Enttäuschter Fan: Ryan W. Routh, der Mann, der Donald Trump ...

4 Tage vor
Donald Trump

Der 58-Jährige behauptete, in der Ukraine gekämpft zu haben, wollte Soldaten rekrutieren und Taiwan vor China beschützen. 2016 hatte er Trump gewählt, doch später griff er den Republikaner auf sozialen Medien scharf an.

Ryan Wesley Routh ist 58 Jahre alt und träumte davon, als Krieger für die Freiheit Geschichte zu schreiben. Der Bauarbeiter wollte in der Ukraine gegen die Russen kämpfen. Aber auch Taiwan vor einer Invasion Chinas beschützen – und „plante“, Soldaten, die in Afghanistan im Einsatz gewesen waren, für diese „Mission“ zu rekrutieren. Auf X behauptet der Mann, der am Sonntag Donald Trump ermorden wollte, er habe in der Ukraine gekämpft, sei bereit, dafür zu sterben.

Er rief Präsident Wolodymyr Selenskij auf, ihn zu kontaktieren, damit er „ein Söldnerheer aufstellen“ könne, und forderte von der US-Regierung, Kiew „alle geforderten Waffen zu liefern“. Und Elon Musk bat er, ihm eine Rakete zu verkaufen, damit er persönlich Wladimir Putin ein für alle Mal „eliminieren“ könne. „Es kann auch ruhig eine alte Rakete sein“, schrieb er.

Rouths inzwischen gelöschte Einträge auf sozialen Medien klangen wirr und hysterisch. Auch war der Mann, der 2018 aus North Carolina nach Hawaii gezogen war und dort ein Camper-Zubehör-Geschäft führte, der Polizei bekannt: Acht Mal war er in der Vergangenheit wegen unterschiedlicher Gewalttaten festgenommen worden, 2002 hatte er sich stundenlang mit einem Maschinengewehr in einem Gebäude verschanzt.

„Trump will Amerikaner zu Sklaven machen“

Routh hatte 2016 Donald Trump gewählt, war aber von dem Republikaner herb enttäuscht worden, 2020 stimmte er für Joe Biden. „Die Welt und ich hatten gehofft, du bist der bessere Kandidat. Aber wir wurden enttäuscht, und du wirst immer schlimmer. Ich freue mich, wenn es dich nicht mehr gibt“, schrieb Routh 2020 auf Facebook. Später behauptete er, Trump wolle die Amerikaner zu „seinen Sklaven“ machen. Im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur forderte er mehrmals Vivek Ramaswamy und Nikki Haley auf, „nicht aufzugeben. Ihr müsst kämpfen, bis zum Schluss!“ Und nach dem Attentat auf Trump im Sommer verlangte er von Joe Biden, zum Begräbnis des Mannes zu gehen, der dem Schützen zum Opfer gefallen war. „Du musst der Welt zeigen, dass du ein Anführer bist!“

Sein erwachsener Sohn, der von Medien befragt wurde, sagte: „Mein Vater hasste Trump. Wie alle anderen vernünftigen Menschen auch.“ Routh sei stets ein ruhiger, freundlicher Mann gewesen, betonte er. Er verstehe nicht, was in Florida passiert sei. Sie seien aber nur „sehr sporadisch“ in Kontakt gewesen, räumte er jedoch ein.

Viele Fragen bleiben offen: So ist unklar, wie der inzwischen festgenommene Routh wissen konnte, wann und wo Trump Golf spielen würde. Ermittler vermuten, er habe den Republikaner seit Wochen, wenn nicht Monaten, intensiv beobachtet. (basta.)

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