieler aktiv ist. Darüber hinaus ist er die tschechische Synchronstimme der Hollywood-Schauspieler Steve Guttenberg, Alec Baldwin und Jeff Goldblum.

Carola Braunbock (Aschenbrödels Stiefmutter)

Als Aschenbrödels böse Stiefmutter machte sich Schauspielerin Carola Braunbock, geboren in der damaligen Tschechoslowakei, einen Namen. Lange konnte sie vom Erfolg des Films aber nicht zehren. Braunbock verstarb 1978, fünf Jahre nach ihrem Auftritt in Aschenbrödel, in Berlin an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie wurde 54 Jahre alt. Neben ihrem Auftritt in dem berühmten Märchenfilm arbeitete sie als Schauspielerin in fast 80 Film- und Fernsehproduktionen mit sowie als Sprecherin für Radio und Hörspiele.

Rolf Hoppe (Der König)

Rolf Hoppe zählte zu seinen Lebzeiten zu den bekanntesten Schauspielern der DDR. Zu verdanken hatte er das unter anderem seinen Auftritten in mehr als 400 Film- und Bühnenproduktionen als auch seiner Rolle als König in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Doch nicht nur mit seinem Engagement in dem Weihnachtsklassiker machte der Schauspieler auf sich aufmerksam. Bekanntheit erlangte der gebürtige Thüringer vor allem als Film-Bösewicht, allen voran mit seiner Rolle als Nazi-Ministerpräsident Hermann Göring in dem Film „Mephisto“ von 1981, der einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt. Hoppe starb im November 2018 im Alter von 87 Jahren.

Karin Lesch (Die Königin)

Im Vergleich zu ihren Vorgängern genoss Karin Lesch (88) eine eher unauffällige Karriere. Lesch, die auf Rolf Hoppes Wunsch hin, die Königin in „Aschenbrödel“ spielen durfte, agierte in verschiedenen Märchenfilmen mit, unter anderem in der „Rumpelstilzchen“-Adaption „Das Zaubermännchen“. Nach Aschenbrödel stand die Schauspielerin nur noch auf der Theaterbühne. Heute lebt sie zurückgezogen in Berlin.

Daniela Hlaváčová (Aschenbrödels Stiefschwester)

Daniela Hlaváčová spielte gleich zweimal Aschenbrödels gemeine Stiefschwester. Bereits 1969, vier Jahre vor der Verfilmung des Weihnachtsklassikers, spielte die Tschechin die gleiche Rolle in einer Schwarz-Weiß-Fassung im damaligen Tschechoslowakischen Fernsehen. Auch nach „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ war Hlaváčová als Schauspielerin in mehreren tschechischen Filmen und Serien tätig, wenn auch eher in unbekannteren Rollen. Mittlerweile leitet Hlaváčová eine Kunstschule in Prag. In Filmen und Fernsehserien tritt die 78-Jährige nur noch vereinzelt auf.

Vladimír Menšík (Knecht Vinzek)

Vladimír Menšík war bereits vor „Aschenbrödel“ ein sehr gefragter Schauspieler. Der Tscheche arbeitete schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Darsteller für Film- und Theaterproduktionen. So arbeitete Menšík in den 1950er- und 1960er-Jahren bei zahlreichen Filmen und Theateraufführungen mit. Seine größten Erfolge feierte er in den 1970er-Jahren mit Streifen wie „Das Mädchen auf dem Besenstiel“, „Wie man Dornröschen wach küsst“ oder eben „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, wo er Knecht Vinzek spielte. Danach war er als Schauspieler in Fernsehserien oder Drehbuchautor tätig. Menšík starb 1988 im Alter von 58 Jahren.

Jaroslav Drbohlav (Vitek, Begleiter des Prinzen)

Jaroslav Drbohlav spielte den dunkelhaarigen Begleiter des Prinzen, Vítek. Nach Aschenbrödel ging er weiter als Schauspieler seine Wege, spielte in zahlreichen Filmen mit, war im Prager Nationaltheater sowie auf der Theaterbühne zu sehen. Doch dann traf Drbohlav ein schwerer, gesundheitlicher Schicksalsschlag. Der gebürtige Tscheche litt an einer schweren Zuckerkrankheit, erblindete und musste mit der Zeit seine Schauspielkarriere aufgeben. 1985 starb er mit nur 38 Jahren an Leberversagen.

Vítězslav Jandák (Kamil, Begleiter des Prinzen)

Vítězslav Jandák, der den blonden Begleiter Kamil spielte, ist noch heute als Schauspieler aktiv. Einen seiner größten Erfolge landete der Tscheche jedoch abseits der Schauspielerei: Von 2005 bis 2013 war er Mitglied des tschechischen Abgeordnetenhauses und von 2005 bis 2006 sogar Kultusminister seines Landes. Seit seinem Ausscheiden aus dem Parlament 2013 tritt der 76-Jährige wieder vermehrt als Schauspieler in Erscheinung.

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