„Nie größere Gefahr als Trump“: Erzrepublikaner Dick Cheney für ...

9 Tage vor

„Nie größere Gefahr als Trump“

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat einen weiteren prominenten US-Republikaner als Unterstützer gewonnen: den ehemaligen republikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney, der als erzkonservativer Vertreter seiner Partei gilt.

Dick Cheney - Figure 1
Foto ORF

Online seit heute, 14.59 Uhr

„Es hat noch nie eine Person gegeben, die eine größere Gefahr für unsere Republik war als Donald Trump“, sagte Cheney am Freitag (Ortszeit). Der für seine erzkonservative Haltung bekannte Cheney verwies vor allem auf die Rolle Trumps beim Sturm auf das Kapitol.

Trump habe versucht, „die letzte Wahl mit Lügen und Gewalt zu stehlen, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten“, erklärte Cheney mit Blick auf Trump und betonte, ihm könne nie wieder Macht anvertraut werden. Cheney, der von 2001 bis 2009 Stellvertreter von US-Präsident George W. Bush war, sagte, er werde für Harris stimmen, um „das Land über die Partei zu stellen“.

Cheney war Vizepräsident und enger Vertrauter von Ex-Präsident George W. Bush

Die aktuelle republikanische Anhängerschaft dürfte Cheney damit aber kaum mehr erreichen. Die Partei ist längst ganz auf Trump ausgerichtet. Harris kann höchstens darauf hoffen, dass eher konservative Unentschlossene damit motiviert werden können, nicht Trump – und möglichst Harris – zu wählen.

Wenige Tage nach Tochter Liz

Zuvor hatte bereits Cheneys Tochter, die republikanische Politikerin und vehemente Trump-Kritikerin Liz Cheney, der Demokratin Harris ihre Unterstützung ausgesprochen. „Wegen der Gefahr, die Donald Trump darstellt, werde ich nicht nur nicht für Donald Trump stimmen, sondern ich werde für Kamala Harris stimmen“, sagte Liz Cheney am Mittwoch in North Carolina.

Dick Cheney - Figure 2
Foto ORF
Liz Cheney ist seit Jahren ein Feindbild der Trump-Anhängerschaft

Das US-Kapitol in Washington war am 6. Jänner 2021 von fanatischen Trump-Anhängern gestürmt worden, als dort der Wahlsieg von Joe Biden offiziell bestätigt werden sollte. Zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt und ihnen zugerufen: „Kämpft wie die Hölle“. Fünf Menschen starben bei der gewaltsamen Erstürmung. Bis heute hat Trump seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht anerkannt.

Liz Cheney nahm eine führende Rolle im Kongressausschuss zur Aufarbeitung des Kapitol-Sturms ein. Weil sie Kritik an Trump übte und als eine von zehn Republikanern für ein Amtsenthebungsverfahren stimmte, wurde sie von diesem und der Partei nicht mehr unterstützt und verlor in der Folge parteiinterne Vorwahlen.

Ganze Reihe an Republikanern gegen Trump

Dick und Liz Cheney gliedern sich in eine Reihe republikanischer Politiker ein, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump als Gefahr für die Demokratie ansehen und ihm deshalb ihre Unterstützung verwehren. Dazu zählen prominente Namen wie der Senator Mitt Romney, der unter Trump als Vizepräsident amtierende Mike Pence und auch Trumps einstiger Sicherheitsberater John Bolton. Zuletzt erklärten fast 300 Ex-Mitarbeiter von Bush und Romney in einem gemeinsamen Brief ihre Unterstützung für Harris und warnten vor einer Wahl Trumps.

Harris’ Wahlkampfteam gab am Freitag die Einnahme von 361 Millionen Dollar (rund 325 Mio. Euro) Spenden im August bekannt – den höchsten Betrag in einem Monat bisher und fast das Dreifache von Trumps Spendeneinnahmen.

Spannung steigt vor TV-Debatte

Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Nächste Woche findet die mit Spannung erwartete TV-Debatte zwischen Harris und Trump statt. Der 78-jährige Trump tritt zum dritten Mal an. Derzeit gibt es laut Umfragen vor allem auch in den besonders umkämpften „Swing-States“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Vizepräsidentin Harris.

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