Handball-EM: Deutschlands Knoten platzt gegen Ungarn ...

22 Jan 2024
Handball-EM Knoten geplatzt! Deutschland schlägt Ungarn und träumt vom Halbfinale

Stand: 22.01.2024 22:34 Uhr

Deutschland Ungarn Handball - Figure 1
Foto Sportschau

Die deutschen Handballer haben eine starke Antwort auf die schwache Leistung gegen Österreich gegeben und mit einer Top-Leistung Ungarn 35:28 (18:17) bezwungen. Die Tür zum Halbfinale ist nun weit auf.

Ein weiterer Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen die bereits ausgeschiedenen Kroaten am Mittwoch (live in der ARD) - und das DHB-Team hätte das ersehnte Halbfinale erreicht.

So weit ist es noch nicht. Gefeiert wurde trotzdem am späten Montagabend (22.01.2024) in der Kölner Arena und zwar eine Mannschaft, die nach der "grausamen Leistung" (Trainer Alfred Gislason) gegen Österreich nicht wiederzuerkennen war. Die begeisterten 19.750 Zuschauer waren diesmal aus dem Häuschen und bejubelten das deutsche Team mit "Standing ovations".

Team bedankt sich bei Julian Köster

Vor allem in der Offensive zeigte ihr Team eine Klasse-Vorstellung, die Spielzüge klappten viel besser. Ein Mann ragte heraus: Julian Köster vom VfL Gummersbach, der das Spiel lenkte und auch in der Abwehr wieder überragte. Zurecht liefen alle Teamkollegen nach Ende auf den Langen zu.

"Wir haben heute im Angriff ein super Spiel gemacht, unterstützt von diesen fantastischen Fans", sagte Torwart Andreas Wolff noch auf der Platte. Er selbst hatte zu Anfang keinen so guten Tag erwischt.

Mehr Mut, mehr Bewegung im Angriff

Gislasons Team, das auf den erkrankten Timo Kastening verzichten musste, fand viel besser ins Spiel als zwei Tage zuvor gegen Österreich, als offensiv überhaupt nichts klappte.

Diesmal hatte sich die DHB-Auswahl einen besseren Plan zurechtgelegt. Mehr Bewegung, mehr Varianten und vor allem auch mehr Mut. Diese Steigerung war auch bitter nötig, denn zum einen hatten auch die Ungarn wieder ordentlich Wurfpower aus dem Rückraum am Start. Zum anderen eben weil Wolff, der Held der Spiele gegen Island und Österreich, nichts zu fassen bekam.

Wolff bekam nichts zu fangen

Von den ersten acht Würfen auf sein Tor hielt Wolff genau null. In der 13. Minute wechselte Gislason seinen Keeper und brachte Youngster David Späth, der es etwas besser machte und in der 20. Minute erstmals einen Ball der Ungarn parierte.

Und im Angriff sprangen andere für Wolff in die Bresche: Julian Köster und Sebastian Heymann beispielsweise. Die langen Schlackse aus dem Rückraum - je vier Tore in Durchgang eins - waren da, als sie gebraucht wurden. So brachte Heymann sein Team in der 21. Minute erstmals wieder in Führung - 13:12.

Heymann mit starker Perfomance

Weil Heymann zudem mit super Anspielen auf Kreisläufer Jannik Kohlbacher glänzte, ging die deutsche Mannschaft mit knappem Vorsprung in die Pause. "Der große Unterschied ist heute, dass wir das aus dem Lauf heraus spielen. An den Abschlüssen muss man wieder arbeiten, aber 23 Fehlwürfe werden uns nicht noch einmal passieren. Das Spiel läuft heute deutlich flüssiger", schilderte ARD-Experte Dominik Klein seine Eindrücke in Durchgang eins im Audio-Livestream.

Eine Steigerung in Durchgang zwei war diesmal also defensiv und im Tor nötig, um den Sieg einzufahren.

Ohrenbetäubende Unterstützung von den Rängen

Und die kam: Angeführt von Juri Knorr, von dem zunächst nicht viel zu sehen war, kamen die Deutschen mit Turbohandball aus der Kabine. Drei Knorr-Tore und es hieß 21:18.

Jetzt waren auch die fast 20.000 Zuschauer in der Kölner Arena total happy und schrieen ihre Freude nach jedem Tor so laut heraus, dass man es wohl bis ins Bergische Land hörte. Ohrenbetäubend auch der Jubel, als Andreas Wolff in der 39. Minute seinen ersten Ball hielt.

Köster "Man of the Match"

Die Deutschen hielten das Tempo hoch und zündeten jetzt in der Offensive ein Feuerwerk ab. "Sie versöhnen sich untereinander selbst mit dieser Leistung. Sie können sich selber sagen:Mit so einer Leistung können wir Großes erreichen. Julian Köster wird mein Man of the Match, das kann ich jetzt schon sagen", meinte ARD-Experte Klein.

In der Tat steigerte sich der Gummersbacher Julian Köster noch einmal gegenüber seinen ohnehin schon herausragenden Leistungen in diesem Turnier, wurde völlig verdient zum Spieler des Spiels gekürt. Acht seiner neun Würfe gingen ins Tor, kein Deutscher erzielte mehr Treffer, Köster überzeugte dazu in der Abwehr und mit tollen Anspielen an den Kreis. "Das ist ein kompletter Spieler", schwärmte Klein, "Er ist eine absolute Konstanze im Team von Alfred Gislason."

Als Kapitän Johannes Golla und Christoph Steinert das Ergebnis auf 30:24 in der 54. Minute stellten, hatte Deutschland alle Trümpfe in der Hand. Die 20.000 hatten sich längst von ihren Sitzen erhoben und feierten die Mannschaft überschwänglich, die das Ergebnis weiter in die Höhe schraubte.

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