Für Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch war Dominic Thiem besser als Thomas Muster. „Ich hoffe, der Tom ist mir nicht böse.“ Im 18-jährigen Vorarlberger Joel Schwärzler sieht Antonitsch „Riesenpotenzial“.
Dominic Thiem schlägt dieser Tage ein letztes Mal in Kitzbühel auf, beendet dann drei Monate später in Wien seine Karriere. Was bedeutet der Abschied des Zugpferds für Ihr Turnier, für das österreichische Tennis?
Alexander Antonitsch: Es beginnt eine neue Ära, wir brauchen also wieder Geduld. Als Dominic 2011 mit 17 zum ersten Mal im Kitzbühel-Hauptbewerb gespielt hat, war der komplette obere Zuschauerrang mit einer Plane abgedeckt. Die Nachfrage war einfach nicht da. In den Folgejahren hat sich der Platz dann schön langsam gefüllt, wir waren mehrfach ausverkauft. Dominic hat uns extrem dabei geholfen, das Turnier zu etablieren. Es ist mit ihm mitgewachsen. Mittlerweile schätzen die Fans wieder das Gesamtpaket des Events mit Kids Day, Ladies Day und hochklassigem Tennis. Spielt aber ein Österreicher groß auf, bekommt das Turnier immer eine ganz besondere Note.
Was war Ihr erster Gedanke, als Sie von Thiems Ankündigung, seine Karriere 2024 zu beenden, gehört haben?
Wer Dominics Spiele im Frühjahr bei den Challenger-Turnieren in Székesfehérvár oder Zadar gesehen hat, der hat es schon ein bisschen kommen gesehen. Ich habe zugeschaut und mir gedacht: Boah, das ist zach. Er hat sich in diesen Matches richtig gequält und dann für sich entschieden, dass es nicht mehr geht. Insofern ist das Karriereende eine logische Entscheidung.
Kommt das Ende zu früh, zu spät oder ist es der genau richtige Zeitpunkt?
