Thiem verabschiedet sich aus Kitzbühel: „All die Erinnerungen sind ...

24 Jul 2024
Dominic Thiem

Österreichs Tennisstar Dominic Thiem hat in Kitzbühel einen sportlich bitteren Abschied von einem seiner Lieblingsturniere erlebt, wurde im Anschluss aber gebührend für seine Karriere gefeiert.

Dominic Thiem hat am Dienstagabend einen schmerzvollen Abschied von einem seiner Lieblingsturniere erlebt. Der 30-jährige Österreicher, der in der Gamsstadt sein letztes Sandplatzturnier bestritten hat, verlor vor ausverkauftem Stadion gegen den Argentinier Thiago Agustin Tirante nach 73 Minuten klar mit 2:6,4:6. Für den Kitz-Sieger 2019 aus Lichtenwörth wurde es damit nichts mit der erhofften Show, die er den 5800 Fans noch einmal bieten wollte.

Tirante hatte vergangene Woche in Båstad erstmals ein ATP-Halbfinale erreicht, u.a. mit einem Sieg über den Weltranglisten-Achten Andrej Rublew aus Russland. Ausgeschieden war er erst gegen den späteren Sieger Nuno Borges, der nach seinem Finalsieg über Rafael Nadal kurzfristig seinen Kitzbühelstart gestrichen hatte. Thiem war für den in guter Form befindlichen Südamerikaner (ATP-101.) im ersten und wohl auch letzten Aufeinandertreffen keine Gefahr.

Satz eins - leichte Beute für Tirante

Gleich im Auftaktgame gab der ehemalige Weltranglisten-Dritte sein Service mit dem ersten Breakball ab und war so von Beginn weg im Hintertreffen. Erst beim Stand von 0:4 und nach 20 Minuten gelang Thiem das erste Game. Nach 28 Minuten war Satz eins eine (leichte) Beute für Tirante. „Es tut weh, ihm zuzuschauen“, meinte etwa Ex-Spielerin und TV-Expertin Barbara Schett auf ServusTV nach dem ersten Durchgang.

Im zweiten Satz steigerte sich Thiem und konnte bis zum 4:4 mit Tirante mithalten. Nach knapp 70 Minuten gab Thiem aber sein Service zum 4:5 ab, womit sein Aus besiegelt war. Tirante servierte zum klaren Zwei-Satz-Sieg aus.

Große Stimmung kam trotz vollem Stadions aufgrund der Einseitigkeit des Matches freilich nicht auf. Diese war beim Betreten des 17-fachen ATP-Turniersiegers und dann nach dem Matchball allerdings dafür umso lauter.

Thiem für „Kitzbühel-Lebenswerk“ geehrt

Nach dem Spiel haben die Turnier-Organisatoren eine Ehrung für das „Kitzbühel-Lebenswerk“ Thiems vorbereitet. Vor den Augen seiner Eltern, Bruder Moritz und Freundin Lili Paul-Roncalli wurden zunächst in Video-Sequenzen seine größten Momente gezeigt, danach erhielt er eine wertvolle, neu designte Kitzbühel-Gams, die mit Diamanten und Swarovski-Steinen besetzt ist.

Thiem, der, wie er selbst sagt, „kein Typ für Tränen“ ist, zeigte sich in Kitzbühel während der Zeremonie auf dem Platz und in den Interviews nach dem Spiel zumindest emotional berührt. „Es hat sich ein Film abgespielt in meinem Kopf. All die Erinnerungen von meinen Auftritten hier in Kitzbühel sind hochgekommen. Dieses Turnier wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben“, erklärte der Turniersieger von 2019.

Da Thiem am Dienstag auch erfahren hat, dass Andy Murray nun fix bei den Olympischen Spielen antritt, ist seine letzte Chance auf einen Start im Zeichen der Fünf Ringe dahin. Nun hofft Thiem noch auf eine Wildcard für die US Open, falls er diese nicht bekommt, spielt er in der Qualifikation in New York. Dort, wo er 2020 mit dem Major-Titel seinen größten Erfolg gefeiert hat. Seinen endgültigen Abschied gibt Thiem dann beim zweiten Heim-Turnier im Oktober in der Wiener Stadthalle.

Seit seiner Rücktrittsankündigung am 10. Mai hat Thiem nur bei den French Open in der ersten Qualifikationsrunde einen Sieg gefeiert. Auf Mallorca, vergangene Woche in Gstaad und nun in der Gamsstadt setzte es Erstrunden-Niederlagen. (APA)

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