Als Wolodymyr Selenskij und Donald Trump unlängst in Paris im Beisein von Emmanuel Macron aufeinandertrafen, trug der designierte US-Präsident ein blau-gelbes Outfit: blauer Anzug, gelbe Krawatte. Er war in den ukrainischen Nationalfarben gekleidet. War Trump bewusst, was er da für eine Farbkombination trug? Der Dresscode des neuen US-Präsidenten hat in der Ukraine jedenfalls viel Aufmerksamkeit erregt. In Kiewer Regierungskreisen wertet man die Garderobe als positives Signal. „Symbolisch in vielerlei Hinsicht“ sei das gewesen, sagt Serhij Leschenko, ein Berater im Präsidentenamt, in einem Kiewer Café zwischen zwei Terminen.
Kommunikation der „roten Linien“Leschenko gilt als Mann mit gutem Draht ins Präsidentenamt. Der frühere Investigativjournalist hat nach der Revolution der Würde von 2014 den Gang durch die Institutionen angetreten, zunächst als Abgeordneter, nunmehr als Aufsichtsratsmitglied bei der ukrainischen Eisenbahn. Außerdem ist er Berater von Andrij Jermak, dem äußerst einflussreichen Chef der Präsidialverwaltung. Jermak gilt als graue Eminenz in der Bankowa-Straße und ist stets an Selenskijs Seite. In der Ukraine definiert der Präsident die Ausrichtung der Außenpolitik – und Jermak führt die wichtigsten Gespräche gern selbst.